Neue Propstei-Synode betont künftig stärker die regionale Verantwortung

Zusammengelegte Synode personell an Obergrenze / Gestaltungsräume wurden näher beleuchtet

Die amtierende Synode unter Vorsitz von Elke Wille (hinten am Tisch stehend).

Seesen/Bad Gandersheim. In der vergangenen Woche kam die Propstei-Synode zu ihrer Frühjahrs-Tagung im Seesener Kirchenzentrum zusammen. Zum Auftakt erinnerte Pröpstin Elfriede Knotte bei ihrer Andacht in der St.-Andreas-Kirche an die eigene Konfirmation. Bei allen Anwesenden, so Knotte, habe sich aus der eigenen Entscheidung für den Weg als Christen in den kommenden Jahren eine verantwortliche Position in einer Kirchengemeinde ergeben. Dies sei eine sehr erfreuliche Entwicklung im Rahmen der christlichen Gemeinschaft.

Auf der Tagesordnung, die im Anschluss die Tagung im Kirchenzentrum unter der Leitung der Präsidentin Elke Wille bestimmte, stand zunächst der Haushalt für den Berichtszeitraum 2017. Inka Pontow vom Kirchenverband Goslar stellte das Zahlenwerk in gewohnt professioneller Weise vor. Dank umsichtiger Finanzwirtschaft konnten die Rücklagen wiederum etwas erhöht werden. Dadurch ist die Propstei auch weiterhin im Rahmen ihrer turnusmäßigen Aufgaben zukunfts- und handlungsfähig.

Im Anschluss daran bestand Gelegenheit, sich in Ruhe über die Zusammensetzung der zur neuen Legislaturperiode zu bildenden Synode sowie über die Bildung der neuen Gestaltungsräume näher auszutauschen. Anja Schnelle vom Rechtsreferat des Landeskirchenamtes war dazu eigens aus Wolfenbüttel angereist, um dem Gremium beratend zur Seite zu stehen. Die Synode beschloss zunächst, die größtmögliche Zahl bei der Zusammensetzung der Synode zu wählen. Die Zahl kann nach dem Wahlgesetz zwischen 20 und 45 Personen schwanken. Die Synode entschloss sich aufgrund der Größe der Propstei Gandersheim-Seesen die größtmögliche Zahl zu wählen.

Im Gegensatz zur bisherigen Praxis werden künftig Wahlkreise gebildet, die den neuen Gestaltungsräumen entsprechen. Grundlage hierbei ist der Mitglieder-Bestand der Propstei Gandersheim-Seesen zum Zeitpunkt des 31. Dezembers 2017. Die sechs neuen Gestaltungsräume, in Seesen Nord, Mitte und Süd sowie Bad Gandersheim-Heberbörde, Im Leinetal und Auf dem Berge, bekommen anteilig Sitze zugewiesen, die sie aus den amtierenden Kirchenvorständen wählen.

Hinzu kommen noch 20 Prozent zu berufende Personen, die der Propsteivorstand benennt. Geborene Mitglieder sind die Pröpstin und der Propst sowie deren Stellvertretende. Dadurch wird die Zahl von rund 60 Personen erreicht. Die neue Synode avanciert damit noch stärker als bisher zu einem Gremium, das seine regionale Vertretung für eine Perspektive für das größere Ganze einbringen kann.

Pröpstin Knotte und Anja Schnelle erörterten dann noch abschließend, welche Überlegungen die Landessynode geleitet hatten, in den Propsteien künftig Gestaltungsräume errichten zu lassen. Durch den erwarteten demografischen Wandel wird es künftig kaum noch möglich sein, die bisherigen Pfarrstellen zu 100 Prozent zu besetzen.

Durch die Bildung von Gestaltungsräumen können dann aber Seelsorge-Bezirke eingerichtet werden, die dann zu 100 Prozent ausgeschrieben werden können. Durch diese Regelung brauchen die bisher in den Gemeinden tätigen Pfarrer nicht ihre Koffer zu packen, sondern können in ihrem bisherigen Umfeld bleiben. Zeitgleich wird durch diese neue Regelung die pfarramtliche Versorgung aller Gemeinden auf längere Sicht gewährleistet.

Die Gestaltungsräume bieten dann die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben zu bündeln und dadurch auch Entlastung zu ermöglichen. Gestaltungsräume können auf diese Weise leicht auch zu Spielräumen werden, in denen Gemeinden künftig noch enger zusammenwachsen. Diese positiven Effekte spiegeln sich dann auch in der Zusammensetzung der neu zu bildenden Propstei-Synode wieder. Dadurch kommt die Solidarität noch stärker zum Tragen, die bekanntlich zu den ausdrücklichen Standards der Kirchengemeinschaft gehören.

Im Rahmen der weiteren Beratungen stellten sich noch die neue Jugenddiakonin Sonja Dreyer vor und Pfarrer Thomas Ehgart berichtet von der auf fünf Jahre befristeten, zusätzlichen Diakonen-Stelle, die die Landeskirche für besondere Akzente in der künftigen Jugendarbeit für das Jugendzentrum „Phönix“ im Rahmen einer Ausschreibung gewährt hat.jk