Nina Siavwapa verknüpft für die LAGA Ehrenamt und Bürgerengagement

Entwickelt unter anderem Konzept für die Ausbildung der Kulturlotsen, die Gäste über LAGA-Gelände führen

Nina Siavwapa ist nach langem Afrika-Aufenthalt wieder in Bad Gandersheim angekommen.

Bad Gandersheim. Nina Siavwapa ist die neue Koordinatorin der Landesgartenschau Bad Gandersheim für die Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt, insbesondere dem Förderverein und den Kulturlotsen, an deren Ausbildungskonzept sie ebenfalls mitarbeitet. Die Diplom-Politikwissenschaftlerin ist gebürtige Bad Gandersheimerin, machte ihr Abitur am Roswitha-Gymnasium.

„Allerdings“, gesteht sie schmunzelnd, „hatte ich schon sehr früh Fernweh.“ Während des Studiums nahm sie an einem Austausch mit Russland teil, machte eine Studienreise nach Tansania, ein Praktikum in Indien und verbrachte einen Sommer in den USA.

Doch insbesondere eine Region hatte es ihr angetan: das südliche Afrika. „Ich habe mit meinem Opa „Die Wüste lebt“ angeschaut. Danach war ich fasziniert von allem, was mit dem Kontinent zu tun hat und wollte unbedingt dorthin“, erklärt sie.

Ein Ziel, das sie nach dem Studium konsequent verfolgte. Anfangs schien es schwerer als gedacht, doch dann ging alles ganz schnell. Der Deutsche Entwicklungsdienst meldete sich und gab ihr ganze 24 Stunden Bedenkzeit. Das Angebot: eine Stelle in Sambia für zwölf Monate. Obwohl sie gerade ein Praktikum bei einem Europaabgeordneten absolvierte, sagte Siavwapa spontan zu. Zwei Monate später war sie vor Ort und blieb – für die nächsten zwölf Jahre.
Nach dem Entwicklungsstipendiat betreute sie Wasser- und Sanitärprojekte für die Wasaza, die Water & Sanitation Association of Zambia. „Es ging aber nicht einfach nur darum, den Menschen Wasserleitungen, Biogasanlagen und Toiletten zu ermöglichen. Genauso wichtig war es, die Menschen vor Ort an den Prozessen zu beteiligen, dass ‚community involvement‘ zu stärken“, erläutert Siavwapa.

Dabei lernte sie ihren späteren Mann kennen, der in der Südprovinz ein Tourismusunternehmen leitete und als Guide zum Beispiel Walking Safaris oder Vogelbeobachtungstouren organisierte. Gemeinsam bauten sie das Unternehmen weiter aus, bis ihr Mann auf einer der Touren 2019 tödlich verunglückte. Im März 2020, zu Beginn der Pandemie und dem vorläufigen Ende des Tourismusgeschäfts, entschloss sich Nina Siavwapa mit ihren beiden Söhnen in die Heimat zurückzukehren. Ihre Neffen versuchen derweil das Familienunternehmen, das 30 Menschen ernährt, so gut wie möglich durch die Krise zu bringen. Sie kann von Deutschland aus aktuell die Arbeit besser unterstützen.

Der Neustart in Deutschland war nicht leicht, gibt sie zu. Aber nach Stationen als Bildungsmanagerin bei der HAWK Hildesheim und Kontaktverfolgerin beim Gesundheitsamt ist sie bei der LAGA wieder genau am richtigen Platz: „Ich bin wieder im Tourismus, was ich liebe!“

Bei der LAGA bildet sie das Scharnier zwischen den ehrenamtlich tätigen Bürgern, ob Einzelperson oder aktiv im Förderverein der Landesgartenschau mit seinen Arbeitsgruppen. Außerdem arbeitet sie mit an dem Konzept für die Ausbildung der Kulturlotsen, die 2022 die Gäste über das LAGA-Gelände führen werden.

Wer Interesse hat, während der LAGA als Kulturlotsen dabei zu sein, der kann sich direkt bei Nina Siavwapa melden: Unter der Telefonnummer (05382) 73-569, oder der Mobilnummer (0151) 63456440, oder per E-Mail an n.siavwapa@bad-gandersheim.de . Nina Siavwapa plant, noch eine ganze Weile in Bad Gandersheim zu bleiben. „Mindestens bis meine beiden Jungs die Schule abgeschlossen haben“, erklärt sie. Und die sind jetzt sieben und zehn Jahre alt.red