Pflanzaktion: Hecken für Heckenbeck

Feldgehölze im Rahmen einer Naturschutzwoche gepflanzt / Bingo-Umweltstiftung unterstützte Aktion

Zahlreiche Heckenbecker unterstützten die Pflanzaktion in der Feldmark – mit Abstand.

Heckenbeck. Im Rahmen der Naturschutzwoche des „Natur-Netz Niedersachsen“ und unterstützt durch die „Bingo-Umweltstiftung“ wurde vom Verein Heckenrose e.V. am 1. November ein neues Feldgehölz angelegt. Mit einer Gruppe von Freiwilligen aller Altersklassen und unter Einhaltung der Hygienerichtlinien wurden 120 Sträucher auf einem Acker gepflanzt, der in diesem Jahr mit der Kulturland eG erworben werden konnte (das GK berichtete). Professionell angeleitet wurde die Pflanzaktion von dem lokalen Baumpflegeunternehmen „baumStamm“.

Die Naturschutzwoche ist eine Initiative des „Natur-Netz Niedersachsen“, einem Zusammenschluss niedersächsischer Natur- und Umweltstiftungen. Das Netzwerk ruft bereits seit 2013 einmal im Jahr zur Teilnahme an der Naturschutzwoche für Kinder und Jugendliche auf. Begeisterung für Natur und Umwelt zu wecken und diese auf erlebnisreiche und spielerische Art näher zu bringen und so einen Grundstein für umweltgerechtes Handeln zu legen, ist ein zentrales Anliegen des Netzwerkes. Diese Anregung griff der Verein Heckenrose e.V. auf. Viele Familien mit kleinen und großen Kindern beteiligten sich tatkräftig. Die Freiwilligen hoben Pflanzlöcher aus, gruben die Wurzeln sorgfältig ein, drückten sie an. Sie wässerten die Pflanzen und verteilten abschließend mit Schubkarren Mulch um alle Pflanzen. „Gut erkennbar ist, dass einige Kinder nicht zum ersten mal gepflanzt haben“, so Ulrike Dietz als Vorstandsfrau von Heckenrose.

Das Ackerland auf dem dieses neue Feldgehölz wurzeln darf, gehört seit diesem Jahr der Kulturlandgenossenschaft. Die Kulturland eG ermöglicht es Menschen, über Anteile an der Genossenschaft gemeinsam Verantwortung für das Land und die Gestaltung der Landschaft zu übernehmen. Etwa zehn Prozent der Fläche wird für Naturschutzzwecke zur Verfügung gestellt.

Insektensterben, Rückgang der Singvogelzahlen und die scheinbare Unvereinbarkeit von Landwirtschaft und ökologisch intakten Lebensräumen beschäftigt zunehmend Menschen, die selbst nicht landwirtschaftlich tätig sind. Hier bietet die Kulturlandgenossenschaft eine Schnittstelle. Durch Beteiligungen vieler Menschen an der Genossenschaft ermöglicht sie den Kauf von Ackerland und stellt das Land ökologisch und regional wirtschaftenden Betrieben zur Verfügung. In diesem Fall wird dies nach einer Umstellungszeit der Gemüsebau Heckenbeck sein. Die Kooperationsbetriebe der Kulturland sind regional eingebunden, vermarkten ihre Bio-Lebensmittel vor Ort, bieten Führungen an, betreiben Natur- und Landschaftspflege oder arbeiten erlebnispädagogisch mit Schulklassen. Damit fördern sie einen engeren Bezug zwischen Konsumenten und den Erzeugern von Lebensmitteln vor Ort.

Ziel der Heckenpflanzung in Heckenbeck ist es, Lebensräume unserer heimischen Tierwelt miteinander zu verbinden. Der ökologische Nutzen der Feldgehölze für die Biotopvernetzung und damit für die Artenvielfalt ist seit langem bekannt: In alten Feldgehölzen können bis zu 70 verschiedene Pflanzen und rund 1000 Tierarten leben. Weil die Pflanzen zu verschiedenen Zeiten blühen und ihre Früchte nacheinander reifen, bieten sie den Heckenbewohnern das ganze Jahr über abwechslungsreiche Kost.

Doch noch immer müssen bestehende Hecken vieler Orts an Wegen weichen, da landwirtschaftliche Geräte immer größer werden, Äcker für die Bewirtschaftung zusammengelegt werden, oder ein Schattenwurf die Flächenförderung für Landwirte schmälert. Auch die Pflege der Gehölze wird Landwirten nicht ausreichend durch Fördergelder honoriert. So überrascht es wenig, dass Feldgehölze meist auf Bereiche begrenzt werden, die für die Landwirtschaft uninteressant sind. Die Pflege des neuen Feldgehölzes werden der Verein Heckenrose und Freiwillige in Kooperation mit der Firma „baumStamm“ übernehmen.red