Meister im nassen Element

DLRG-Bezirksmeisterschaften im Rettungsschwimmen in Bad Gandersheim

Bad Gandersheim. „Auf die Plätze“ hallte es am Sonnabend immer wieder durch das Sole-Waldschwimmbad. Dann folgte der Startpfiff. Gefolgt von den gespannten Blicken ihrer Betreuer und Angehörigen sprangen die Rettungsschwimmer vom Startblock ins Becken. Freundschaftliche Vergleichswettkämpfe um die besten Zeiten begannen. Rund 200 Aktive im Alter zwischen sechs und 65 Jahren sind am Sonnabend zu den DLRG-Meisterschaften im Rettungsschwimmen nach Bad Gandersheim gekommen.

Die Teilnehmer konnten sowohl einzeln als auch in Mannschaften starten. „Rettungsschwimmdisziplinen sind keine klassischen wie man sie vom olympischen Schwimmen kennt“, erläuterte Jan Lange, stellvertretender Leiter Sport des DLRG-Bezirks Göttingen. Zu den Herausforderungen gehörten unter anderem das Hindernisschwimmen, das Retten einer Puppe oder auch das Schwimmen mit Flossen oder dem Gurtretter. „Rettungsschwimmer sollten eine gute körperliche Konstitution haben“, benannte Lange eine wichtige Voraussetzung und erinnerte an den Leitspruch der Lebensretter: Jeder Nichtschwimmer ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer.

Gerade für Kinder sei die Teilnahme an den Rettungssportvergleichswettkämpfen eine Motivation dabeizubleiben und weiterzumachen, ergänzte Bezirksjugendleiter Florian Unger. Ziel sei es, jungen Nachwuchs langfristig an den Verein zu binden.

Zu den Teilnehmern an den Bezirksmeisterschaften gehörte auch Lina Henne aus Kalefeld, der die Mitgliedschaft in der DLRG große Freude vorbereitet. „Ich kenne hier viele Leute, die hilfsbereit sind, die mich immer unterstützen, es ist einfach eine super Truppe, mit der man viel Spaß haben kann“, sagte die Zwölfjährige, die Rettungsschwimmerin werden möchte.

Das Sole-Waldschwimmbad ist bereits seit vielen Jahren der Austragungsort für die DLRG-Bezirksmeisterschaften im Rettungsschwimmen. „Bad Gandersheim liegt sehr zentral. Jeder aus dem Bezirk kann innerhalb einer Stunde das Bad erreichen“, begründet Lange die Standortwahl und nennt noch ein anderes Argument: „Wir wollten ein Hallenbad, wo wir jedes Jahr hinkommen können und die gleichen Bedingungen vorfinden, auf die wir uns einstellen können.“ Lob zollte er den Damen des Fördervereins, die „gute Rahmenbedingungen“ schaffen würden. „Wir kommen sehr gerne wieder“, so der stellvertretende Leiter Sport des DLRG-Bezirks Göttingen.

Weniger erfreulich als die Voraussetzungen in der Roswithastadt sei die Tatsache, dass die Zahl der Schwimmer in Deutschland tendenziell rückläufig ist. Dies sei auf das „Bädersterben“ zurückzuführen. Konkret: Die Zahl der Bäder hierzulande wird immer geringer. Dadurch gebe es weniger Möglichkeiten des Schwimmens und Schwimmenlernens, was wiederum dazu führe, dass die Zahl der „Ertrinkungstoten“ steigt.

„Wenn ein Schwimmbad erst einmal verloren ist, dann bleibt es verloren“, gibt Lange zu bedenken. Er verweist auf die Petition des DLRG-Bundesverbandes „Stoppt das Bädersterben“. Ziel sei es, die Politik dazu zu bringen, mehr Geld in die Baderhaltung zu stecken. Spaßbäder würden in aller Regel keine Alternativen darstellen, da sie nicht die Vor­aussetzungen zum Schwimmenlernen böten.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Druck- und ePaper-Ausgabe vom 12. Februar 2018art