Nächste Schritte zum Hallenerhalt

Bundestagsabgeordneter und Schülervertretung ziehen in der Sache nun an einem Strang

Große Runde: Bundestagsabgeordneter Dr. Roy Kühne mit Schulsprecher Tom Becker (vorne) und allen Klassensprechern des Roswitha-Gymnasiums.

Bad Gandersheim. Nach seinem „Antrittsbesuch“ (GK berichtete) ist der Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne wenig später erneut wie zugesagt noch vor Weihnachten im Roswitha- Gymnasium zu Gast gewesen. Diesmal, um die beim vorangegangenen Besuch angesprochenen Problemfelder mit allen Schulund Klassensprechern in einem Forum zu sondieren und die weitere Vorgehensweise zur Lösung anstehender Probleme abzusprechen.

Es wurde eine große Runde, die da im Forum zusammen kam, um nochmals die vordringlichsten Probleme festzulegen. An vorderster Stelle ist dies die Frage der Sporthallen, die dem Gymnasium auf längere Sicht zur Verfügung stehen. Bekanntlich will der Landkreis eine Nutzung der kleinen Gymnasiumshalle erst einmal nur bis 2020 offen halten. Notwendige Sanierungen liegen auf Eis, nach Ansicht der Kreisverwaltung sei die große Sporthalle allein danach ausreichend.

Das sehen die Schülersprecher, das Kollegium und die Schulleitung des Roswitha- Gymnasiums indes ganz anders: Schon jetzt sei der Sportbetrieb stellenweise grenzwertig, so Sportobmann Detlef Peschek. Zwar könne die große Sporthalle mit einem Vorhang geteilt werden, eine Hälfte ist dann für die dort Sport treibende Klasse praktisch nur durch den Geräteraum erreichbar, der Lärmpegel sei zeitweilig mehr als heftig. Zudem lasse der Raum der verkleinerten Hallenhälften zahlreiche Spielsportarten nicht mehr zu. Einschränkungen, die für ein Gymnasium mit Sportabiturangebot an sich nicht hinnehmbar sein können.

Weitere Einschränkungen kämen dazu, wenn die kleine Halle entfiele, weil dann alle Sportstunden, die derzeit noch dort untergebracht sind, auch noch in die große Halle gestopft werden müssten. Vom Wegfall der Übungsmöglichkeiten für die Gandersheimer Sportvereine am Nachmittag einmal ganz abgesehen.

Sie stünden dann auf der Straße, weil nirgendwo anders Kapazitäten frei sind. An zweiter Stelle rangierte in der Problemliste die stockende Umsetzung des Neubaus von Toiletten. Hier liegt beim Landkreis Northeim eine fertige und baugenehmigte Planung vor, die nun wegen plötzlicher Kostenbedenken erst einmal wieder auf Eis gelegt worden sein soll.

An sich hatte das Gymnasium mit einer Umsetzung dieser lange zugesagten Maßnahme im ersten Halbjahr 2019 gerechnet; zur Zeit ist das aber wieder alles ungewiss. Als Ergebnis einer für demokratische Prozesse geradezu lehrbuchreifen Diskussion zwischen dem Bundestagsabgeordneten und den Schülersprechern wurde eine Reihe von Schritten festgelegt, die über die Weihnachtsferien und kurz danach angegangen werden sollten.

Kühne war es dabei wichtig, deutlich zu machen, dass sein Einsatz am ehesten dann von Erfolg gekrönt sein könne, wenn er von Schule und Schüler entscheidend mitgetragen werde. Festgelegt wurde so unter anderem, dass die Schülervertretung eine Unterschriftenliste für den Erhalt beziehungsweise die Sanierung der kleinen Turnhalle organisiert und mit der Aktion gleich nach den Weihnachtsferien beginnt. In einem weiteren Schritt sollte eine Mail an Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und alle Fraktionsvorsitzenden im Kreistag mit einer Situationsbeschreibung geschickt werden.

Eine Mail soll auch der Niedersächsische Kultusminister Grant Henrik Tonne bekommen, weil die Frage offen blieb, wieviel Sportfläche eine Schule haben sollte, wenn 760 Schüler adäquaten Sportunterricht erhalten müssen. Das soll nun an vorderster Stelle geklärt werden. Die Schülervertretung will außerdem die ortsansässigen Vereine um eine Stellungnahme zur Nutzung dieser Halle bitten und sie in die gesamte Aktion mit einbinden.

Alle diese Schritte sollen in der zweiten Januarwochen vollzogen sein, so der Plan vor Weihnachten. Wenn die Antworten vorliegen und Ortsbesichtigungen stattgefunden haben, sollen alle Beteiligten zu einem runden Tisch eingeladen werden.rah