Neue Freibad-Bombe im Verwaltungsausschuss: Sanitärgebäude wird zur LAGA nicht fertig

Zeitschiene macht Bauarbeiten unmöglich / Suche nach Zwischenlösung und Bau nach der LAGA

Unser Foto aus dem September zeigt die Stelle an der Eternaseite des Schwimmerbeckens, an der eigentlich längs der Beckenkante der Funktionsbau entstehen sollte. Das alte Toilettenhäuschen hinten ist inzwischen wie geplant abgerissen worden.

Bad Gandersheim. Ungläubiges Staunen hat es in der letzten Woche in der Verwaltungsausschusssitzung geben. Die tagte zwar wie üblich nichtöffentlich, die unglaubliche Nachricht, dass es im Freibad beim Umbau nun eine neue Änderung mit erheblichen Auswirkungen gegeben hat, fand trotzdem wieder einmal den Weg in die Öffentlichkeit. Und dies offenbar gezielt „geleakt“ vor der gestrigen Ratssitzung, wo das mindestens nicht offiziell Thema war, allenfalls als Bericht der Bürgermeisterin auftauchen konnte.

Was war vor einer Woche geschehen? Polyplan-Kreikenbaum, die Firma, die den Umbau des Bades beplant hat und ausführen lässt, musste dem VA eingestehen, dass mit einer Fertigstellung des (in der Bürgerversammlung Ende August noch ausdrücklich) versprochenen Funktionsgebäudes für Aufsichten und mit Toiletten nicht zur LAGA gerechnet werden kann. Es habe Probleme gegeben, die den Bau nicht mehr rechtzeitig fertig werden lassen würden.

Aus gut informierten Kreisen war zu erfahren, dass diese im Bereich der Zeitabläufe auf der Baustelle liegen. Um den Funktionsbau am Becken zu errichten, braucht es die Bauzufahrt über die Gande. Die aber hat ebenfalls eine zeitliche Begrenzung, da Erdablagerungen sowie die Überfahrt Teile der Liegewiese in Anspruch nehmen. Und genau dort soll das größte Catering-Zelt für die Versorgung der LAGA-Gäste aufgebaut werden. Damit muss der Rückbau der Gandeüberführung bis zu einer bestimmten Frist erfolgt sein, um den Platz für das Zelt freigemacht und vorbereitet zu haben. Bis dahin aber sei der Bau des Funktionsgebäudes nicht zu bewerkstelligen.

Statt dessen, so war außerdem zu erfahren, habe die Firma Ersatzvorschläge gemacht, wie zum Beispiel eine Contai-nerlösung über die Eterna per Schwerlastkran an die vorgesehene Stelle gehievt werden könnte. Das aber sei so teuer und aufwändig, dass eine schnelle und freihändige Vergabe gar nicht möglich sei, bescheinigten Experten dem Vorschlag bereits eine Nichtumsetzbarkeit. Auch andere „Provisorien“, die in Vorschlag gebracht wurden, trafen auf Ablehnung.

Daraus ergeben sich nun zwei Problemlagen: Zur LAGA stehen damit direkt am Freibadbecken keine Toiletten und kein Aufenthalts- und Sanitätsraum für die Schwimmaufsichten zur Verfügung. Fieberhaft wird nun eine (sehr viel kleinere und praktisch noch machbare) Ersatzlösung angestrebt, damit die Aufsichten im Sommer nicht in direkter Sonne oder unter einem Regenschirm sitzen müssen.

Zum Zweiten steht die klare Forderung der Solebad-Betriebsgenossenschaft im Raum, dass für sie eine Betreibungsübernahme 2023 nur in Frage kommt, wenn das Sanitär- und Sanitätsgebäude neben dem Freibadbecken errichtet ist. Das war von Polyplan auch so zugesagt und ist nach Informationen aus dem VA auch weiter klare Absicht – aus Zeitgründen nunmehr aber erst nach Ende der LAGA umzusetzen.

Spannend war auch, ob und wie der Rat möglicherweise gestern Abend noch weitere Informationen über die Hintergründe dieses Debakels erlangen konnte, das sich nun leider anstellt, in einer Reihe von unerwarteten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Freibadumbau zu stehen. Dazu gehören die lange diskutierte Rutschenfrage und der ebenso unerwartete Abriss der alten Sprungturmanlage, die nun durch eine neue ersetzt werden wird – so denn nicht noch was dazwischen kommt.rah