Museum stellte großen Musiker vor

Der Heckenbecker Albert Methfessel war ein in ganz Deutschland geschätzter Komponist

Manfred Kielhorn präsentiert Exemplar von Methfessels „Commers- und Liederbuch“, 2. Auflage aus dem Jahr 1820.

Bad Gandersheim. Manfred Kielhorn, bekannter Mann in Bad Gandersheim, konnte mit seinem Vortrag bei den Museumsfreunden wieder einmal zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann ziehen, als er über Albert Methfessel, sein Leben und Werk referierte. Bekanntlich war Albert Methfessel im letzten Jahr seines wirkungsreichen musikalischen Schaffens ein Bürger unserer Stadt, lebte er doch bei seiner Tochter in Heckenbeck. Er starb dort mit fast 84 Jahren und wenig später errichtete man ihm, dem Komponisten, Liedermacher, Dirigenten, Sänger, Musiklehrer, Kapellmeister und vieles mehr ein imposantes Denkmal über seinem Grab in Heckenbeck.

So waren auch viele Bewunderer seines Lebenswerkes aus Heckenbeck und Kreiensen gekommen, um Manfred Kielhorns lebendigen Vortrag zu lauschen und seine Bilder zu betrachten. Doch nicht nur in Heckenbeck wird noch heute dieses Mannes gedacht. Auch in Stadtilm, seiner Geburtstadt befindet sich ein imposantes Denkmal auf dem großen Marktplatz. Zahlreiche Straßen in den Orten seines Wirkens sind nach ihm benannt. Denkmale erinnern auch in Hamburg an ihn, komponierte er doch die „Hamburg-Hymne“, wie auch viele Studenten-Lieder, die er in seinem „Allgemeinen Commers- und Liederbuch“ veröffentlichte. Methfessel hat vor über 200 Jahren entscheidende Impulse für den Volksgesang gesetzt. Noch immer gehört sein Sängergruß „Grüß Gott mit hellem Klang“ zum Repertoire der deutschen Gesangvereine.

Immer gut gelaunt, fröhlich, gern einmal einen guten Tropfen genießend verbrachte er sein Leben in vielen Städten und war neben Stadtilm und Rudolstadt auch in Hamburg und Braunschweig zu Hause.

Nicht zuletzt die Denkmale auf dem Clusberg in Bad Gandersheim zeigen, wie bekannnt und beliebt Methfessel hier in Bad Gandersheim einst war. Unvergessen sind seine Lieder „Stimmt an mit hellem, hohen Klang“ oder „Hinaus in die Ferne“.

Der Gesangverein „Concordia“ in Gandersheim hatte es ihm besonders angetan. Seine Musikalität brachte ihn in Kontakt mit bekannten Komponisten und berühmten Männern seiner Zeit wie Carl Maria von Weber, Albert Lortzing, Spohr, Heine, Goethe, Hoffmann von Fallersleben und viele andere mehr. Der Tod seiner jungen Frau Louise Lehmann, einer Sängerin, im Jahre 1854 traf ihn schwer. Danach konnte er sein Leben nicht mehr so unbeschwert gestalten und geriet bald in finanzielle Nöte.

Sein letztes Lebensjahr verbrachte er bei seiner Tochter in Heckenbeck, nachdem er Braunschweig verlassen musste. Methfessel verdient es, nicht vergessen zu werden, wenn auch heute zumeist andere Musik gespielt wird.

Einer, der seinem Vergessen entgegenwirkt, ist Manfred Kielhorn, der unermüdlich forscht und sammelt, was es über diesen Mann gibt. Er hat unzählige Dokumente in seinem Besitz und will sie eines Tages auch der Öffentlichkeit präsentieren. Sie sind ein Schatz, den es im Sinne dieses großartigen Menschen und Musikers zu bewahren gilt.

Vortragswartin Liane Goslar dankte am Schluss des Vortrages mit einem Präsent und lud gleichzeitig für den 11. Dezember zum adventlichen Abschluss des Jahres 2017 ein. An diesem Abend wird wieder bei Glühwein und Keksen den Besuchern ein besinnliches und adventliches Erlebnis geboten.red