Max Beckmann: Ein Film über Leben und Werk des Künstlers

Am 11. November: Kunstkreis Kloster Brunshausen lädt ein/Vorbereitung auf die Fahrt zur Ausstellung in Bremen

Max Beckmann: Selbstbildnis mit Sektglas, entstanden 1919. Das Bild zeigt den Künster an der Bar eines Frankfurter Nachtlokals. Mit dem Alkohol betäubt der ehemalige Sanitätssoldat das Gefühl der Sinnlosigkeit, das der Erste Weltkrieg hinterlassen hat.

Brunshausen. Der Kunstkreis Kloster Brunshausen e.V. freut sich, mit „Max Beckmann – Der Maler“ die Reihe der Künstlerportraits fortsetzen zu können und lädt für morgen alle Interessierten zu einem Film über Leben und Werk des Malers in die Räume des Kunstkreises auf dem Klosterhügel ein.
Die Vorstellung findet am 11. Oktober um 18.30 Uhr statt und soll unter Anderem auch vorbereitend sein auf die geplante Fahrt zur Ausstellung „Max Beckmann. Welttheater“ in die Kunsthalle Bremen am Sonntag, 15. Oktober.

Max Beckmann war ein deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Autor und Hochschullehrer. Die Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts wie auch die kunsthistorische Tradition beeinflussten seinen figurenstarken Malstil, mit dem er der aufkommenden Gegenstandslosigkeit – der Moderne eines Picasso und des Kubismus – entgegnete.

Beckmann stilisierte sich als Einzelgänger in der Kunst und entwickelte eine erzählende und Mythen erzeugende Malerei, vor Allem in seinen Triptychen. Der Künstler war ein herausragender Zeichner und Portraitist mit seinen zahlreichen Selbstportraits.

Max Beckmann wurde 1884 als drittes Kind von Antonie und Carl Beckmann in Leipzig geboren. Die Eltern stammten aus der Gegend von Braunschweig, dort war der Vater Müller und betrieb in Leipzig eine Mühlenagentur. In Pommern besuchte Beckmann die Volksschule und im Anschluss daran ein Gymnasium in Leipzig.
Nachdem die Familie zurück nach Braunschweig gezogen war, starb der Vater und es folgten Schulbesuche in Braunschweig und Königslutter.

Internat-Besuch im Pfarrhaus Ahlshausen : Weggelaufen

Im Alter von fünfzehn Jahren besuchte Beckmann ein privates Internat im Pfarrhaus in Ahlshausen. Im Winter 1899 lief er dort davon.
Ab 1900 besuchte Beckmann eine renommierte Kunstschule in Weimar und er bewies dort ein sicheres Formgefühl und die Neigung zum Grotesken. Hier lernte er die Malerin Minna Tube kennen, die er später heiratete.

1903 verließ Beckmann die Akademie und ging für einige Monate nach Paris; hier beeindruckten ihn vor allem die Werke von Paul Cezanne. Weitere Reisen führten ihn nach Amsterdam, Den Haag und Scheveningen, um dort vorwiegend Landschaften zu malen. In seinen Landschafts- und Meeresbildern setzte sich der Künstler mit der Überwindung des Jugendstils und des europäischen Japonismus auseinander.

Nach dem Abbruch seiner Reisen zog der Künstler nach Berlin und heiratete seine Jugendfreundin, die Malerin und Architektin Minna Tube und reiste mit ihr nach Florenz und Paris.

Den Ersten Weltkrieg hielt er für ein „nationales Unglück, in dessen Verlauf er keinen einzigen Schuss abgab: „Auf die Franzosen schieße ich nicht, von denen habe ich so viel gelernt. Auf die Russen auch nicht, denn Dostojewski ist mein Freund.“ Seine Zeichnungen aus der Zeit als Sanitäter an der Ostfront spiegeln die ganze Härte des Krieges wider.

1924 lernte Max Beckmann in Wien die junge Mathilde Kaulbach kennen, er trennte sich von Minna Tube und machte seine neue Frau, genannt „Quappi“, zu einer der meist gemalten und gezeichneten Frauen der Kunstgeschichte.

Für die Nationalsozialisten ein gehasster Künstler

In den 30er Jahren war Beckmann für die Nationalsozialisten einer der meist gehassten Künstler. Er verlor seine Professur an der Frankfurter Städelschule und lebte bis zu seiner Emigration in Berlin. Erst 1947 emigrierten Max und Mathilde Beckmann in die USA. Dort unterrichtete er an der Art School des Brooklyn Museums in New York. 1950 starb der Künstler in Manhattan.

Der Kunstkreis wünscht sich morgen eine rege Teilnahme bei freiem Eintritt.red