Quantensprung durch Produktionszentrum

Bauarbeiten für Gandersheimer Domfestspiel-Gesellschaft schreiten voran / Schlüsselfertige Übergabe am 1. Mai

Thomas Bumke, Mitarbeiter der Leicht & Appel GmbH, und Thomas Groß, Geschäftsführer der Gandersheimer Domfestspiele, auf der noch unbedachten Fläche für den künftigen großen Probenraum.

Bad Gandersheim. Für die Gandersheimer Domfestspiele ist es ein Quantensprung: An der Neuen Straße entsteht seit Beginn 2019 ein eigenes Produktionszentrum, das in Teilen bereits seit dem vergangenen Frühjahr genutzt werden kann. Zum 1. Mai soll die offizielle schlüsselfertige Übergabe erfolgen.
Im Rahmen eines Kultursponsorings ohne eine Gewinnerzielungsabsicht errichtet die Leicht & Appel Spezialprodukte GmbH das Probenzentrum für die Domfestspiele gGmbH. Die vertragliche Vereinbarung ist im Rahmen einer Erbpachtregelung auf viele Jahre geschlossen. Über die genauen Investitionssummen wurde Stillschweigen vereinbart. Das Gebäude, das sich im westlichen Bereich des Firmenareals vor der Kurve befindet, hat eine Nutzfläche von rund 1200 Quadratmeter.

Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz habe die Idee entwickelt, die zuvor von einem Gebrauchtmöbelhändler und der Verwaltung eines Lebensmittelgroßhändlers genutzten Räume langfristig für die Domfestspiele zu nutzen, sie umzubauen und zu modernisieren, erläutert Holger Leicht, Geschäftsführer der Leicht & Appel Spezialprodukte GmbH. Zahlreiche Räume, die in früheren Zeiten von den Domfestspielen genutzt worden waren, standen nicht mehr zur Verfügung oder genügten nicht mehr den Ansprüchen.

„Wir haben endlich eine Produktionsstätte“, sagt Thomas Groß, Geschäftsführer der Gandersheimer Domfestspiele erfreut. Es gebe gute Arbeitsbedingungen, Möglichkeiten sich vor oder nach der Probe zu treffen, sich umzuziehen und zu duschen. Alle Produktionen könnten nun gleichzeitig proben. Der Standort, dessen Haupteingang barrierefrei gestaltet wird, biete viel Platz für Werkstätten Fundus, Lagergelegenheiten, die Möglichkeit, Dinge vorzuproduzieren und noch einiges mehr.

Auch für weitere Aktivitäten der Domfestspiele, die sich über das ganze Jahr verteilen, gebe es mit dem Produktionszentrum geeignete Räumlichkeiten. Zur Ausstattung gehört neben drei Proberäumen auch ein Musikzimmer auf der oberen Ebene, auf der sich auch Toiletten und Duschen befinden. Die Bauarbeiten, die kontinuierlich Schritt für Schritt erfolgen, hatten am 1. Januar vergangenen Jahres begonnen. Am 1. Mai wurde der erste Bauabschnitt übergeben.

Den mit einem Schwingboden ausgestatteten kleinen Theatersaal nutzte das Festspielteam bereits in der vergangenen Saison. Er biete die Möglichkeit, in Originalmaßen die Bühne abzubilden. Verbessert werden sollen noch die akustischen Verhältnisse.

Auf der 220 Quadratmeter großen Fläche fanden die Proben für das Stück „Spatz und Engel“ statt. Auch die Theaterpädagogen haben es genutzt und die Auditions, also das Vorsprechen und Vortanzen, wurden im November dort abgehalten. Diese Auditions fanden in der Vergangenheit in größeren Städten wie in Essen und Bochum statt, weil den Domfestspielen keine eigenen Räumlichkeiten dafür bereit standen.

Gleich daneben ist ein Clubraum eingerichtet, der als Aufenthaltsbereich dient, aber auch für Proben genutzt werden kann. Dafür soll noch eine Küche angeschafft werden. Der Bereich diente auch als Aufenthaltsraum für die Teilnehmer an den Auditions.

Der große, besonders für Tanzmusicals geeignete Saal im westlichen Teil des Gebäudes soll am 1. Mai diesen Jahres übergeben werden. Er wird eine Höhe von 5,50 Meter Höhe haben, ist 400 Quadratmeter groß und bietet Platz zum Bestuhlen für 300 Menschen, wie Leicht erläutert. Die Dacharbeiten erfolgen in den kommenden Wochen. „Wir sind zuversichtlich und auch dankbar, dass alle Beteiligten alles unternommen haben, um das Projekt zeitnah zu unterstützen, so dass wir die Termine einhalten können“, sagt Leicht.

Auf der unteren Ebene sind unter anderem Werkstatt, Lagerräume und Requisite und ein Heizungsraum angesiedelt. Für den Transport von Utensilien steht eine Rampe zur Verfügung.

Eine Besonderheit ist, dass für die Toiletten, die sich auch auf der unteren Ebene befinden, die industriellen Abwässer der Leicht und Appel GmbH genutzt werden. An den Außenseiten entstehen auf beiden Seiten noch Terrassen.

Die Räume sollen nach der offiziellen Übergabe nicht nur für Aktivitäten der Gandersheimer Domfestspiele genutzt werden können, sondern auch von anderen Institutionen. Es gebe bereits viele Interessenten, berichtet Geschäftsführer Groß.

Dazu zählten unter anderem Vereine aus Bad Gandersheim und dem Umfeld der Roswithastadt sowie weitere Institutionen. Vereine. Erstellt sei bereits ein Mietspiegel und eine Hausordnung, erläutert Groß.art