Petra Morsbach erhält „Roswitha-Preis 2017“

Seit 1973 verliehener deutscher Frauen-Literaturpreis wird am 12. November vergeben

Bürgermeisterin Franziska Schwarz gibt bekannt, dass der mit 5.500 Euro dotierte „Roswitha-Preis“, Literaturpreis der Stadt Bad Gandersheim, in diesem Jahr an die in Starnberg lebende Schriftstellerin Petra Morsbach vergeben wird.

Bad Gandersheim. Petra Morsbach wurde 1956 in Zürich geboren. Nach dem Abitur in Starnberg studierte sie ab 1975 in München Theaterwissenschaften, Psychologie und Slawistik und 1981/82 Regie in Leningrad. Nach 10 Jahren als Dramaturgin und Regisseurin publizierte sie 1995 im Eichborn-Verlag ihren ersten Roman „Plötzlich ist es Abend“. Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin am Starnberger See. In diesen Tagen erscheint ihr neuester Roman „Justizpalast“ im Münchener „Albrecht Knaus Verlag“.

Der älteste alljährlich verliehene deutsche Literaturpreis für Schriftstellerinnen wird am Sonntag, 12. November 2017 im historischen Kaisersaal der ehemals reichsfreien Abtei Gandersheim an die Autorin vergeben. Der Preis erinnert an die erste deutsche Schriftstellerin, die Kanonisse Roswitha von Gandersheim, die im 10. Jahrhundert im Stift Gandersheim Legenden, Dramen und historische Gedichte schrieb.

Die Entscheidung für Petra Morsbach wurde von einer unabhängigen Jury einstimmig in der Sitzung in Berlin getroffen. In der Begründung heißt es: „Petra Morsbach durchdringt und verdichtet in ihren Romanen unsere gegenwärtigen Wirklichkeiten. Die Prosa des Lebens wird in ihrer Poesie aber nicht aufgehoben, sondern konsequent vorgeführt. Ihre Bücher, wo immer sie auch angesiedelt sind, ob auf einem Reiterhof, hinter den Kulissen eines Opernhauses, in den Trümmern eines zerfallenden Literaturbetriebs (nach dem Ende der DDR) oder, zuletzt, in dem System, das für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft sorgen will und soll, der Justiz, sind poetische Maßarbeit. Ihre Figuren sind genau gezeichnet, nicht nur lebensnah, sondern lebendig und damit so ‚wirklich’, dass sie zum Teil unserer eigenen Lebensgeschichten werden.“

Die Verleihung des traditionsreichen „Roswitha-Preises“ der Stadt Bad Gandersheim wird durch die Stiftung Niedersächsischer Volks- und Raiffeisenbanken, die Volksbank e.G. in Bad Gandersheim, die Paracelsus-Kliniken Bad Gandersheim und den Energienetz-Betreiber Avacon AG gefördert.red