Mehr und bessere Zusammenarbeit bei der Direktvermarktung

Abschluss des Projektes der Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter / Neues Logo / Zusammenschluss Käsereien

Zum Abschluss des dreijährigen Projektes trafen sich die Mitglieder der VND im Bauerncafé Sprengel in Wolperode.

Wolperode. Ende Juli endet das auf drei Jahre angelegte Projekt „Ausweitung und Vernetzung der Direktvermarktung in Niedersachsen mit dem Schwerpunkt auf Produkten, die mit heimischen Futter erzeugt wurden“ der Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter (VND). Am Dienstag konnten sich die Mitglieder bei der Abschlussveranstaltung im Bauerncafé Sprengel in Wolperode einen Überblick verschaffen.

Gefördert wurde das Projekt mit einer ganzen Stelle durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. „Diese Förderung zeigt, dass wir im Ministerium der Regionalvermarktung einen großen Stellenwert zukommen lassen“, so Dr. Cord Stoyke (Referatsleiter und stellvertretender Landwirtschaftsminister) in seinem Grußwort. „Wir haben das Projekt aufmerksam begleitet“.

Des Weiteren habe man im Ministerium inzwischen auch einen Runden Tisch gegründet, um regelmäßig zu einem Gedankenaustausch zusammenzukommen. „Wir hören Ihnen zu und wenn möglich, wollen wir Probleme lösen. Wir wissen, dass es in vielen Bereichen schwer ist, die Direktvermarktung aufrecht zu erhalten“. Auch wenn das Projekt jetzt zu Ende ginge, sollen trotzdem noch bestimmte Maßnahmen gefördert werden, wie Messeauftritte und die Erstellung von Broschüren. Der Bereich der Direktvermarktung sei bisher nur punktuell intensiv erforscht, so Dr. Stoke, es würden Zeitreihen fehlen.

Ein wichtiger Erfolgsindikator sei nun, wie es gelinge, mehr Wertschöpfung zu erreichen. Die geförderte Ganztagsstelle haben sich in den drei Jahren die Projektmitarbeiterinnen Nicole Rollwage und Christina Backhus geteilt. Um ganz Niedersachsen betreuen zu können, war Christina Backhus mit ihrem Büro in Huntlosen für den Norden und Nicole Rollwage mit ihrem Büro in Hildesheim für den Süden eingestellt.

Ziel des Projektes war es, die Direktvermarktung in Niedersachsen auszuweiten und besser zu vernetzen, berichtete Rollwage. Im Fokus stand dabei die Beratung der Landwirte für eine gezielte Angebotsgestaltung und Vermarktung tierischer Erzeugnisse, die mit heimischem Futter erzeugt wurden.

Zu diesem Zweck wurden vorhandene Absatzstrukturen erfasst und ausgewertet, um mögliche Potentiale aufzuzeigen. Mit vorhandenen Regionalinitiativen wurde die Zusammenarbeit gesucht, um gemeinsame Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Erzeugerzusammenschlüsse  oder die Entwicklung einer effektiven, kosten- und arbeitssparenden Logistik, gemeinsam genutzte Verarbeitungsmöglichkeiten oder auch gemeinschaftliche Vermarktungswege standen im Vordergrund. Im ersten Jahr sei man an die Aufgabe herangegangen, in dem man herausfinden wollte, wie es andere Erzeuger und Direktvermarkter machen, berichtete Rollwage. Leider habe man zu dem erarbeiteten Fragebogen keinen Rückläufer erhalten. Dies konnte man jedoch auf einer Fachtagung erreichen. 126 Betriebe, darunter 100 Hofläden, 60 Marktstände und 30 SB-Stellen, hätten dazu Auskunft gegeben, sodass man einen guten Überblick hatte gewinnen können.

Zusammenarbeit bei Vermarktung und Logistik gewünscht

Der größte Wunsch der Befragten sei eine Zusammenarbeit im Bereich Vermarktung und Logistik gewesen. Im zweiten Jahr standen die regionalen Organisationen der landwirtschaftlichen Betriebe im Mittelpunkt. Dabei hätten Infoveranstaltungen zum Thema mobile Käsereien stattgefunden. Mobile Käsereien fahren die Hofstätten an und veredeln die Milch zum Käse. In diesem Jahr hatte sich im Landkreis Göttingen aus sieben Betrieben die Leinetaler Landkäserei und noch zwei weitere Dienstleister gegründet. Ein weiterer Erfolg sei in Bad Gandersheim zu sehen. Im Geschäft „Blumen Dörries“ entstand „Dörries Landmarkt“ und bietet seitdem ein neues Marktzentrum mit  regionalen Produkten verschiedener Erzeuger an.

Im letzten Jahr wurde das Hauptaugenmerk auf den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Verbraucherinformation und die Entwicklung eines neuen Labels gelegt, um sich vom Lebensmitteleinzelhandel abzugrenzen. Das entwickelte Logo sei die Weiterentwicklung des bestehenden und binde nun die Region und die Herkunft mit ein.

Mit der Beendigung des Projektes Ende Juli soll die Unterstützung jedoch nicht enden. Die Vereinigung habe einen aktiven Vorstand und man habe auch schon einen Förderantrag im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gestellt zur Fortführung gestellt. Mit einer eventuellen Zusage könne aber erst im August oder September gerechnet werden.

Zum Ende der Veranstaltung gab es noch Sachstandsberichte und Zukunftsaussichten der durch die VND initiierten Vermarktungswege von Claudia Königmann (Marktschwärmerei Hannover-Ahlem), Arne Traupe und Matthias Pape (Leinetaler Landkäse) und Arne Dörries (Landmarkt-Theke). Dorthin wurde zum Ausklang noch ein Ausflug zur Besichtigung unternommen.hn