Treffpunkt mit Partycharakter

41. Altstadtfest in Bad Gandersheim friedlich und fröhlich gefeiert / Aktion 0,0 für Tausend fortgesetzt

Bad Gandersheim. Die 41. Auflage des Altstadtfestes hat die Bad Gandersheimer Innenstadt in einen generationenübergreifenden Treffpunkt mit Partycharakter verwandelt. Besucherstärkster Tag war wie in den Jahren zuvor der Freitag, am Sonnabend wurden deutlich weniger Besucher gezählt. Insgesamt schätzt die Polizei das Besucheraufkommen an beiden Tagen auf cirka 6.500 Veranstaltungsgäste.

Eine wesentliche Neuerung war die Bühne vor dem Rathaus, die in früheren Jahren vor der Nord LB gestanden hatte. Hinzu kamen die Bühnen am Dom und in der Moritzstraße sowie der Auftrittsort auf der Stiftsfreiheit. Neben Live-Musik regional verwurzelter Gruppen sorgten am Abend vermehrt Discjockeys mit einem Mix aus deutschen und internationalen Hits für Partyatmosphäre. Allerdings dauerte es einige Zeit, bis die ersten Tänzer aktiv wurden, wobei an der Dombühne mehr los war.

Betrieb herrschte an den Verpflegungsstationen, aufgebaut waren neben weiteren Anziehungspunkten rund 20 Essenstände und zehn Getränkestände. „Das Konzept ist im Großen und Ganzen aufgegangen“, sagte Festwirt Gebhard Jungesblut am Sonnabend. Allerdings setze sich der generelle Trend zu leicht fallenden Besucherzahlen fort. Der Andechser-Stand sei aus technischen Gründen nicht präsent gewesen.

Nach einer schöpferischen Pause im vergangenen Jahr hat der Arbeitskreis Prävention in der AWO Bad Gandersheim seine Aktion „0,0 für Tausend“ fortgesetzt. Zu den Initiatoren und Organisatoren gehörten neben diesem Arbeitskreis auch das Lukas Werk Gesundheitsdienste Northeim, das Präventionsteam der Polizei Northeim, die Familienberatungsstelle Northeim – Bad Gandersheim, die Verkehrswacht und der Weiße Ring. AWO-Vorsitzende Petra Dröge freute sich, am Freitagabend auch Sponsoren am Stand begrüßen zu können.

„Jugendliche für Jugendliche“ lautete das Motto und so boten Schüler aus dem zwölften Jahrgang des Roswitha-Gymnasiums alkoholfreie Cocktails an. Für kleinere Kinder gab es die Kratzbilderaktion, die im Vergleich zu den Vorjahren ausgebaut worden war. Erstmals gab es Preise.

Rund 60 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 21 Jahren kamen am Freitag zum Atemalkoholtest, 50 hatten 0,0 Promille, berichtete AWO-Vorsitzende Petra Dröge. Wer kein Alkohol getrunken hatte, nimmt an einer Verlosung teil, bei der Geldpreise und Gutscheine winken. Die Preisvergabe ist am 28. September geplant. „Sehr gut angenommen wurde der Rauschbrillenparcours“, bilanzierte Dröge.

Im Vorfeld wurden an allen Ständen mit alkoholischen Getränken Plakate und Bierdeckel mit der Aufschrift „Lass’ dich nicht K.o. tropfen“ sowie Plakate HALT-Jugenschutzaktion verteilt.

Die Resonanz am Stand sei nicht so groß gewesen wie in den Vorjahren, sagte Dröge. Als Grund vermutet sie, dass dieser nicht gut einsehbar gewesen sei. „Wir denken gemeinsam mit dem GWF über einen neuen Standort nach“, kündigte die AWO-Vorsitzende an.

Aus  Sicht der Polizei ist das Fest friedlich und ausgelassen wie schon das lange nicht mehr verlaufen. Diese hatte sich mit einem höheren Personalansatz als sonst üblich auf das Fest eingestellt. Schwerpunkt polizeilichen Handelns war die deutlich sichtbare Präsenz in Form von Fußstreifen im Festbereich. Repressiv abgearbeitet werden mussten „szenetypische“ Straftaten in Form von fünf einfachen Körperverletzungen, deren Motive ausschließlich auf alkoholbedingte Reaktionen aus nichtigem Anlass zurückzuführen waren. Der Diebstahl einer Geldbörse wurde angezeigt sowie eine Sachbeschädigung, außerdem gab es diverse Verlustmeldungen.

Auch nach Schließung der Stände wurden keine weiteren Auffälligkeiten mehr verzeichnet. Das Einsatzkonzept stieß bei nahezu allen Besuchern auf positive Resonanz. Fazit der Gandersheimer Polizei: So macht Feiern für beide Seiten Spaß – auf ein Neues 2020!art