Bad Gandersheim. „Wir wollten es noch mal versuchen – vielleicht zum letzten Mal“, so Dieter Streckenbach aus Kirchlinteln (ehemals Hachenhausen). Obwohl er mit 140 Kilometern die weiteste Anreise zum Treffen ehemaliger Landwirtschaftsschüler hatte, hatte er das Treffen vorbereitet. Streckenbach hatte alle noch lebenden Mitschüler von damals angerufen und den Termin mit der Gaststätte „Zum Zwetschenkreuger“ in Westerberg vereinbart.

Der Senior-„Zwetschenkreuger“ Heinz-Horst Kaufel, war ein Klassenkamerad von Streckenbach gewesen und deshalb musste dieses Treffen, wie auch die vorhergehenden dort stattfinden.

Es war in der damaligen Zeit selbstverständlich dass die jungen Landwirte in zwei Wintersemestern die Landwirtschaftsschule besuchten um ihren Hof später bewirtschaften zu können.

Dieter Streckenbach: „Leider lief die allgemeine Entwicklung aber in eine andere Richtung. Die meisten Betriebe hatten zu wenig Flächen um eine Familie davon ernähren zu können. Unter dem Motto „wachsen oder weichen“ mussten sich etwa 75 Prozent der Schüler von damals später eine Existenz außerhalb der Landwirtschaft aufbauen. Trotzdem haben sie sich bei unseren Treffen stets gern an unsere gemeinsame Zeit in der Landwirtschaftsschule Bad Gandersheim erinnert.“

Obwohl sich die Landwirtschaftsschule für den Altkreis Alfeld in Gronau befand, fuhren auch die Junglandwirte aus dem Lamspringer Raum und der Landwehr nach Bad Gandersheim. Es war näher und man konnte von Lamspringe und Gehrenrode noch mit dem Zug fahren. Die meisten Schüler kamen aus dem damaligen Kreis Gandersheim. Im nächsten Jahr möchten die Ehemaligen gern ihr 60-jähriges Treffen feiern – vielleicht klappt es ja.red