Sommerliche Stadt-Sportlerehrung

Diesmal in etwas kleinerem Rahmen / Lennart Jörn „Sportler des Jahres 2018“

Alle bei dieser Ehrung der Stadt ausgezeichneten Einzelsportler und Teams im Gruppenbild.

Bad Gandersheim. In beinahe brütender Hitze absolvierte die Stadt Bad Gandersheim am Dienstag ihre diesjährige Sportlerehrung. Die Temperaturen im Forum des Roswitha-Gymnasiums lagen auch am frühen Abend im Bereich der für den Dienstag angekündigten Höchstwerte jenseits der 30 Grad. Kühlung war gefragt, aber kaum zu bekommen, wehte doch selbst durch geöffnete Fenster kaum ein Lüftchen.

Der ungewöhnliche Zeitpunkt hat mit den Veränderungen zu tun, die sich in den vergangenen zwei Jahren rund um die Sportlerehrung ergeben haben. Nach der erst im letzten November nachgeholten Ehrung des Frühjahrs 2018 war beschlossen worden, vom gewohnten April-Termin mehr in den Sommer vorzu­rücken, um Überschneidungen mit ähnlichen Ehrungen im Umkreis zu vermeiden. Das geschah nun erstmals in diesem Jahr. Zudem hat die Ehrungsveranstaltung eine vom Rat verabschiedete neue Richtlinie bekommen (GK berichtete).

Angepasst worden waren vor allem die Zahlen der zu Ehrenden. Mit vier Mannschaften und sechs EinzelsportlerInnen war die Zahl der zu Ehrenden in diesem Jahr allerdings deutlich unter den neuen Höchstwerten und in sich sehr überschaubar geblieben. Neu war auch, dass eine Jury mit rund zehn Mitgliedern den neuen „Sportler des Jahres“ aussuchte, der in der Ehrungsveranstaltung gekürt wurde.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz stellte den besonderen Wert des Sportes heraus. Nicht nur seine Gesundheitswirkung, sondern auch Geselligkeit und gemeinsames Erleben wie auch Leistungsaspekte zeichnen ihn aus. Von allem gebe es in Bad Gandersheim genug.

Im ersten Block wurde die C-Jugendfußballmannschaft der SVG Grün-Weiß geehrt. Grund des Vorschlags war die Hallenkreismeisterschaft im Winter. Inzwischen, so konnte Moderator Jörg Zickfeld nachtragen, hat die Mannschaft jüngst gerade die Kreismeisterschaft gewonnen. Die Mannschaft, so ihr Betreuer Uwe Holsten, wird aber nicht aufsteigen, weil sie sich in zwei neue Teams für die kommende Saison in C-und D-Jugend formiert. Wie alle Mannschaften gab es zu den Urkunden auch noch eine kleine Aufmerksamkeit dazu.

Aus der erfolgreichen Leichtathletikabteilung der SVG gab es vier Einzelsportler zu ehren. Hammerwerfer Lennart Jörn wurde für den Nordtitel im Winterwurf, die Landesmeisterschaft im Sommer und die erfolgreiche Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften geehrt. Jesko Mole kommt aus der gleichen Gruppe und erreichte im vergangenen Jahr erstmals Erfolge, die ihn für die Ehrung qualifizierten. Ebenfalls vom Hammerwerfen war wieder einmal Tobias Kruse dabei. Landesmeister im Winterwurf war er im letzten Jahr, und erreichte Rang acht bei der DM der U23.

Seit vielen Jahren war auch mal wieder ein Stabhochspringer ehrungsreif. Zum zweiten Mal erreichte Luca Bewig den Titel des Landesmeisters. Da war seine Höhe noch 3,10 Meter, inzwischen nähert sich der Grün-Weiße aus Harriehausen in diesem Jahr bereits der 4-Meter-Marke.

Ebenfalls von der SVG war noch ein Leichtathletik-Team zu ehren. Hier handelte es sich um die 3-mal-800-Meter-Staffel. Lenja Godlinski, Luisa Knackstedt und Alicia Daniel. Sie gewannen den Kreismeistertitel und kamen mit der Laufzeit auf Platz elf in der Landesbestenliste, 1. Rang im Bezirk.

Aus dem Bereich des Schwimmens wurde Annina Tschäpe vom MTV Bad Gandersheim geehrt. Zur Ehrung war sie wegen ihrer vorderen Plätze bei den Landesmeisterschaften als Delphin-Schwimmerin vorgeschlagen worden. Schwimmerkollege Felix Gottlob liebt eher das Rückenschwimmen, wurde darin Zweiter bei den Bezirksmeisterschaften und Kreismeister.

Auch die Schwimmer hatten eine Staffel zur Ehrung gemeldet: die 4-mal-50-Meter-Freistilstaffel mit Judith Bickmeyer, Nora Bohnsack, Annina und Amelia Tschäpe. Sie siegten bei den Kreismeisterschaften, waren aber leider – mit Ausnahme von Annina Tschäpe – aufgrund eines Kommunikationsproblems nicht persönlich zur Ehrung gekommen.

Die letzte Ehrung galt einem ganz besonderen Team: Der SV Harriehausen meldete im vergangenen Jahr drei Mannschaften für den Hexentrail, bei dem unter anderem ein Team die 60 Kilometer mitmarschierte, ein anderes die 35 Kilometer. Zudem verfolgt der Wettbewerb bekanntlich gemeinnützige Ziele, denn die Start- und Spendengelder werden anschließend zu den vorher benannten Zwecken verlost, wobei die Harriehäuser zweimal Glück hatten, ausgelost zu werden.

Schließlich gab es den Nachfolger oder die Nachfolgerin des Vorjahres-Sportler des Jahres, Udo Kükemück, bekannt zu geben. Die Jury hatte dazu in ihrer Sitzung in der vergangenen Woche über ein Punktesystem abgestimmt. Als Sieger ging daraus Lennart Jörn, Hammerwerfer der SVG hervor.

Eine besondere Ehrung außerhalb des Protokolls gab es für Tim und Florian Grober. Sie hätten es, so Bürgermeisterin Franziska Schwarz, leider nie zum Titel des Sportlers des Jahres geschafft, solange der Preis als Publikumspreis vergeben wurde, vermutlich, weil der Ponysport keine so groß Lobby habe, wie populärere Sportarten. Dabei erreichten die Cluser Pferdesportler Erfolge bis hinauf auf Bundesebene. Beide sind aktuell nicht mehr bei den Meisterschaften aktiv. Für den großartigen Ruf, den beide für Bad Gandersheim vertreten hätten, ernannte die Stadt beide zu „Sportbotschaftern der Stadt Bad Gandersheim“. Ein Titel, den es bislang noch nicht gab, und der an die beiden samt Urkunde erstmals vergeben wurde.

Die musikalische Begleitung besorgte in diesem Jahr die Band „Jamboree“ aus Einbeck. Jüngst war sie noch – laut und gut – beim Open-Airport zu hören. Nun einmal in anderem Rahmen ganz anders: unplugged, also nur mit Instrumenten ohne Verstärkung, aber nicht weniger gut.rah