Solebad: 2018 eine satt schwarze Zahl?

Verzicht auf Freibadsaison kann der Bilanz unter Umständen sehr gut tun / Wahlen zu beiden Genossenschafts-Gremien

Der in zwei Positionen veränderte Aufsichtsrat der Genossenschaft. Von links: Wolfgang Spitzer, Hans-Joachim Baade, Katharina Hesse, Wolfgang Egemann und Rüdiger Pelz.

Bad Gandersheim. Eines ordentlichen Besuches erfreute sich die Generalversammlung der Betriebsgenossenschaft des Sole-Waldschwimmbades. Aufsichtsratsvorsitzender Rüdiger Pelz berichtete über den aktuellen Stand. Im März war eine außerordentliche Mitgliederversammlung vorangegangen, weil der Stand der Verbindlichkeiten als der noch übriger Einlagen war. Die Liquidität war aber zu keiner Zeit gefährdet. Dafür gebühre neben anderen Investitionen, die Unterstützung fanden, der Stadt besonderer Dank, die mehrfach bewiesen habe, dass sie hinter Bad und Genossenschaft stehe.

Die Bilanzen waren an sich schon einmal im März vorgestellt worden, mussten aber in der Generalversammlung nochmals Darstellung finden. Ende 2017 hatte die Genossenschaft 1.015 Mitglieder, die 3.051 Anteile halten. Das entspricht 152.600 Euro an Eigenkapital. Die Besucherzahlen lagen 2017 bei rund 59.000. Darin rund 45.000 Besucher im Hallenbad.

Mit dieser Besucherzahlen ist nach dem bisherigen Jahresverkauf auch für 2018 ohne das Freibad zu rechnen. Was der Bilanz durchaus gut tun könnte, denn es entfallen andererseits ja auch die hohen Aufwendungen für den knapp viermonatigen Freibadbetrieb. Die Genossenschaft rechnet daher sogar mit einer schwarzen Zahl in der Bilanz dieses Jahres im Bereich zwischen 25.000 und 50.000 Euro. 2017 war noch mit einem Defizit von rund 56.000 Euro abgeschlossen worden, weil in dem Jahr in Folge der Hochwasserschäden aus 2016 weitere teure Investitionen nötig waren. Auf die hatte – aber erst im Jahr 2018 – die Stadt einen Zuschuss über rund 53.000 gewährt. Mit diesem zu einem früheren Zeitpunkt wäre es gar nicht zur außerordentlichen Versammlung im März gekommen.

Kooperationen ist das Solebad zum Beispiel mit dem Waldbad in Lamspringe eingegangen. Dort arbeitet ein Mitarbeiter des Solebades im Sommer einen Tag pro Woche als Ausleihkraft, was die Kasse des Solebades zusätzlich entlastet. Zudem ist über das Pilotprojekt EcoBus eine Kooperation mit dem Freibad Düderode in der Gemeinde Kalefeld eingegangen worden: Jugendliche aus Kalefeld können im Hallenbad Bad Gandersheim für 1,50 Euro Eintritt schwimmen, wenn sie mit dem EcoBus gekommen sind, umgekehrt Gandersheimer Jugendliche in Düderode zum gleichen Preis. Die Vergünstigung gilt bis 5.

August, dann endet das EcoBus-Pilotprojekt

Nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ging es an die Neuwahlen. Zum Vorstand wurde Gerhard Dörries wiedergewählt. Hardy Ehrhardt als sein Stellvertreter wurde ebenso wiedergewählt. Bestätigungen gab es für Werner Wilde, Rolf Klüger und Jens Tschäpe, das Gremium macht also unverändert weiter.

In den Aufsichtsrat wurden wiedergewählt Rüdiger Pelz, Hans-Joachim Baade und Wolfgang Spitzer. Neu hinzugewählt wurden Katharina Hesse und Wolfgang Egemann, beide aus Kreiensen. Ausgeschieden war zuvor aus dem Gremium Carola Schlusnus. Sie wurde mit einem Blumenstrauß für sechs Jahre Mitwirkung in dem Gremium bedankt.

Natürlich wurde unter Verschiedenes auch die geplante Badsanierung angesprochen. Gerhard Dörries machte zugleich deutlich, dass der Anstoß zu Sanierungen keineswegs vorrangig das Freibad gewesen sei, sondern die Wasserqualität und die notwendigen Filtersanierungen. Daraus sei dann mehr geworden, weil ein Staatssekretär aus Hannover die Möglichkeiten aufgezeigt habe, die im Falle energetischer Sanierungen als Zuschüsse möglich seien. So sei dann die große Sanierung auf vorwiegend technischer Grundlage entstanden.

Die Stadt habe den Ball aufgenommen und zwei Planer damit beauftragt, die nun im Ausschuss vorgestellten Konzepte zu erstellen. Die Hürde, eine bezuschussungsfähige Sanierung zu erreichen, sei hoch, da erhebliche Einsparpotenziale nachgewiesen werden müssten. Das falle einem Hochenergieverbraucher wie einem Schwimmbad aber leichter als zum Beispiel bei einer Sporthallensanierung.

Bei Nachfragen aus dem Kreis der Mitglieder wurde deutlich, dass eine Freibadöffnung günstigenfalls 2020 wieder zu erwarten sei. Bis dahin könnten – wenn alle Rädchen ineinandergreifen – die Sanierung durchgeführt worden sein.

Großen Dank ans Ehrenamt sprach am Ende Rüdiger Pelz aus. Das Ehrenamt bleibt Rückgrat der Genossenschaft und werde auch in den kommenden Jahren eine weitere Stärkung nötig haben. Mithelfer werden immer und in allen Bereichen gesucht.rah