Solebad: Nach dem Schulbeginn veränderte Öffnungszeiten

Schulen nehmen Belegzeiten wieder wahr / Drumherum öffentlicher Betrieb möglich / Hoffnung auf Lockerungen

Bad Gandersheim. Mit dem Schulbeginn ergeben sich auch für das Solewaldschwimmbad in Bad Gandersheim Veränderungen. Die Schule greifen wieder auf die Möglichkeit zurück, die Schwimmzeiten in Anspruch zu nehmen. Das bedeutet für den öffentlichen Badebetrieb, in diesen Zeiten zurückstehen zu müssen.

Konkret, so Hardy Ehrhardt, sieht damit der Öffnungszeitenplan ab dieser Woche so aus: Am Montag ist das Bad von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet, wobei die Zeit zwischen 11.30 und 13 Uhr ausschließlich vom Schulschwimmen genutzt wird. Dienstag ist von 11 bis 13 Uhr geöffnet, am Mittwoch von 13 bis 20 Uhr.
Eine große Veränderung ergibt sich am Donnerstag, der nun am Vormittag in Gänze dem Schulschwimmen zur Verfügung gestellt ist. Nachmittags gab es auch so schon keinen öffentlichen Badebetrieb, zumal am späten Nachmittag der MTV mit seinen Trainingszeiten das Bad nutzt.

Öffentlichen Badebetrieb gibt es wieder am Freitag von 13 bis 20 Uhr und am Wochenende (sowie Feiertagen) von 9 bis 13 Uhr. Das Frühschwimmen ist an sechs Tagen in der Woche ab 6 Uhr morgens möglich (Ausnahme: Freitags nicht wegen Grundreinigung). Eine Ausweitung der Öffnungszeiten ist zur Zeit noch nicht absehbar, das Personal des Bades befindet sich weiter in Kurzarbeit.

Immerhin aber gibt es einen kleinen Silberstreifen am Horizont: In Gesprächen mit dem Northeimer Gesundheitsamt wurde angedeutet, dass möglicherweise Mitte bis spätestens Ende September eine Lockerung von aktuellen Verboten erfolgen könnte. Dabei geht es vor allem um die Fragen des Duschens und Trocknens der Haare an den Fönen.

Ob und wann eine Erweiterung der zulässigen Maximal-Personenzahl im Bad möglich sein wird, ist aktuell noch völlig offen und sicher auch stark abhängig von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens. Hoffnung aber macht der Betriebsgenossenschaft eine wissenschaftliche Untersuchung über das Verhalten der Aerosole – kleine Tröpfchenkerne von weniger als fünf Mikrometern Größe –, mit denen auch Corona-Viren übertragen werden könnten.
Gerade in Bädern wird bislang befürchtet, dass die dort zahlreichen Aerosole die Krankheitsausbreitung fördern könnten. Deshalb wurde die Zahl möglicher Gäste auch streng begrenzt.

Ein Leipziger Institut, das ansonsten mit Troposphärenforschung befasst ist, hat dazu nun neue Erkenntnisse gewonnen. Diese deuten darauf hin, dass größtes Risiko für Infektionsweitergabe über Aerosole dann besteht, wenn die Raumluft eine Luftfeuchtigkeit von unter 40 Prozent hat. Dann bleiben ausgeatmete Partikel leichter, fliegen länger und weiter durch einen Raum, als bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Bei Luftfeuchtigkeiten zwischen 40 und 60 Prozent hingegen kann die Ausbreitung solcher Partikel vermindert werden, weil die Partikel dann schneller zu größeren und schwereren Aerosolen werden, die rascher zu Boden sinken.

Diese Erkenntnis ist nicht nur für die kommende kalte Jahreszeit grundsätzlich von Bedeutung, weil viele beheizte Räume eher niedrige Luftfeuchtewerte aufweisen, sondern insbesondere für Bäder von hohem Interesse. Im Solebad wie fast allen beheizten Bädern herrscht eine Luftfeuchtigkeit, die vermutlich sogar noch über 60 Prozent liegen dürfte.

Das würde bedeuten, dass in solchen Räumen die Ansteckungsgefahr eher deutlich geringer wäre, zumal herabsinkende Viren schnell mit gechlortem Wasser oder einem damit befeuchteten Umfeld in Kontakt kämen und nur geringste Überlebenschancen haben. Diese Erkenntnisse gelten laut Forschungsbericht natürlich nicht nur für das Corona-Virus, sondern auch Gruppe und andere Viren.

Wann solche Erkenntnisse sich in tatsächlichen Lockerungen der Besucherzahlen niederschlagen, weiß aber zur Zeit noch niemand. Wie stark die Restriktionen aber durchgreifen können, zeigt sich akut am Beispiel des Bewegungsbades im Vitalpark. Die Vitalpark-Leitung hat sich entschlossen, das Bad wegen der strengen Auflagen „aus wirtschaftlichen Erwägungen“ nicht zu öffnen. Rein technisch wäre dies inzwischen wohl genauso wieder möglich wie beim Solebad, finanziell wie ökologisch aber nicht vertretbar, hieß es in einer Mitteilung.rah