Stadt möchte Innenstadt-Umstrukturierung anschieben

Leistungen für ein sogenanntes City-Management sollen öffentlich ausgeschrieben werden

Bad Gandersheim. Mehrfach schon – auch und im Zuge von Jahresempfängen der Stadt – ist die Entwicklung der Innenstadt Thema gewesen. Dies vor allem im Zuge von Konzepten, die Dienstleister als City-Management anbieten. Wie zum Teil andernorts, wie in Alfeld, aber auch Einbeck und Northeim bereits geschehen, soll es auch in Bad Gandersheim nun so zur Sache gehen: Unter dem Titel „Beteiligungs- und Mitwirkungsprozess Innenstadt“ sollen freiberufliche Leistungen für ein City-Management vergeben werden. Sie sollen öffentlich ausgeschrieben werden.

Die Verwaltung betrachtete ein derartiges Vorgehen angesichts der Lage und drohenden weiteren Entwicklung zum Beispiel bei Leerständen als zielführend, um der Innenstadt gegebenenfalls zu mehr Attraktivität verhelfen zu können. Absicht des City-Managements soll sein, Eigentümer leerstehender Gebäude und Geschäfte zur Entwicklung zu ermutigen, Kräfte zu bündeln und Kontakte zu potenziellen Investoren herzustellen. Damit sollen nachhaltige Nutzungen geschaffen und die Innenstadt dem Strukturwandel angepasst werden.

Ausschussmitglied Heinrich Hohls wies im Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag darauf hin, dass es in einer Informationsveranstaltung geheißen habe, der Prozess müsse aus einer Stadt selbst heraus getragen werden, um Erfolg zu haben. Die Bürgermeisterin widersprach dem insofern, dass weder die Stadt noch das Gandersheimer Wirtschaftsforum (GWF) die Kapazitäten hätten, einen solchen Prozess zu steuern. Zudem gebe es auch noch Vorbehalte bei den Menschen, wenn die Stadt selbst bei ihnen vorstellig werde, daher sollte die Aufgabe einem Profi übertragen werden.

Diese Position unterstützte auch GWF-Ausschussmitglied Jens Tschäpe. GWF-Vorsitzender Karsten Dielzer wies auf die Einlassungen hin, die Kommunal-Berater Alexander Rudnik bei seinen Vorträgen in Bad Gandersheim gemacht hatte. In diese Richtung solle es gehen.

Ausschussmitglied Hendrik Geske hingegen sah darin nur einen kleinen Schritt. Anstelle eines Mosaiksteines halte er aber ein umfassenderes Stadtmarketing und eine Wirtschaftsförderung vonnöten, und dies für das gesamte Stadtgebiet und nicht nur eine priviligierte Händlerschaft in der Innenstadt. Das geplante Vorhaben greife ihm zu kurz und baue überwiegend auf das Prinzip Hoffnung.

Stadtmarketing werde es, wandte GWF-Vertreter Jens Tschäpe ein, im Zuge der Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau ohne Zweifel geben. Dem könne man mit diesem Schritt in der Wirtschaft flankierend beitreten.

Nach einiger Diskussion wurde der Beschlussvorschlag bei vier Ja-Stimmen und einer Gegenstimme angenommen. Eine Kostensumme für das Vorhaben wies die Vorlage zwar nicht aus, in der Diskussion wurden aber rund 50.000 Euro genannt, die wohl realistischerweise dafür gebraucht würden.rah