Schauübung der Feuerwehr lockt interessierte Bürger an

Abläufe bei einem angenommenen Brandfall transparent gemacht

Feuerwehr im Einsatz und jede Menge Schaulustige drumherum, das sähe man normalerweise so ganz und gar nicht gerne. Am Dienstagabend mitten in Bad Gandersheims Innenstadt war das anders, denn hier gab es keinen Ernstfall, sondern wurde interessierten Bürgern gezeigt, wie ein solcher von den Kameradinnen und Kameraden professionell abgearbeitet werden würde. Anhand eines angenommenen Dachstuhlbrandes wurde vom ersten Löschangriff, die Unterstützung durch die Drehleiter bis hin zur Personenrettung ein Ablauf nachgestellt und genau erläutert. Nach der sogenannten Schauübung bestand für die Zuschauer Gelegenheit, sich direkt bei der Feuerwehr weitergehend zu informieren. Mehr zum Thema im Lokalteil dieser Ausgabe.

Bad Gandersheim. Einen Feuerwehreinsatz „mit Ansage“ – und das im doppelten Sinne – erlebten die Gandersheimer Bürger am Dienstagabend. Die Kernstadtwehr hielt eine angekündigte Schauübung auf dem Marktplatz ab, eine alljährliche Öffentlichkeitsaktion, um die eigene Arbeit transparenter zu machen und zugleich Werbung in eigener Sache, zum Beispiel zur Nachwuchsgewinnung.

Aus der Bereitstellung rollte so mit kurzer Anfahrt unter Martinshorn und Blaulicht die Wehr in voller Löschzugstärke auf dem Markt an, wo rund 60 Zuschauer warteten. Angenommen wurde ein Dachstuhlbrand im alten Feuerwehrhaus, simuliert mit der Rauchmaschine, die es aus den Dachgauben qualmen ließ.

Unter Kommentierung durch Stefan Brackel machte sich ein erster Angriffstrupp unter Atemschutz fertig, montierte vor der Eingangstür eine Rauchschutzplane und prüfte vorsichtig die Lage. Wie auf einer Checkliste sind bestimmte Punkte abzuarbeiten, um nicht in Probleme zu geraten, wie sie zum Beispiel eine Durchzündung verursachen würde.

Zeitgleich ging die Drehleiter in Stellung, die sowohl zur Menschenrettung aus dem Dachgeschoss als auch zum Löschangriff von oben zum Einsatz gelangen würde. Zudem könnte sie eine Öffnung im Dachbereich schaffen, die Brandrauch Abzugsmöglichkeiten böte.

Atemschutzgeräteträger dringen dann ins Innere vor, um Menschen zu suchen, denen vielleicht vom Brand der Fluchtweg abgeschnitten wurde. Zugleich wird ein Löschangriff auf die Brandstelle unternommen, so dorthin zu gelangen ist. Im Übungsfall wurde eine verletzte Person gefunden, die dann von den Atemschutzträgern ins Freie gebracht wurde, wo die weitere Versorgung von Feuerwehrsanitätern oder im Ernstfall auch dem Rettungsdienst vorgenommen würde.

Die kompakte Übung – eingeleitet durch eine Schweigeminute für die beiden kurz zuvor bei einem Autobahneinsatz getöteten Feuerwehrkameraden aus Brandenburg – machte den Beobachtern deutlich, wie klar geregelt die Abläufe eines solchen Einsatzes sind. Nach der Übung stand die Wehr für Fragen zur Verfügung.rah