Statt ödem tapezieren, mal Bambusputz probieren

Kreisblatt-Volontärin Ronja Heinemann besucht Malermeister Michael Schreiber im „Pinsuleum“ / Sechs Vorteile durch „Bamboo“

Um die getrockneten Wände zu begutachten und um einen der Vorteile vorzuführen, besuchte Ronja Heinemann Michael Schreiber noch einmal im „Pinsuleum“. Die Veränderung des Putzes im getrockneten Zustand ist deutlich sichtbar.

Wrescherode. Von dem Bambusputz, den Malermeister Michael Schreiber anbietet, haben eventuell schon einige gehört. Das Produkt ist seit knapp einem Jahr erhältlich und konnte schon bei einigen zufriedenen Kunden auf die Wände gebracht werden, erzählt Schreiber. Doch was sind eigentlich die Vorteile des Produkts, und wie wird es auf die Wände gebracht? Um dies herauszufinden und zu testen, war Redaktionsvolontärin Ronja Heinemann vom Gandersheimer Kreisblatt zu Besuch bei Malermeister Schreiber in seinem „Pinsuleum“ und hat sich selbst ein Bild von dem Bambusputz gemacht.

Zuerst stellte sich die Frage, was genau Bambusputz eigentlich ist und was ihn von dem Baumwollputz unterscheidet, der sich auch im Sortiment des Malers befindet. Dies beantwortet Michael Schreiber mit „er ist viel ökologischer als der Baumwollputz“. Bei Bambus handelt es sich nämlich um einen sehr schnell nachwachsenden Rohstoff. Der Putz besteht aus der Zellulose der Bambuspflanze und zusätzlich noch aus der von heimischen Hölzern.

Den Bambusputz gibt es seit knapp einem Jahr und Maler Schreiber war einer der ersten, die mit dem Putz arbeiten durften. Und das wird auch nie langweilig, denn von dem Putz gibt es mehrere optische Varianten. Der Putz kann individuell mit Kork-, Marmorgranulat oder Bio Glitzer angereichert werden. Natürlich kann auch zum Beispiel Marmorgranulat und Glitzer zusammen in den Putz gemischt werden. Was das Endergebniss auch verändert, ist die Art, wie der Putz aufgetragen wird. Entweder wird er gespachtelt und die Struktur wird glatter oder er wird mit einer „Sprühpistole“ aufgetragen, wodurch eine etwas gröbere, rauere Struktur entsteht. Michael Schreiber selber meint, dass ihm die gesprühte Variante ein „behagliches Gefühl“ verschafft.

Sechs Vorteile durch den ökologischen Bambusputz

Wer sich für Bambusputz entscheidet, bekommt ein Gesamtpaket, was Michael Schreiber mit einem Schweizermesser vergleicht: „Man bekommt eine Sache und hat dadurch gleich mehrere Werkzeuge“. In diesem Fall sind es gleich sechs Vorteile. Zunächst ist der Bambusputz schallabsorbierend und wärmedämmend. Außerdem sorgt er durch den dritten positiven Aspekt zum Beispiel für ein „ganz tolles Klima im Badezimmer“, denn er ist atmungsaktiv. Der Putz nimmt die entstandene Feuchtigkeit auf und gibt sie langsam wieder ab, wodurch auch Schimmel verhindert und die Luftfeuchtigkeit reduziert wird. „Einer meiner Kunden hatte beispielsweise Probleme mit Kondenswasser im Flur. Nach dem Aufbringen des Putzes, verschwand dies komplett“, berichtet Schreiber.

Ein weiterer Vorteil, den Maler Schreiber auch nach der Fertigstellung der Testwand im „Pinsuleum“ vorführen konnte, ist das nahtlose Ausbessern des Putzes. Wenn die Oberfläche beschädigt wird, muss der Putz nur angefeuchtet werden. Danach geht man selbst mit Spachtel oder Pinsel über die Stelle, bis die Macke nicht mehr zu sehen ist. Durch diesen Vorteil muss man sich auch um die nächste Renovierung keine Sorge machen. Wenn der Putz wieder von der Wand soll, muss dieser einfach nur befeuchtet werden und danach kann er von der Wand problemlos entfernt werden. Und darüber kommt man sofort zum nächsten Pluspunkt: Der Putz ist komplett kompostierbar. Sobald er von der Wand genommen wurde, kann er einfach in die Grüne Tonne geworfen werden oder er kommt auf den Kompost. Selbst der Glitzer ändert daran nichts, da er aus natürlichem Material besteht. Der letzte Vorteil: Der Putz ist antistatisch. Dadurch wird im Gegensatz zu anderen Belägen kein Staub aufgenommen und die Wand wird nicht dreckig.

Nach dieser Ausführung zu den Vorteilen von Bambusputz konnte es losgehen im „Pinsuleum“. Maler Schreiber hatte zuvor zwei Wände vorbereitet, auf denen ausprobiert und experimentiert werden konnte. Die Wände werden wie beim normalen Tapezieren vorbereitet. Für den Bambusputz wird ein Spezialgrund mit isolierender Wirkung verwendet, der zusätzlich verhindert, dass der Putz anfängt zu rutschen, falls an einer Stelle zu viel Material aufgetragen worden ist.

Erst mischen, dann auftragen und trocknen lassen

Für die erste Wand (auf den Bildern rechts) wurde Bambusputz mit Marmorgranulat verwendet. Und damit alle Varianten des Putzes ausprobiert werden können, wurde auf GK-Wunsch noch pinker Glitzer hinzugefügt. Im ersten Schritt wurde der Putz aus der Papierverpackung in einen Eimer gekippt und mit den Händen gut vermischt und zerkleinert. In der Tüte sind nicht nur die Zellulosefasern sondern auch ein natürliches Bindemittel. Sobald alles gut vermischt war, wurde Wasser dazugekippt und alles weiter gut vermischt. Eine der Bambusputztüten reicht für ungefähr vier bis fünf Quadratmeter.

Nachdem die Masse bereit zum Auftragen war, führte Michael Schreiber dem GK zunächst vor, wie die Sprühpistole eingesetzt wird und wie der Putz am besten verteilt wird – nämlich immer in kreisenden Bewegungen. So erhält man direkt ein gleichmäßiges Ergebnis und der Putz rutscht gleichzeitig besser nach im Gerät.

Nach der Vorführung durfte auch der Laie an das Gerät und die Wand fertig verputzen. Erstes Fazit lautet, dass das Auftragen einfach und schnell ging. Man sollte aber genau schauen, wo man eventuell zu dünn gesprüht hat. An ein paar Stellen, die etwas dunkler waren an der Wand, zeigt Michael Schreiber direkt, dass dort zu viel Putz hingekommen ist. Das schadet dem Endergebnis aber nicht, denn als alles trocken war, ist dieser kleine Unterschied nicht mehr zu sehen gewesen. Am Ende kam eine gut geputzte Wand heraus mit leichten Glitzer-Akzenten.

Daran sieht man, dass das Auftragen von eigener Hand gar nicht schwer sein muss. Und experimentieren kann man auch noch. „Wir haben zum Beispiel ausprobiert, den Glitzer einfach auf die feuchte Wand zu pusten. Das Ergebnis entsprach zwar nicht unseren Vorstellungen, aber durch die Ausbesserbarkeit wurde der Fleck kurzer Hand entfernt und wieder der normale Putz aufgetragen“. Wer sich selber daran probieren möchte, kann ein Testpaket des „Bamboo“- Bambusputz bestellen und sich an der Spachtelmethode versuchen. Falls sich jemand nicht selbst an den Putz traut, kann Michael Schreiber in diesem Fall Abhilfe leisten und diesen Job übernehmen. Er kann gleichzeitig fachlich beraten und die verschiedenen Muster von „Bamboo“- Bambusputz vorführen.

Das Neuste von Maler Schreiber: Bald erhältlich

Auf der zweiten Wand wurde mit der gleichen Technik der Bambusputz mit Korkgranulat und goldenem Glitzer ausprobiert, aber mit einem dunklen Naturpigment, was vorher mit in das Wasser gegeben worden ist. Zuvor wurden die Initialen des GK von Schreiber abgeklebt. Nach dem Auftragen war der Putz etwas dunkler und hellte sich beim trocknen zu einem mittleren Grauton auf – auch „Lichtgrau“ genannt.

Von den farblichen Putzvarianten können Interessierte bald mehr über Michael Schreiber erfahren – denn an dieser Stelle wird noch nicht zu viel über die neusten Erscheinungen verraten.

Michael Schreiber ist unter (05382) 3817 oder Malermeister-schreiber@t-online.de zu erreichen.hei