Psychisch labiler Mann legt Brand

Brandleger der Polizei aus anderem Vorfall gut bekannt / Festnahme und Zwangseinweisung in Fachklinik

Nach Sirenenalarm mit einem entsprechenden Aufgebot vor Ort: Die Feuerwehr traf aber auf keinen gefährlichen Brandherd mehr in der Ludolfstraße.

Bad Gandersheim. Eine Straße, ein Wohnblock in Aufregung: Am Freitagabend mussten Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zu einem Einsatz in der Ludolfstraße ausrücken. Zunächst hatten Anwohner Polizei und Rettungsdienst alarmiert, die noch ein gutes Stück vor der Feuerwehr vor Ort waren. Grund des Hilferufes war ein Brandausbrch in der Erdgeschosswohnung des Hauses Nr 2 in der Ludolfstraße. Nach außen indes war kurz nach Eintreffen von Polizei und Rettungsdienst nicht viel zu bemerken.

Im Haus allerdings mussten sich die Bewohner aus dem Untergeschoss und ersten Geschoss bereits durch Rauchgase in Sicherheit bringen. Das führte dazu, dass sich neun Personen beim Rettungsdienst zumindest vorübergehend in Behandlung begeben mussten. Eine Person wurde dem Krankenhaus zugeführt.

Nach dem Eintreffen der Feuerwehr – sie war zwischenzeitlich wegen der möglicherweise bei Brandausdehnung drohenden Gefahren per Sirene alarmiert worden – konnte die Wohnung mit dem Brandherdes geöffnet und ein Schwelbrand im Bad festgestellt werden. Dort brannten unter anderem Handtücher. Der Brand war schnell gelöscht.

Gleichzeitig wurden unter Atemschutz Wohnung und Gebäude nach eventuellen weiteren Personen abgesucht, aber niemand gefunden. Mit Lüftern wurde der reizende Brandqualm ins Freie geblasen. Der Sachschaden durch die unmittelbare Brandeinwirkung blieb gering, welche Schäden durch die Verqualmung entstanden sind, war am Sonntag noch nicht bekannt. Die Mieter der nicht betroffenen Wohnungen konnten auf jeden Fall in diese wieder zurückkehren.

Schon kurz nach Beginn der Ermittlungen der Polizei vor Ort wurde deutlich, dass wohl eine Brandstiftung vorliege. Der 27-jährige Bewohner der Wohnung wurde daher auch nur wenig später in Tatortnähe durch die Polizei nach kurzer Widerstandshandlung festgenommen und zunächst nach Northeim in Polizeigewahrsam gebracht.

Pikantes Detail

Der Mann ist polizeibekannt. Vor geraumer Zeit sorgte er mit einer Aktion auch für mediales Aufsehen, als er nach „Zerlegen“ seines Mobiliars Anwohner und später Polizisten mit einem Messer bedrohte und nach Verfolgung durch einige Straßenzüge schließlich gestellt und in Gewahrsam genommen werden konnte. Danach ging es zunächst in eine psychatrische Fachklinik nach Göttingen.

Aus der sei er vor Kurzem wieder zurückgekommen, hieß es aus dem Umfeld des betroffenen Hauses. Dort wurde er aber als latent gefährlicher Unruheherd weiter wahrgenommen, ohne dass es offenbar Mittel gegeben habe. Nach dem Vorfall am Freitag ist der Mann nun erneut in eine Fachklinik zwangseingewiesen worden.rah