Solebad: 240 Kindern in 2021 in 26 Kursen das Schwimmen beigebracht

Großer Nachholbedarf wegen Coronaauszeiten / Aktuelle Pause wegen hoher Inzidenzen soll bald enden

Schwimmen lernen im Sole-Hallenbad macht Spaß, wie das Bild beweist. Trotz Corona und zahlreicher Einschränkungen konnte 2021 wieder rund 240 Kindern das Schwimmen beigebracht werden.

Bad Gandersheim. Vieles ist unter Corona auf der Strecke geblieben. Vor allem, wenn es sich um Strukturen handelte, die nicht wie Schule durchgehalten werden konnten beziehungsweise durften. Stark gelitten hat so zum Beispiel der lange Zeit ausgesetzte Vereinssport. Aber auch im Besonderen die Schwimmausbildung der jungen Kinder im Vor- und Grundschulalter. Lange Zeit konnten aufgrund der Coronamaßnahmen gar keine Kurse abgehalten werden.

Umso erfreulicher ist die Nachricht aus dem Gandersheimer Sole-Waldschwimmbad, dass hier im vergangenen Jahr rund 240 Kindern das Schwimmen beigebracht werden konnte. Und dies in einem durch die Maßnahmen vorgegebenen Zeitraum zwischen Ende Mai und Ende November. Davor und danach musste zwangspausiert werden.

In den fünf Monaten durch den Sommer und Herbst allerdings konnte sich das Solebad nach Angaben von Vorstandsmitglied Hardy Ehrhardt vor Nachfrage kaum retten. Die war auch aus dem Jahr 2020 bereits aufgestaut, da dort ebenfalls nur in wenigen Zwischenzeiten überhaupt Kurse abgehalten werden konnten.
Mit Hilfe des eigenen Personals, aber auch durch Hilfe von Matthias Müller von Hellas Einbeck und Helfern aus dem MTV Bad Gandersheim konnten die Kursangebote ab Juni 2021 so intensiv gestaltet werden, dass zu manchen Zeiten bis zu vier Aufbaukurse an einem Tag nacheinander gelaufen seien, so Ehrhardt.

Insgesamt seien 26 Schwimmkurse zwischen Ende Mai und dem 26. November durchgeführt worden. Alle mit zehn Kindern, von denen dann fast 90 Prozent das ersehnte Seepferdchen-Abzeichen, also die grundlegende Schwimmfähigkeit erreichten. Die meisten belegten danach auch gleich einen der nachmittäglichen Aufbaukurse.

Das alles war natürlich auch nur deswegen so möglich, weil nebenher kein öffentlicher Badebetrieb erlaubt war. Die Kurse konnten so ungestört das Bad nutzen und die Kursleiter, die bei öffentlichem Badebetrieb sonst auch andere Aufgaben wahrzunehmen gehabt hätten, in Beschlag nehmen. Dabei habe auch das „Premiumschwimmen“, also die Vermietung von Bahnen an nur wenige SchwimmerInnen, eine entscheidende Rolle gespielt, diese Kapazitäten frei zu haben, sagt Ehrhardt.

Die Entscheidung der Badleitung zugunsten der Kinder und gegen mehr öffentliche Badezeiten sei nicht bei allen Erwachsenen gleichermaßen auf Verständnis gestoßen, stellte Ehrhardt aber auch fest. Das Bad verteidigte die Entscheidung aber entschieden, schließlich habe die Coronazeit in zwei Jahren vor allem den Kindern fast alle Möglichkeiten genommen.

Gern hätte das Bad diese Linie auch nach Ende November fortgesetzt. Da habe man aber die Reißleine ziehen müssen, weil die Inzidenzen vor Weihnachten bereits das erste Mal zu explodieren drohten. Und das Problem bei den Schwimmkursen ist nun mal, dass Eltern zwangsläufig dabei sein müssen – beim Umziehen zum Beispiel – und auch zuschauen wollen, was im Sommer ganz gut im Freien auf der Terrasse neben dem Hallenbad ging. In den Zeiten, als die Maßnahmen noch nicht wieder verschärft werden mussten, aber das Wetter für die Außenterrasse bereits zu unfreundlich war, konnten Eltern auch in der Cafeteria des Bades noch „dabeisein“.

Nach der Verschärfung war das aber eben nicht mehr möglich, womit auch den Schwimmkursen der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Sie wurden im Dezember bekanntlich eingestellt und sind auch im neuen Jahr noch nicht wieder aufgenommen worden, weil die Inzidenzen das zur Zeit noch gar nicht erlauben würden. Die Coronawelle schwappt derzeit gerade durch Kindergärten und Schulen und sorgt für bis jetzt nicht erlebte Infiziertenzahlen auch in diesem Bereich.

Das wolle man nun in Ruhe abebben lassen und dann im Frühjahr bei niedrigeren Inzidenzen mit neuen Kursen wieder anfangen, so Hardy Ehrhardt. Die Warteliste umfasst auch so schon wieder rund 80 Kinder, das wären acht ausgelastete Kurse, jeder zu zehn Einheiten.

Angesichts der guten Zahl an ausgebildeten Kindern aus dem letzten Jahr ist die Solebad-Betriebsgenossenschaft aber optimistisch, dass es trotz Corona in der Roswithastadt zu keiner „Schwimmlücke“, als schlecht schwimmfähigen Jahrgängen aufgrund der Einschränkungen kommen werde. Das so weiter aufrecht zu erhalten, werde auch in diesem Jahr mit großen Anstrengungen und zahlreichen Angeboten versucht.

Die werden im Übrigen auch durch den stark in die Schwimmausbildung involvierten Förderverein des Bades unterstützt. Er hält auch besondere Angebote für die Eltern bereit, die sich dem Förderverein anschließen und das Bad unterstützen möchten. Nähere Informationen dazu sind bei den Schwimmmeistern zu bekommen, die die Kurse leiten und auch Anfragen und Anmeldungen entgegennehmen.

Der Badbetrieb konnte immerhin seit Dezember mit eingeschränktem Betrieb weiter fortgeführt werden, wobei die Badleitung großen Wert darauf legt, dass dies immer in sehr enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in Northeim geschieht. Das Premiumschwimmen gibt es noch, daneben die beiden öffentlichen Schwimmfenster an Sonnabend und Sonntag mit bis 20 Personen maximal im Bad. Ansonsten herrscht durch die Woche reger Betrieb durch ein großes Angebot an Reha-Sportgruppen und das Schulschwimmen.

Und natürlich blickt man im Bad jetzt bereits voraus in den März und danach. Es laufen intensive Planungen, wie sich das Solebad aufstellt und wieder mehr öffnet, wenn vielleicht bald schon zahlreiche Beschränkungen entfallen. Damit ist auch die lange gewünschte Ausweitung der öffentlichen Badezeiten wieder Thema. Schwimmlern- und Aufbaukurse sind geplant, zur Zeit rechnet das Bad mit einem Beginn Mitte bis Ende März.rah