Neues Spielgerät auf Plangartenspielplatz

Kooperation mit Stadtverwaltung, Landesgartenschau und praeteritum / Finanzierung sichergestellt

Ein Ärgernis: Viele Kinder hatten Spaß auf dem Hügel.

Bad Gandersheim. Der grüne Hügel auf dem Gelände des Plangartenspielplatzes ist seit längerer Zeit ein Ärgernis. Zu rutschig, zu steil, zu gefährlich. Nun hat die Stadtverwaltung eingelenkt und in Kooperation mit der Landesgartenschau und der praeteritum gGmbH eine Alternative ermittelt, um die Attraktivität des Platzes zu steigern und die Gefahr für die spielenden Kinder zu minimieren.

Die aktuelle Sperrung des Hügels ist auf die am Montag startenden Bauarbeiten zurückzuführen. „Die Ausschreibungen verliefen schnell und reibungslos“, verriet Bürgermeisterin Franziska Schwarz auf Nachfrage des GK. Dank der Expertise von praeteritum-Geschäftsführerin Nathalie Boes sei in Kürze ein geeignetes Gerät gefunden worden, das Dank bereits gesicherter Finanzierung in der kommenden Woche installiert werden wird.

„Wir haben uns für ein römisches Katapult entschieden“, verriet Boes, „die Tests mit der französischen Variante, dem Trebuchet, verliefen leider nicht ohne Personen- und Sachschäden“. Die römische Alternative hingegen könne einfacher in Reichweite und Zuggeschwindigkeit reguliert werden, um sicherzugehen, das Kinder bei Nutzung auf dem Gelände verbleiben. Das Ingenieursbüro „Swoosh“ prüft derweil geeignete Materialien für die Landezone an der Stadtmauer.
„Nach dem Einkauf des Katapults ist nicht mehr viel Geld übrig“, erklärt Schwarz. Man habe sich mit dem Ingenieurbüro auf die Verwendung natürlicher Bremsstoffe wie Laub und dünnes Geäst geeinigt, um den Flug der Kinder sanft zu bremsen. „Es kann jedoch nicht schaden, wenn Eltern ihren Kindern für die Testflugphase ein Kissen mitgeben“, empfahl Schwarz.

Auch wenn die gemeinsamen Anstrengungen nun Früchte getragen haben, ist Ursula Hobbie, Geschäftsführerin der Landesgartenschau nicht glücklich mit dem Ergebnis. Die Nutzung der natürlichen Bremsmittel (Laub, Äste) sei nur ein Lippenbekenntnis, um der Verbindung zur LAGA noch etwas Sinn zu verleihen. „Ein Katapult geht eigentlich gar nicht“, urteilte Hobbie. Man könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass die kalkulierte Flugbahn das Brütverhalten des hiesigen Rotmilans negativ beeinflusst. Ihr Vorschlag, vom Plangartenspielplatz entlang der Hildesheimer Straße bis zum ersten Osterbergsee einen Baumwipfelpfad zu errichten, stieß auf Ablehnung. „Ohne eine direkte Verbindung zum Bahnhof, ist ein Baumwipfelpfad für unsere Gäste nicht attraktiv genug“, erklärte Schwarz ihr Veto.

Das Katapult hingegen stieß bereits in der Planungsphase auf Zustimmung aus der Bevölkerung. So hatten Vertreter hiesiger Taxiunternehmen dessen Gebrauch für den Personennahverkehr außerhalb der Spielplatzzeiten geprüft und für gut befunden. „Korrekt kalibriert könnte so innerhalb von 13 Flugsekunden der Weg aus der Innenstadt zum Kloster Brunshausen zurückgelegt werden“, erklärte Boes den Mehrwert des Spielgerätes.

Auch anliegende Lieferdienste haben ihr Interesse angemeldet: Innerhalb des Stadtgebietes sei es möglich Pizza, Döner, Burger und Co. mit einer Abweichung von etwa 1,20 auf 100 Katapultmeter präzise zum Besteller zu befördern. Die Bezahlung sei einfach und bequem mit einem Gummiseil möglich, das bei Essens-Versendung am Katapultgut befestigt wird. „Dann muss man einfach das Geld passend ans Seil kleben und loslassen“, erklärte der städtische Katapultbeauftragte Manfred Kielhorn.

Zeitgleich wird auf dem Klosterareal inmitten des Rosencafé ein Test-Kescher installiert, der Reisende aus der Innenstadt behutsam in Empfang nehmen wird. Es gilt jedoch zu beachten, dass 30 Minuten vor dem Rückflug kein Kuchen mehr gegessen werden sollte.kw