Sportfliegerclub startet in die Zukunft

Flugzeug gewechselt, Hallenbau in Arbeit und Ultraleicht-Flugausbildung etabliert

Bad Gandersheim. Der Sportfliegerclub Gandersheim-Seesen e.V. trennte sich vor einiger Zeit von der „altbewährten“ Remorquer und erwarb, ebenfalls eine DR 400/180, allerdings die Reiseflugversion „Regent“. Das „neue“ Flugzeug, mit dem Kennzeichen D-ELMM verfügt über eine wesentlich komfortablere Kabine und Instrumentierung. Weiter ist es mit einem Propeller für Reiseflug und zusätzlichen Tanks ausgerüstet.

Die Reisegeschwindigkeit beträgt rund 240 km/h. Dadurch können Ziele wie zum Beispiel die ostfriesischen Inseln bereits in 75 Minuten erreicht werden, und die Rückkehr ist ohne Zwischenlandung zum Tanken möglich. Ein zusätzlicher Schalldämpfer macht das Flugzeug so geräuscharm, dass es 10 db(A) leiser ist als die gesetzlichen Bestimmungen dies in Europa vorschreiben. Die Funk- und Navigationsausrüstung war beim Kauf jedoch relativ alt, und wurde in den vergangenen Wochen den heutigen Anforderungen angepasst. In den kommenden Wochen wird noch das Triebwerk von den Flugzeugwarten des Vereins ausgetauscht, weil dessen maximale Betriebszeit fast erreicht ist. Dies erfolgt in der vereinseigenen Werkstatt auf dem Kühler, in Halle 6, und wird danach von einem Flugzeugprüfer abgenommen. Das neue Flugzeug steht Interessenten natürlich für Rund- und Charterflüge zur Verfügung, und wird auch in der Flugschule des Sportfliegerclubs für die Piloten-Ausbildung eingesetzt.

Neue Halle im Bau

Nachdem die alte Halle 7 vor einigen Jahren fast eingestürzt wäre und von den Mitgliedern letztlich abgerissen und entsorgt wurde, entsteht seit einigen Wochen an der gleichen Stelle eine neue Halle 7.

Die neue Halle wurde erforderlich, weil einige neu ausgebildete Piloten und auch mehr Flugzeuge in den Verein gekommen sind, wodurch der Platz in der vorhandenen Halle 6 nicht mehr ausreicht. Die Halle 7 wird ca. 500 Quadratmeter groß, und bietet bis zu sieben Flugzeugen Platz. Sie wird voll isoliert und damit auch heizbar. Zwei Rolltore mit einer Breite von 15 Metern machen das Ein- und Ausräumen der Flugzeuge in Zukunft wesentlich einfacher. Im südlichen Bereich wird ein Büro und ein Werkstattraum eingerichtet, damit administrative und Wartungsarbeiten künftig auch im Winter bei angenehmen Temperaturen erledigt werden können.

Bis heute wurden die Erdarbeiten von der Fa. Handtke, Harriehausen ausgeführt, und die Fundamente wurden von der Fa. Marten erstellt. In der kommenden Woche werden die Ständer und Träger aufgestellt; dies erledigt eine Firma, die sich schon seit vielen Jahren auf den Bau von großen Hallen konzentriert hat. Im Anschluss werden die Profile für die Außenverkleidung installiert. Der Innenausbau und die Pflasterarbeiten werden von den Mitgliedern des Sportfliegerclubs selbst erledigt.

Jetzt auch Ultraleicht-Flugausbildung auf dem Kühler

Vor einigen Tagen ist der Ultraleicht-Fluglehrer Mike Kobisch mit seiner Ultraleicht-Flugschule und Flugzeug von Northeim nach Bad Gandersheim auf den Kühler umgezogen. Diese Absicht hatte er bereits im August in einem Artikel des GK angekündigt. Mike Kobisch ist darauf hin in den Sportfliegerclub eingetreten und wird ab sofort die Ausbildung zur Sport-Piloten-Lizenz auf dem Flugplatz Bad Gandersheim durchführen. Ihm zur Seite stehen noch zwei weitere Fluglehrer. Ausgebildet wird auf einem zweisitzigen UL-Flugzeug vom Typ Evektor 97 „Eurostar“.

Das Flugzeug verfügt über einen 80 PS Motor und erreicht eine Reisegeschwindigkeit von rund 200 km/h. Die Reichweite mit einer Tankfüllung beträgt bis zu 800 Kilometer. Die Ausbildung zur Sport-Piloten-Lizenz kostet ab 5.500 Euro. Die theoretische Ausbildung wird im Schulungsraum des Gandersheimer Flugplatzes in Kooperation mit der Flugschule des Sportfliegerclubs Gandersheim-Seesen stattfinden.

In diesem Zusammenhang: seit Dienstag läuft eine neue Etappe der Theorie-Ausbildung; immer Dienstag und Donnerstag von 19 bis 21 Uhr. Wer sich für eine Piloten-Ausbildung interessiert, kann sich vor oder nach dem Unterricht informieren, oder auch nur mal ganz unverbindlich als Gast am Unterricht teilnehmen.

Weitere Auskünfte erhält jeder bei Flugbetrieb auf dem Kühler, bei Henning Jahns, unter Telefon 05553/2815, 0172/5640786, oder über die UL-Ausbildung bei Mike Kobisch, Telefon 0160/97971772 oder 05551/9106560.red