Osterbergschüler „erlesen“ 1000 Euro

Leseprojekt machte Spende für zwei Vorhaben möglich / Unicef hilft mit Geld Schülern auf Madagscar

Freude über „erlesene“ 1000 Euro, die zu gleichen Hälften an das Unicef-Projekt in Madagaskar und für ein Vorhaben der Schule Verwendung finden.

Bad Gandersheim. Ein ganz besonderes Projekt hat in den vergangenen Monaten die Osterbergschule Bad Gandersheim durchgeführt. Sein Abschluss wurde kürzlich im Beisein eines Vertreters der Unicef Gruppe Göttingen im Forum des Schulzentrums begangen.

Die Schule hatte von einem Projekt erfahren, bei dem sich die Schüler zum einen mit dem Lesen befassen sollten, zum anderen durch das Lesen direkt ein Projekt in Madagaskar unterstützen würden. Das fand nach Aussagen der kommissarischen Schulleiterin Heidrun Kahle schnell Unterstützung. Die benötigte die Schule allerdings auch noch in Form externer Sponsoren, die pro gelesener Seite einen Betrag auszuloben bereit waren, der nun als Erlös der Aktion an die UNICEF übergeben werden sollte.

Bevor dies allerdings geschah, stellte Hans-Joachim Merrem das Projekt und Madagaskar mit seinen Problemen den anwesenden, darunter auch einigen der Sponsoren, vor. Mehr im berichtete, dass der Unicef vor allem die Bildung der Kinder am Herzen liege. Madagaskar gehört aber zu den ärmsten Ländern der Erde, und ohne Unterstützung von außen würden viele Kinder keine Schulbildung in Anspruch nehmen können, sondern müssten für den Lebensunterhalt arbeiten.

Mit nur 40 Euro, so Merrem, könnten 100 Schulhefte beschafft werden. 160 Euro braucht es, um einen vor Schullehrer zu Schulen. Und mit 370 Euro kann eine Wasserpumpe für den Schulbrunnen beschafft werden. Die Bereitstellung sauberen Trinkwassers ist ebenfalls eine große Herausforderung für das arme Land.

Diese Vorbedingungen waren den Schülern im Rahmen der Information zum Projekt bekannt gemacht worden und steigerten die Motivation, über das protokollierte Lesen von Seiten zum Thema Gelder ein zu werben, mit denen die Schulprojekte in Madagaskar unterstützt werden könnten. Laut Heidrun Kahle waren die Schüler mit großem Elan bei der Sache und im Rahmen der Abschlussveranstaltung konnten sich die Teilnehmer auf einigen Stelltafeln und Tischen anhand von Seiten und Exponaten ein Bild davon machen, womit sie sich im Rahmen des Projektes beschäftigt haben.

Das Projekt hatte zudem einen ureigenen Anreiz: im Vorfeld waren Schüler und Schulleitung darüber übereingekommen, die Erlössumme aufzuteilen. Eine Hälfte erhält die Unicef, die andere Hälfte kann die Schule für ein eigenes Vorhaben verwenden.

Dann war es endlich soweit, das Ergebnis der Bemühungen zu erfahren. Heidrun Kahle schickte voraus, dass sie am Tage des Abschlusses noch einmal habe nachrechnen lassen, ob das Ergebnis tatsächlich so stimme. Es sei unerwartet gut ausgefallen, und als Spendenempfänger Hans-Joachim Merrem und ein Schüler der Osterbergschule die beiden Schecks umdrehen durften, standen auf beiden jeweils 500 Euro zu Buche. Insgesamt haben die rund 30 Sponsoren also die Leseaktivitäten der Osterbergschüler mit 1000 Euro unterstützt. Das sei vorab wirklich nicht zu erwarten gewesen, freute sich Heidrun Kahle, und sprach insbesondere den anwesenden, aber auch allen anderen mitwirkenden Sponsoren ihren ganz besonderen Dank aus.

Die Freude bei Hans-Joachim Merrem war genauso groß, anhand der genannten Zahlen könne man sich selbst nun leicht ausrechnen, welche Hilfe damit in Madagaskar geleistet werden könne. Auf Seiten der Osterbergschüler geht ein Wunsch in Erfüllung: Für den Fall, dass genügend Geld zusammenkommen sollte, wollten sich Schüler und Schulleitung einen Ausflug in den Heidepark gönnen. Das wird nun möglich sein.

Aufgrund des großen Erfolges des Leseprojektes hält die Schulleiterin es für durchaus wahrscheinlich, dass es auch im kommenden Schuljahr vielleicht wieder ein solches Projekt geben könnte.rah