Schulkind aus dem Landkreis ist an offener Lungentuberkulose erkrankt

Klassenkameraden müssen sich Anfang Dezember einem Bluttest unterziehen

Region. Bei einem Schulkind einer weiterführenden Schule im Landkreis Goslar wurde eine offene Lungentuberkulose diagnostiziert. Das Kind befindet sich nach Mitteilung des Landkreises Goslar in einer Spezialklinik, die Mitschüler/-innen und Lehrer/-innen müssen sich Anfang Dezember einem Bluttest unterziehen. An welcher Schule im Landkreis die Krankheit diagnostiziert wurde, teilte die zuständige Behörde nicht mit.

Die Erkrankung ist meldepflichtig. Nach gesicherten Informationen des Gesundheitsamtes hat sich das Kind vor Jahren außerhalb des Landkreises mit dem Erreger infiziert, so dass eine Quellensuche im Kreisgebiet nicht erforderlich ist.

Am Montagvormittag hat das Gesundheitsamt die Klassenkameraden des erkrankten Kindes über den Vorfall informiert und die weitere Vorgehensweise erläutert. Die Erziehungsberechtigten werden mit einem Elternbrief und Merkblättern über die Situation unterrichtet.

Laut Amtsärztin Dr. Dlubis-Dach vom Goslarer Gesundheitsamt ist die Ansteckungsgefahr bei einer Tuberkulose nicht sehr hoch. Bei einer offenen Lungentuberkulose ist es aber gemäß Infektionsschutzgesetz erforderlich, dass bei engen Kontaktpersonen, das heißt bei Personen, die mehr als acht Stunden in einem geschlossenen Raum mit der erkrankten Person waren, eine Ansteckung ausgeschlossen wird. Dementsprechend müssen alle Mitschüler der betroffenen Klasse beziehungsweise Schüler anderer Jahrgangsstufen, die gemeinsam mit dem Kind unterrichtet wurden, vom Gesundheitsamt untersucht werden.

Für die Umgebungsuntersuchung bei einer Lungentuberkulose wird frühestens acht Wochen nach dem letzten Kontakt zu der erkrankten Person ein Bluttest, der so genannte Quantiferontest durchgeführt.

Hierzu ist eine einmalige Blutentnahme erforderlich. Sollte der Test negativ sein, sind keine weiteren Untersuchungen notwendig. Ein positives Testergebnis würde eine Ansteckung mit Tuberkuloseerregern anzeigen. Um eine Lungentuberkuloseerkrankung auszuschließen, folgen im Anschluss Röntgenuntersuchungen.

Nur circa zehn Prozent der Personen, bei denen es zu einer Ansteckung gekommen ist, erkranken im Laufe des Lebens an einer Tuberkulose. Bei Nachweis einer Ansteckung kann durch eine Antibiotikatherapie der Ausbruch der Erkrankung verhindert werden.

Amtsärztin Dr. Jutta Dlubis-Dach, die am Montag die Mitschüler informiert und befragt hat, schließt nach erster Einschätzung eine bereits ausgebrochene Erkrankung bei weiteren Schülern oder Lehrkräften aus. Ob Infizierungen mit dem Erreger vorliegen, wird der Bluttest Anfang Dezember klären.red