Schüler leisten Arbeit für den Frieden

Schüler des Roswitha-Gymnasiums arbeiteten zwei Jahre an der Erinnerungstafel

Bad Gandersheim. „Großartig und vorbildlich“ – mit diesen Worten lobte Bürgermeisterin Franziska Schwarz die Arbeit von elf zum Teil ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Roswitha-Gymnasiums, die zusammen mit ihrem Lehrer Stefan Winzinger die kürzlich auf dem Gandersheimer St-Georgs-Friedhof eingeweihte Erinnerungstafel erstellt haben. Zwei Jahre intensiver Recherche waren diesem Tag vorangegangen, eine Arbeit, die Walter-Johannes Hermann, der Vorsitzende des Bezirksverbandes Braunschweig des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, als „Beitrag zum Frieden bei uns und in der Welt“ bezeichnete.

Aber wie lief der Entstehungsprozess eigentlich ab? Alles fing mit einem Besuch auf dem Friedhof sowie der Suche nach passenden Todesanzeigen im Gandersheimer Stadtarchiv an, berichten Johanna Swidereck und Gloria Hamann. Zusammen mit Phil Leuci, Oliver Meier und Noah Karandi gehörten sie zu dem Religionskurs, der die Arbeit an der Gedenktafel 2018 begann. „Die Arbeit war interessant, vor allem der Blick in die alten Zeitungen. Das sind ja zeitgeschichtliche Dokumente, an die man sonst gar nicht so herankommt“, erläuterten die beiden jungen Frauen, die sich freuten, bei der Einweihung der Tafeln dabei sein zu können, obwohl sie bereits 2019 ihr Abitur absolviert haben und den Abschluss des Projektes somit dem nachfolgenden Jahrgang überlassen mussten.

Insgesamt wurde deutlich, dass durch das Projekt das entstanden ist, was Schulleiter Kilian Müller in seiner Rede zur Einweihung der Tafel, „gelebte Bildungsarbeit“ genannt hat. Den angehenden Abiturienten Carolin Tönnies, Leonie Chrobok, Nina Hermsen, Katharina Bock, David und Rudolf und Linus Ruhnau war im Gespräch deutlich anzumerken, dass das Thema eine ganz eigene Bedeutung für sie bekommen hat.

„Der Erste Weltkrieg wird im Unterricht häufig wesentlich knapper in den Blick genommen als der Zweite Weltkrieg. Deshalb liegt einem diese Zeit meistens wesentlich näher“, erklärt David Rudolf und bestätigt damit die Aussagen von Walter-Johannes Hermann. Dieser hatte in seiner Rede dargelegt, dass dem Ersten Weltkrieg in Deutschland häufig nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die er vor allem in Frankreich und Großbritannien erfährt.red