Stadt produziert seit zehn Jahren Strom

Photovoltaik-Anlage auf der Grundschule hat im letzten Jahr mehr als 22.000 Kilowattstunden geliefert

Bad Gandersheim. Der Januar ist sicher nicht gerade die hervorragendste Zeit, über Sonnenenergie nachzudenken – zumal es in diesem Januar bisher ziemlich wenig davon für Wärmegewinnung oder Stromerzeugung gegeben hat. Insgesamt aber sieht es für Solaranlagen in Deutschland zunehmend besser aus – was nicht zuletzt als Folge des Klimawandels angesehen werden muss.

Besonders beliebt war in den letzten Jahren – aufgrund der Vergütungen für die Einspeisung – Photovoltaik, also die Stromerzeugung durch Sonnenlicht. Die Stadt Bad Gandersheim selbst ist bereits vor zehn Jahren auf diesen Zug aufgesprungen und hat seinerzeit bekanntlich die große Anlage auf dem Süddach der Grundschule in der Roswithastraße installieren lassen.

In den ersten Jahren waren die Leistungsdaten der Anlage durch den Hersteller sogar über eine Webseite öffentlich einsehbar. Einen – inzwischen leider toten – Link dazu gibt es sogar noch auf der Homepage der Stadt. Die zeitlich begrenzte Serviceleistung ist inzwischen ausgelaufen. Bilanziert wird nur noch jahresweise.

Und das kann sich, wie das Gandersheimer Kreisblatt bei der für die Anlage zuständigen Leiterin der Stadtwerke, Astrid Schelle, erfragte durchaus sehen lassen. Auch nach zehn Jahren wird noch kräftig Strom auf dem Dach der Grundschule produziert. Installiert ist dort eine Anlage mit einer Leistung von 29 Kilowatt (kW).

Sie produzierte 2019 eine ins Netz eingespeiste Leistung von 21.524 Kilowattstunden. Da 2020 bekanntlich ein sehr sonnenreiches Jahr war, stieg die Einspeisungsleistung sogar nochmals auf 22.157 Kilowattstunden. Dies brachte den Stadtwerken nach dem Energieeinspeisungsgesetz (EEG) eine Einnahme von 10.208 Euro. Diese diente mit zur Deckung der Ausgaben des Baubetriebshofes.

Für Astrid Schelle ist das Thema Photovoltaik auch bei sinkenden Einspeisungsvergütungen nach wie vor ein hochaktuelles. Gern hätte sie bei den Planungen der Stadt die Kapazitäten auf städtischen Gebäuden weiter ausgebaut. Bei der historischen Bausubstanz wie Wilhelmsburg oder Rathaus trifft dies aber auf Widerstand beim Denkmalschutz. Und im Fall des derzeitigen Bauhofes am Plangarten auf bauliche Hinderungsgründe, wie Schelle bei ihrem Vortrag im Rat im Dezember deutlich machte. Sollte aber der Bauhof mal an einen neuen Standort wechseln, wird er vermutlich dort auch selbst seinen eigenen Strom produzieren.rah