Mehr Luft und Raum für das Ensemble

Ehemalige Lagerhalle in der Neuen Straße wird zum Probenzentrum der Gandersheimer Domfestspiele

Erste Proben zu dem Stück „Der Glöckner von Notre Dame“ in den neuen Proberäumen in der Neuen Straße.

Bad Gandersheim. Sie sind eine echte Bereicherung für die Gandersheimer Domfestspiele, und die Freude war auch den Schauspielern der diesjährigen 61. Spielzeit bei den ersten Proben anzumerken. Gestern durften sich Pressevertreter einen Eindruck über die neuen Proberäume in der ehemaligen Lagerhalle in der Neuen Straße 58 verschaffen.

Mit dem Charme eines Lofts, dem Geruch von „frischer“ Entkernung und jeder Menge Platz bietet sich dort viel Raum für das Ensemble. Momentan steht für die Proben noch der große Saal im rechten Gebäudekomplex zur Verfügung. Im linken Gebäude ist bereits ein Clubzimmer und ein kleiner Saal mit dem für das Theater benötigten Schwingboden vorhanden. Toiletten und auch schon erste Duschen sind vor Ort. Auch soll für die Schauspieler eine Küche und ein Bereich für Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden. Der kleine Saal verfügt über etwa 200 Quadratmeter.

Noch in der Bauphase befindet sich der dahinter liegende große Saal, der dann rund 400 Quadratmeter aufweisen soll. Wenn dieser fertig ist, was wahrscheinlich erst im kommenden Jahr der Fall sein wird, sollen die Proben dann komplett in diesem Gebäude stattfinden, wie der Intendant, Achim Lenz, berichtet. Dann habe man auch die Möglichkeit, die Proben zu vier Stücken in den drei Räumen gleichzeitig durchführen zu können. In dem großen Saal ist es dann auch möglich, die Bühne 1:1 abbilden zu können. „Das ist jetzt erst möglich und für die Qualität der Arbeit wichtig“, so Lenz, der sich begeistert zeigte von den nun  vorhandenen Möglichkeiten. Das Gebäude soll auch einen barrierefreien Zugang erhalten.

Man habe seit der vergangenen Spielzeit viele wichtige Entscheidungen getroffen, die  vorher nicht zu abzusehen gewesen seien, berichtet der Aufsichtsratsvorsitzende, Uwe Schwarz. Die Schaffung dieses Probenzentrums durch den Kauf des Gebäudes sei ein wichtiger Schritt gewesen, habe man doch in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten gehabt, geeignete Räume zu finden. Die ersten positiven Auswirkungen merke man schon in der täglichen Arbeit, ergänzt Lenz. „Wenn wir das größte Freilichttheater bleiben wollen, müssen wir auch hier vor Ort sein“. Man habe ein großes Stück der Infrastruktur für die Festspiele in Angriff genommen und könne sich im kommenden Jahr, bei Fertigstellung, gut für die Zukunft aufstellen.

Jeder Intendant eines Theater spreche über die negativen Auswirkungen des demografischen Wandels. Es sei wichtig, in den Nachwuchs, aber auch in die Zufriedenheit der Gäste zu investieren, so Lenz weiter. „Dafür brauchen wir ein Theater, das ganz nah dran ist“.

Auch das Jugendtheater, die „Dominos“ sollen dort proben können. Außerhalb der Domfestspielzeit sollen die Räume auch der Allgemeinheit für Versammlungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen.hn