Starttermin fürs neue Buskonzept im Harz bis zum 16. Juli verschoben

Es gibt noch erheblichen Abstimmungsbedarf / Auch die Information der Bevölkerung soll besser werden

Region. Eigentlich schien so weit alles klar, ab dem 15. April sollte der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) neu geordnet sein. Unterm Strich  steht ein flexibleres Netz mit weniger festen Buslinien, stattdessen fahren dann auf den Nebenstrecken die Busse im Landkreis Goslar nach Bedarf – nach telefonischer Voranmeldung oder per App. Auch im Schülerverkehr sollte es Änderungen geben. Kritiker äußerten bereits im Februar Bedenken, dass feste Buslinien aufgegeben werden. Jetzt die Rolle rückwärts, die Planer brauchen noch mehr Zeit für die Neuordnung der Buslinien im Harz.

Rückblick: Im Februar hatten der Regionalverband Großraum Braunschweig, der für die Planung des ÖPNV im Landkreis Goslar zuständig ist, und die HarzBus GmbH im Arbeitskreis Mobilität beim Landkreis die geplante Neuordnung des ÖPNV im Harz vorgestellt. Demnach soll im Oberharz und im nördlichen Vorharz ein sogenanntes Achsen- und Erschließungskonzept umgesetzt werden. So steht es im Nahverkehrsplan 2020 des Regionalverbandes. Es waren bis zum Start im April noch Gespäche mit den betroffenen Kommunen geplant.  Wie Gisela Noske vom Regionalverband Großraum Braunschweig auf Anfrage des „Beobachter“ mitteilt, wurden  viele Sorgen geäußert, vor allem auch in die Richtung, ob dann regulär gar kein Bus mehr fährt, wenn man am nächsten Morgen ganz dringend zum Arzt muss und auf den ÖPNV angewiesen ist. Zudem wurde auch auf das erst  vor Kurzem  eingeführte HATIX-Gästekartensystem im Landkreis Goslar verwiesen. Umsteigeverbindungen und telefonische Voranmeldungen soweit wie möglich vermieden werden. „Die Nutzung des ÖPNV solle erleichtert, nicht erschwert werden“, so hieß es bereits im Februar im Arbeitskreis Mobilität. Jetzt erfolgt die Nachjustierung.

Eine Sache betont Gisela Noske gestern im Gespräch noch einmal: Bis zum 15. Juli bleibt alles wie gehabt. Die Planer wollen nun das neue Konzept erst zum Beginn der Sommerferien, also ab dem 16. Juli, realisieren. Bis dahin werde es Informationstermine mit dem Landkreis Goslar und allen interessierten Gemeinden geben. Außerdem sollen – je nach Bedarf – Gespräche mit Verbändevertretern wie BUND und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie   Politikern im Landkreis Goslar geführt werden. Ziel ist es weiterhin, für den Landkreis Goslar ein attraktives und zukunftsgerichtetes ÖPNV-Angebot zu schaffen, das auch wirtschaftlichen Erfordernissen Rechnung trägt. Fest steht bereits, dass Linienverkehre im Oberharz erhalten bleiben. Damit kommen Regionalverband und HarzBus vor allem den Wünschen des Landkreises nach, das gerade zum Jahresanfang eingeführte Urlauberticket HATIX nicht zu gefährden. Flexible Bedienungsangebote sollen nur in den sogenannten Tagesrandlagen (vornehmlich in den Abendstunden) zum Einsatz kommen. Bis zu welcher Uhrzeit der Linienbus regulär und ab wann einer nach Anruf fährt, muss laut Gisela Noske bis zum 16. Juli mit abgeklärt werden.

Regionalverband, HarzBus und der Landkreis haben sich aber bereits darauf verständigt, dass die Bürger besser informiert werden müssen. Nach den Osterferien, aber noch vor der Einführung wird es dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung geben, bei der das neue Konzept erläutert wird. Auch eine Marketingkampagne ist geplant.syg