Stolpersteine: Verlegung steht an

Aktions-Künstler Gunter Demnig kommt am 9. Dezember dazu nach Bad Gandersheim

Bad Gandersheim. Die Initiativgruppe „Stolpersteine“ lädt zur Verlegung der Stolpersteine für den Montag, 9. Dezember, um 9 Uhr herzlich ein. Treffpunkt wird die Moritzstraße 22 (vor dem Reisebüro) sein, dort werden vier Stolpersteine verlegt. Anschließend geht es weiter zur Neuen Straße Nummer 1 (Tischlerei Papenberg), wo weitere fünf Stolpersteine ihren Platz bekommen.

Aus Anlass der Verlegung der Stolpersteine wird am selben Tage um 11 Uhr in Brunshausen eine Ausstellung eröffnet, die sich mit der Entwicklung von Bad Gandersheim in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft befasst. Sie versucht auch zu verdeutlichen, was jüdischen Bürgern aus Bad Gandersheim geschah.

Diese Ausstellung wird bis zum 29. März 2020 in der Klosterkirche Brunshausen auf der Empore zu sehen sein. Interessierte können also ausreichend Zeit und Gelegenheit finden, diese Ausstellung zu besuchen oder auch an einer Führung teilzunehmen. Weiterhin ist geplant, Vorträge zum Thema im Januar, Februar und März im Martin-Luther- Haus zu veranstalten.

Während der Vorbereitung zu all dem wurde deutlich, wie wichtig und auch ertragreich Archivarbeit ist. Natürlich muss man ebenso geduldig wie beharrlich sein, aber letzten Endes konnte sich die Initiativgruppe über viel Hilfe und Unterstützung vor Ort und auch auf Landes- und Bundesebene freuen.

So gab es in der Stadt geduldige Unterstützung im Standesamt, in der Stadtverwaltung und im Rat. Nicht zuletzt hat Liane Goslar von den Museumsfreunden bei der Auswahl der historischen Fotos wertvolle Hilfe geboten. Ebenso dankt die Gruppe für Unterstützung aus dem Roswitha-Gymnasium. Bürger haben aufschlussreiche Privatfotos zur Verfügung gestellt und oftmals durch ihre Zustimmung zum Projekt Mut gemacht.

Als unschätzbare Informationsquelle hat sich das Gandersheimer Kreisblatt erwiesen, dessen Bestände vollständig und unbürokratisch zugänglich sind. Hoffentlich findet sich bald auch ein Weg, diese Fundgrube so zu sichern, dass sie auch für zukünftige Forschungen zugänglich ist. Zurzeit ist dieses Archiv leider in keinem guten Zustand.

Ohne die Unterstützung der Staatsarchive in Niedersachsen und der Gedenkstätte in Ahlem wären der Initiativgruppe viele Funde entgangen. Dank der elektronischen Möglichkeiten konnte sie manchmal von einem Tag zum anderen Bausteine auffinden, die aus Puzzlesteinen ein Bild entstehen ließen.

Stolpersteininitiativen in anderen Orten gaben bereitwillig Auskunft über ihr Wissen. Die Recherchearbeit war gelegentlich mühsam und kleinschrittig, aber auch spannend und sehr bewegend. Man konnte nie vergessen, dass das große Thema über allen Einzelerkenntnissen die Anmaßung der nationalsozialistischen Ideologie war, über das Recht auf Leben zu entscheiden.

Zum Schluss hat die Initiativgruppe noch eine Bitte: Die „Stolpersteine“ für Bad Gandersheim sind eine Bürgerinitiative, die sich ausschließlich durch Spenden finanziert. Deshalb wäre es schön, wenn noch mehr Gandersheimer Bürger und Bürgerinnen auch finanziell zum Gelingen beitragen. Das Spendenkonto: Stiftskirchenkonto/ Stichwort Stolpersteine, Gandersheimer Volksbank, IBAN: DE96 2789 3760 0002 6468 00. Die Spenden sind von der Einkommensteuer abzugsfähig.red