Nach der Entscheidung ist das vorherrschende Gefühl Erleichterung

Reaktionen aus dem Solebad exemplarisch für die Gefühlslage Vieler / „Alles ab jetzt bedeutend entspannter“

Bad Gandersheim. Es ist entschieden – selbst wenn die faktisch letzte Entscheidung noch bei der Gesellschafterversammlung liegt, die das nach letztem Stand wohl per Umlaufverfahren bis Jahresende offiziell gemacht haben will: Die LAGA in Bad Gandersheim findet erst 2023 statt. Nach den Wochen der Informationen und Diskussionen sorgt die Entscheidung nun kurz vor dem Weihnachtsfest und Jahresende für Klarheit.

Und die vorherrschende Reaktion darauf ist vor allem Erleichterung. Zum einen darüber, dass nun wieder Planungssicherheit in allen Ebenen und für alle direkt wie indirekt Beteiligten besteht. Zum anderen über eine deutliche Entspannung, die in allen Bau- und Vorbereitungsprozessen nun schlagartig einkehren kann. Zahlreiche Abläufe der kommenden Wochen und Monate, die bislang noch unter höchstem Druck gefahren wurden, solange eine Ausrichtung vielleicht doch noch in 2022 nicht definitiv ausgeschlossen war, können nun ganz anders angegangen werden.

Exemplarisch für viele andere auch vielleicht die Reaktion aus dem Sole-Waldschwimmbad. Die Betriebsgenossenschaft fasste in einem dreiseitigen Informationsschreiben zusammen, was die Verschiebungsentscheidung für sie bedeute. Nun, so Hardy Ehrhardt, gebe es keine Verzögerungen, keine gegenseitigen Behinderungen, kein schlechtes Wetter oder Frostperioden mehr, die den Bau aufhalten könnten.

Die Geno verwies unter anderem auf einen Umstand, der bislang kaum im Blick stand: Im Februar hätten die Wasserpflanzen in die fertigen Filterbeete eingesetzt werden müssen, damit sie März spätestens mit der Wurzelbildung begonnen hätten. Hinderlich dabei bereits, dass die Pflanzen zur Zeit gar nicht zu bekommen sind. Auch so wäre der Zeitablauf mit hohem Wetterrisiko versehen, eine Nutzung des Bades, das ja erst seine Funktionsfähigkeit in Tests beweisen muss, hätte 2022 ohnehin auf des Messers Schneide gestanden.

Die neue Perspektive hingegen sieht dagegen geradezu rosig aus. Nun können die Wasserpflanzen im Frühjahr unter besten Bedingungen eingesetzt werden, haben ausreichend Zeit, im Jahreslauf zu wurzeln und im Filterbeet ihre Funktion zu entfalten, die im Laufe des Jahres ausreichend getestet werden kann, um 2023 zur LAGA von Anfang an einen wirklich sicheren, eingefahrenen Betrieb anbieten zu können.

Dass die Verschiebungs-Entscheidung (trotz der unbestreitbar aufgetretenen Mehrkosten) nun auch viel Geld spart, liegt am Verzicht, nun über den Winter die Folienbahnen womöglich unter einem beckenüberspannenden, beheizten Zelt einbringen zu müssen. Das wäre enorm teuer geworden. Erwartet wird statt dessen nun eher eine kurze Winterpause auf dem Gelände, bis im März bei offenem Frühlingswetter die angesprochenen Arbeiten normal weiter ausgeführt werden können.

Und dann war da ja auch noch die Baustraße. Sie hätte für eine Ausrichtung in 2022 bereits im Februar wieder verschwunden sein müssen, denn das große Catering-Zelt soll ja auf der Liegewiese des Bades seine Aufstellung finden. Für die Bauarbeiten im Bad wäre das an sich viel zu früh, da keine lastfähige Zufahrt ins unmittelbare Freibadgelände besteht. Material wäre dann nur noch mit Schubkarren und Muskelkraft zu transportieren gewesen. Solche Gedanken muss sich nun niemand mehr machen.

Im Zusammenwirken mit der nun zur Verfügung stehenden Zeit kann auch das Sanitär- und Sanitätsgebäude – samt Aufsichten-Ausguck darauf – doch noch mitgebaut werden. Dafür ist die Geno besonders dankbar, denn ohne diese Infrastruktureinrichtung wäre das Bad einfach nicht vollständig und vernünftig zu betreiben. Ein Umstand, auf den die Geno sich mit der Verschiebung nun auch erst ab 2024 einstellen muss.

Die veränderten Abläufe lassen es aber auch zu, über bereits angedachte Zukunftsplanungen ebenfalls noch einmal neu nachzudenken. Die Geno tut dies, indem sie die Pläne für den Saunabereich im Freibad nicht ebenfalls automatisch um ein Jahr nach hinten verschiebt, sondern auch eine Umsetzung bereits im Jahr 2022 im Zuge der Fertigstellung des Freibades für denkbar hält – was eine zusätzliche Bereicherung und Attraktion für die LAGA wäre.

Zwar wird es außer dem nötigen Einstellungs- und Probebetrieb noch keinen Freibadbetrieb in 2022 geben können, aber dies muss nicht ausschließen, dass andere Dinge schon möglich wären. Ein grundsätzlicher Denkansatz, der im Zusammenwirken mit Teilöffnungen, wie sie für Baubereiche in 2022 zu erwarten stehen, sicher noch öfter erfolgen wird.

Zu guter Letzt gab es auch aus dem Bereich der wegen der zerstörten Leitung zur Zeit nicht fließenden Sole ein positives Signal: Die Freileitungen von Quelle zum Bad sind fertig. Nun müssen die technischen Anschlüsse im Hallenbad vorgenommen werden, was ab 3. Januar erfolgt. Mitte Januar könnte endlich wieder Sole in die Becken fließen.rah