Reibungsloser Wechsel

Martin Rademacher verlässt nach 29 Jahren das Kommando / Tobias Arndt wird sein Nachfolger

Dank an zwei verdiente Recken: Der neue Ortsbrandmeister Tobias Arndt (rechts) überreichte seinem Vorgänger Martin Rademacher den Präsentkorb, den anderen bekam (hinten) Ralf Oppermann von Swen Eckert überreicht.

Helmscherode. Alle sechs Jahre erhöht sich in einer Feuerwehr der Herzschlag. Diese Zeitdauer beschreibt die normale Amtszeit der Leitungsfunktionäre, also der Ortsbrandmeister und ihrer Stellvertreter. Spitzenpositionen, für die es – gerade in kleinen Ortsfeuerwehren – immer schwieriger wird, ausreichend geschulte und auch noch bereitwillige Nachfolger zu finden. Und die Feuerwehr Helmscherode hatte am vergangenen Wochenende einen Doppelschlag zu meistern: Ortsbrandmeister Martin Rademacher und sein Stellvertreter Ralf Oppermann beenden ihre Amtszeiten – und standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung.

Manche Ortswehr ist beinahe schon an dieser Klippe gestrandet, aus ähnlichen Gründen entstand aus den Wehren Harriehausen und Hachenhausen eine neue gemeinsame Wehr Harzbörde. Ellierode hat jüngst ein ähnliches Schicksal gerade noch vermeiden können.

Helmscherode indes war gar nicht erst in der Gefahr, sich mit Weiterungen ausein­andersetzen zu müssen. Versammlung und Neuwahlen waren vorab hervorragend vorbereitet worden, so gut, dass sich auch Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßstock und Brandschutzabschnittsleiter Carsten Winkler beeindruckt zeigten.

Für beide Positionen standen Kameraden bereit, und so war die Wahl an sich nur noch eine Formalie: Mit Tobias Arndt übernimmt ein junger Nachfolger das Ruder – gleichwohl Sproß einer echten Feuerwehrfamilie. Mit Swen Eckert hat er einen Stellvertreter aus der gleichen Altersgruppe. Der reibungslose Wechsel war also auch einer in eine neue Generation.

Das Kommando erfuhr noch eine weitere Umgestaltung. Nach 19 Jahren Amtszeit stand Andreas Schumann aus Altersgründen für eine Wiederwahl als Atemschutzgerätewart nicht wieder zur Verfügung. Doch auch hier hatte das Kommando nichts dem Zufall überlassen und im Vorfeld mit Rüdiger Probst einen Nachfolger gefunden.

Gleiches Prozedere bei der Wahl zur Schriftführung: Svenja Rademacher wollte aus Gründen beruflicher Belastung nicht weitermachen, Nachfolgerin wurde Cindy Kristen.

So einfach das alles von der Hand ging, so tief bewegte es zum Teil die ausscheidenden Kommandomitglieder. Martin Rademacher darf getrost als Feuerwehrmann mit Herz und Seele bezeichnet werden. Nicht weniger als 29 Jahre, davon die letzten neun als Ortsbrandmeister, hat er Verantwortung in Führungspositionen der Ortswehr inne gehabt. Es fiel ihm sichtlich nicht leicht, nun das Ende dieses Abschnittes erreicht zu haben. Ohne Zweifel wird er als Ratgeber gefragt bleiben und steht nach eigenen Worten seiner Wehr weiter zur Verfügung, wo er gebraucht wird.

Elf Jahre lang war Ralf Oppermann stellvertretender Ortsbrandmeister. Das Spitzenduo hat also die ganze Zeit gemeinsam zusammengearbeitet. Das war der Ortswehr zum Abschied einen großen Dank mit üppigen Präsentkörben wert.

Ein ruhiges Jahr 2017 durfte Martin Rademacher als sein letztes Bilanzjahr vorstellen: Sechs Hilfeleistungen fielen an, neben einem Hochwassereinsatz fünf Absperrdienste bei den Domfestspielen. So lag das Schwergewicht neben dem steten Üben auf der Pflege der (Dorf)-Gemeinschaft und Ausrichtung von beziehungsweise Teilnahme an Veranstaltungen. Top-Ereignis dabei der selbst ausgerichtete Feuerwehr-Zehnkampf.

Ein weiterer Höhepunkt in den Aktivitäten der Feuerwehr 2017 war die Neugestaltung und Renovierung der Räumlichkeiten des ehemaligen Dorfgemeinschaftshauses. Die Renovierung wurde teils in Eigenregie sowie durch Fachfirmen durchgeführt. Kosten für Material und Dienstleistungen hierfür wurden zu drei gleichen Teilen jeweils von der Feuerwehr und dem Bürgerverein Helmscherode sowie der Stadt Bad Gandersheim getragen. Hierfür bedanke sich Rademacher bei allen Helfern und bei Jürgen Schnute, der als Vertreter der Bürgermeisterin Franziska Schwarz und der Stadt Bad Gandersheim erschienen war.

Über die ebenfalls in dieser Hauptversammlung vorgenommenen Ehrungen wird in einer weiteren Ausgabe des GK berichtet.rah