Ratskeller „La Piazza“: Geteilte Meinungen über weitere Zuschüsse

Timo Dröge deutet Fehlkalkulation an / Tobias Reinecke weist Vorwürfe ab

Um das Gebäude vollständig zu sanieren werden weitere Zuschüsse benötigt.

Bad Gandersheim. Der Ratskeller benötigt aufgrund von notwendigen Sanierungsarbeiten weitere Zuschüsse von der Stadt. Dies war ein Thema in der jüngsten Finanzausschusssitzung. Die Pächter erhielten bereits eine Summe von 150.000 Euro, um verschiedene Bereiche des Gebäudes wieder in Stand zu setzen. Ein Mitglied geht von einer anfänglichen Fehlkalkulation aus.

Der Ratskeller wurde im September 2019 von den Schwiegersöhnen der Gino-Betreiberfamilie, Manuel Winter und Tobias Reinecke, gepachtet. Da zuerst einige Sanierungsarbeiten fällig waren, konnte der Betrieb aber erst im Februar dieses Jahres teileröffnen und im Mai komplett. Dafür haben die neuen Betreiber aber zum Beispiel eine neue Küchenausstattung bekommen, wodurch 18 Pizzen gleichzeitig gebacken werden können. Bei den Sanierungsarbeiten wurden Feuchtigkeitsschäden festgestellt durch die Mehrkosten entstanden sind, so hieß es im Ausschuss. Deswegen war das Geld schneller ausgegeben, als geplant. Nun müsse eine Erneuerung des Putzes erfolgen. Dafür benötigen die Betreiber 18.000 Euro, so die Kämmerin Claudia Bastian.

Im Ausschuss traf diese Neuinvestition jedoch auf Unmut. Timo Dröge (CDU) sagte in der Sitzung: „Ich finde es nicht gut, dass die Stadt beziehungsweise der Steuerzahler dafür bezahlen muss. Für andere Unternehmen müssen wir auch nicht bezahlen, nur weil diese falsch kalkuliert haben“. Zudem glaube er nicht, dass die Feuchtigkeitsschäden erst später entdeckt wurden oder von der Erneuerung des Putzes nicht die Rede war. Die anfänglichen 150.000 Euro hätten diese Schäden abdecken müssen. Da das zuständige Bauamt jedoch nicht vor Ort war, konnte dies nicht in der Sitzung konkretisiert werden.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz betonte daraufhin, dass es im Interesse der Stadt liege, den Ratskeller zu erhalten. Dröge sagt abschließend: „Es wurde genug Geld in die Hand genommen“.

Tobias Reinecke weist die genannten Vorwürfe zurück: „Wir wussten nichts von den starken Feuchtigkeitsschäden. Es hatte sich Schimmel gebildet und uns war wichtig, dass alle Reste entfernt werden, damit keine gesundheitlichen Risiken bestehen. Außerdem benötigen wir gerade mal zehn Prozent der Anfangssumme“. Zudem kann Reinecke nicht verstehen, warum Dröge ein Problem mit einem erneuten Zuschuss hat: „Seitdem wir auf dem Platz am Markt sind ist der Totentanz, der dort vorher herrschte, weg. Timo Dröge ist schädlich für die positive Entwicklung dieser Stadt“.

Bei der Abstimmung, bei der insgesamt fünf Ratsmitglieder abstimmen konnten, wurde zweimal gegen den Vorschlag und zweimal dafür gestimmt, es gab eine Enthaltung. Damit wurde der Vorschlag der Investition abgelehnt. Da in dieser Sitzung jedoch nur Empfehlungen ausgesprochen werden, wird die Angelegenheit weiter an den Rat gegeben, der dann einen Beschluss fassen wird.hei