Mountainbike-Wegenetz in Harz muss überholt und neu ausgerichtet werden

Landkreis Goslar beteiligt sich ab 2020 finanziell an der Fortführung / Verschiedene Aufgaben gibt es

Der Harz bietet für Mountainbiker ein schon gut ausgebautes Wegenetz. Der Mountainbike-Park Harz umfasst allein rund 2.200 Kilometer und der Startpunkt befindet sich in 34 Orten.

Harz. Nicht nur bei Wanderern sondern auch bei Mountainbikern wird der Harz immer beliebter. Mit dem Mountainbike-Park Harz wurde von 2003 bis 2005 ein ausgebautes Wegenetz geschaffen, dieses umfasst derzeit rund 2.200 Kilometer mit Startpunkten in 34 Orten. Alle Wege sind mit dem Harzklub und der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, es bestehen Nutzungsverträge mit den Eigentümern und ein Versicherungsschutz über den Kommunalen Schadensausgleich. Im Bereich des Streckennetzes gibt es rund 60 zertifizierte mountainbike-freundliche Gastgeber. Nach 14 Jahren muss das Mountainbike-Wegenetz überholt werden, in der jüngsten Kreistagssitzung war das Thema. Dabei ging es um eine finanzielle Beteiligung des Landkreises in den nächsten zehn Jahren.

Rückblick: Die Anfänge reichen bis 2003 zurück, damals wurde der Landkreis Goslar gebeten, ein Mountainbike Wegenetz im Harz mitzuentwickeln. So kam es auch, von der Europäischen Union wurde das Projekt gefördert, im Sommer 2005 erfolgte die Einweihung. Seitdem ist eine ganze Menge  passiert, unter anderem wurden im Jahr 2007 auch die Strecken aus dem Landkreis Osterode aufgenommen, 2012 kamen die im Landkreis Nordhausen dazu. Nach Fertigstellung wurde der laufende Betrieb an die Zweckvereinbarung Mountainbike-Park Harz übergeben. Als feste Mitglieder sind Bad Harzburg, Braunlage,  die Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, die Stadt Goslar, Langelsheim und Seesen drin,  zudem gibt es Kooperationspartner. Hauptsponsor ist der Zusammenschluss der Volksbanken im Harz, daher auch der Name „Volksbank Arena Harz“.  Der Landkreis Goslar fungiert bisher als Kooperationspartner.

Im vergangenen Jahr wurden die Ergebnisse einer studentischen Semesterarbeit der Hochschule Harz ausgewertet und grundlegende Erkenntnisse vorgestellt. Ein mehrerer Punkte umfassender Maßnahmekatalog wurde erarbeitet, aufgenommen wurden unter anderem die Punkte Verbesserung der Streckenpflege, die digitale Aufbereitung des Wegenetzes und besondere Veranstaltungen wie die Harz Trophy. Diese soll sich an der Harzer Wandernadel orientieren. Bekanntlich können hier Wanderfreunde im Harz insgesamt 222 Stempel sammeln.

Doch die Analyse deckte die vielleicht größte Schwachstelle des Mountainbike-Parks Harz auf, nämlich die Finanzierung. In der Sitzungsvorlage sind für den Punkt Infrastrukturkosten allein 46.150 Euro vermerkt, die von den gegenwärtigen Mitgliedern und Kooperationspartnern der Zweckvereinbarung erbracht werden. „Es ist wichtig, die finanzielle Belastung auf eine breitere Basis zu stellen, ist zu lesen. Hier ist es erforderlich, zum einen die bestehenden Kooperationsverträge in eine Mitgliedschaft zu übertragen und zum anderen die Kostenverteilung zu  überarbeiten. Fakt ist, ohne eine breitere finanzielle Unterfütterung des Ganzen funktioniert es nicht. Somit werden künftig die vier Landkreises – Goslar, Harz, Göttingen und Nordhausen – mit ins Boot geholt.

Hier erfolgt eine Staffelung mit Blick auf die Streckenkilometer, die durch den Landkreis führen. Zur Erinnerung: 2.281 Kilometer sind es insgesamt davon verlaufen allein  1.236 Kilometer durch den Landkreis Goslar. Dieser wird sich ab 2020 finanziell beteiligen. Vorgesehen sind jährlich bis zu 14.000 Euro, und das zunächst bis 2030. Unter dem Strich beteiligen sich die vier genannten Landkreise zusammen mit 25.000 Euro an den Kosten. In der Kreistagssitzung wurde Landrat Thomas Brych beauftragt notwendige Vereinbarungen mit den jetzigen Mitgliedern der Zweckvereinbarung „Mountainbike-Park Harz“ sowie mit den Kooperationspartnern zu schließen.

Mountainbiken im Harz ist angesagt. Das lässt sich auch durch den Umstand untermauern, dass mehr Gäste zu verzeichnen sind. Zudem wird eine neue Zielgruppe aktiviert.syg