Spaß und Spannung mit 870 gelben Enten

Hunderte Besucher kommen zum zwölften Rennen an die Gande

Aufmerksam verfolgten die Zuschauer das Geschehen auf der Gande.

Bad Gandersheim. Für Spaß und Spannung hat am Sonnabend die zwölfe Auflage des Entenrennens in Bad Gandersheim gesorgt. Rund 870 gelbe Plastiktiere wurden in drei Etappen an der Brücke zur Roswithastraße ins Wasser gelassen, um dann dem Ziel kurz vor der Hildesheimer Straße entgegenzugleiten. Das zugunsten des Tafel-Ladens ausgerichtete Rennen führte hunderte Menschen aus der Region, darunter viele Familien, bei bestem Frühlingswetter in die Füllekuhle und auf die neue Gandepromenade.

Bevor die ersten Plastikenten ins Wasser gelassen wurden, dankte der Vorsitzende des Tafelladenvereins, Volker Hahn, allen Käufern einer Ente, die damit die Tafel unterstützt haben. Diese Einrichtungen seien „notwendiger denn je geworden“– insbesondere durch die Folgen der Inflation als auch des Krieges in der Ukraine.

Preissteigerungen in erheblichem Ausmaße führten dazu, dass die Zahl der deutschen Nutzer des Angebots zunehmen und vermehrt auch ältere Leute kämen, „die mit den Kosten, die auf sie zukommen, nicht fertig werden“, so Hahn, der auch einige Zahlen nannte. 200 Menschen würden in der Regel die Tafel nutzen. Hinzu gekommen seien in den beiden vergangenen Monaten etwas über 150 Ukrainer. „Das ist eine ziemlich heftige Herausforderung für uns alle“, erklärte der Tafelvereinsvorsitzende. Da die Zahl der Tafelnutzer in den kommenden Wochen und Monaten voraussichtlich nicht geringer werde, „brauchen wir immer wieder Unterstützung“. Der Vorsitzende verwies auf zusätzliche Fahrten und die damit verbundenen Spritkosten.

Prinzip der Einrichtung sei, niemanden zurückzuweisen. „Alle Bedürftigen bekommen etwas und zwar soviel wie wir auch haben.“

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel dankte den Veranstaltern für ihr Engagement und betonte, dass Tafeln unabkömmlich seien sowohl für die Unterstützung der geflüchteten Menschen als auch bei der Versorgung derjenigen, die wirtschaftlich und sozial nicht auf der Sonnenseite stünden.

Jedes Jahr würden 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf der Welt weggeschmissen. Es gelte, hochwertige Lebensmittel „nicht in die Tonne zu hauen, sondern an Menschen zu verteilen, die es dringend nötig haben“.

„Wir haben richtig gute Sachen“, betonte Sabine Stahl vom Vorstand des Tafelladenvereins, die das Rennen wieder federführend organisiert hatte. Großen Dank zollte sie allen Unterstützern. 142 Preise standen für den Volkslauf bereit, drei für die Renngemeinschaften und drei für das Promirennen.
Nach den Begrüßungsworten richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Enten. Beim Promirennen waren 34 am Start, 61 Renngemeinschaften waren mit jeweils drei gelben Plastiktieren dabei und 650 Enten bildeten das Teilnehmerfeld beim Volkslauf.

Unterhaltsam und informativ begleitete Moderator Konstantin Mennecke als Nachfolger von Jörg Zickfeld das Geschehen. Helfer der Jugendfeuerwehr Kalefeld sorgten im Wasser für einen reibungslosen Ablauf.

Das Promirennen gewann Bürgermeisterin Franziska Schwarz vor dem ein Jahr und drei Monaten alten Henry Limburg aus Wrescherode und dem Ratsvorsitzenden Detlef Krause.

Bei den Renngemeinschaften siegte das Wahlkreisbüro von Frauke Heiligenstadt, für das Cordula Meyer den Preis entgegennahm vor dem Team Fleißige Bienen der Lammetal Werkstätten und dem Förderverein Portal zur Geschichte. Beim Volkslauf belegte Sabine Gelück mit ihrer Ente Platz eins vor Pauline aus Othfresen und Henry aus Wrescherode.

Wie in der Vergangenheit bot das Rennen auch eine Plattform zur Kontaktpflege und vielen persönlichen Gesprächen. Für musikalische Begleitung sorgten in bewährter Manier die Harmonika Freunde aus Sebexen.art