Reisende Täter im Visier

Kontrolle auf der BAB 7 und 38 durch die Polizeidirektion Göttingen

805 Personen wurden von der Polizei kontrolliert.

Region. An der Kontrolle in der Nacht vom 13. auf den 14. März waren im Bereich Hildesheim 80 Einsatzkräfte aus den Polizeiinspektionen der Polizeidirektion Göttingen, der Bereitschaftspolizei Niedersachsen sowie dem Zoll und der Bundesanstalt für den Güterfernverkehr beteiligt. Bei der gestrigen Kontrolle im Bereich Göttingen waren 73 Einsatzkräfte aus den Polizeiinspektionen der Polizeidirektion Göttingen und der Bereitschaftspolizei Niedersachsen eingesetzt. „Wir lassen durch dieses polizeiliche Vorgehen keinerlei rechtsfreien Räume zu. Auch auf den Bundesautobahnen wollen wir das Entdeckungsrisiko für reisende Täter in Zusammenhang mit Wohnungseinbruchdiebstählen nachhaltig erhöhen. Genau deshalb führen wir diese groß angelegten Kontrollen durch. Die Bekämpfung von Wohnungseinbruchdiebstählen hat in unserer Direktion nach wie vor eine hohe Priorität. Das sind genau die Taten, die das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung nachhaltig beeinträchtigen“, so Uwe Lührig, Präsident der Polizeidirektion Göttingen.

Im Rahmen der beiden Kontrollen wurden insgesamt 777 Fahrzeuge angehalten und überprüft. In diesem Zusammenhang haben die Einsatzkräfte 805 Personen kontrolliert, von denen 68 Personen polizeiliche Erkenntnisse hatten. 26 von diesen Personen sind unter anderem schon wegen Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten.

Die Polizei leitete im Rahmen der Kontrollmaßnahmen 16 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verkehrsstraftaten, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und Urkundenfälschung ein und ahndete zusätzlich 43 Verkehrsordnungswidrigkeiten.

Acht Fahrzeugführer standen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und mussten sich einer Blutentnahme unterziehen. Weiterhin konnten innerhalb der Kontrollen drei Haftbefehle vollstreckt werden. In der Kontrollstelle in Göttingen kontrollierten die Einsatzkräfte am gestrigen Tag gegen 17 Uhr einen PKW mit drei Fahrzeuginsassen. Der Fahrzeugführer stand unter Betäubungsmitteleinfluss und war nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Bei einem der beiden Mitfahrer konnte ein entwendetes Smartphone aufgefunden und sichergestellt werden. Zudem befanden sich neuwertige Werkzeuge in dem Fahrzeug, welche gefahrenabwehrend sichergestellt wurden.

Die Fallzahlen haben sich im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls im Vergleich zu 2016 im Jahr 2017 rückläufig entwickelt. Sie befinden sich aber immer noch auf einem hohen Niveau. Insgesamt haben sich trotz der sinkenden Fallzahlen auch die Qualität und die Täterstrukturen verändert. Es werden tendenziell immer mehr Wohnungseinbrüche von reisenden nicht-deutschen Tätergruppierungen beziehungsweise Banden begangen. Die Tatverdächtigen haben oft keinen Wohnsitz in Deutschland und reisen ausschließlich zur Begehung von Straftaten ein und wieder aus. Weitere Kriminalitätsformen im Kontext zu Fernstraßen sind die Schleusungskriminalität, Menschenhandel, Schmuggel beziehungsweise Transport von Diebesgut oder sonstiger illegaler Gegenstände wie Drogen oder scharfe Waffen. Hinzu kommt das Verbringen von entwendeten Fahrzeugen über die Fernstraßen in die Heimatländer der Täter und das sogenannte „Planenschlitzen“.

„Das Ergebnis der polizeilichen Maßnahmen ist aus meiner Sicht zweitrangig und für die beiden Kontrolltage nur eine Momentaufnahme. Von besonderer Bedeutung ist, dass wir durch diese Kontrollen wichtige Informationen zu Straftätern, insbesondere reisenden Tätern und Erkenntnisse auch in Hinblick auf das Täterverhalten und Verbringungsrouten gewinnen sowie das Entdeckungsrisiko erhöhen. Wir setzen damit ein deutliches Signal, dass wir die skizzierten Kriminalitätsphänomene auf keinen Fall akzeptieren und auch zukünftig mit großem personellen und logistischen Aufwand bekämpfen. Das ist der klare Auftrag der Politik und die berechtigte Erwartungshaltung unserer Bürgerinnen und Bürger”, sagte Uwe Lührig abschließend.red