Bad Gandersheim. Ein Jahr ging zuende, das sich gewaschen hat. Im buchstäblichen Sinne, denn als der Jahreswechsel von Osten her auf Bad Gandersheim zurollte, kamen von Westen mit Wind und Wolken die Regentropfen. Erst wenige, dann viele, und zwei, drei Minuten fast genau um Mitternacht herum – je nachdem, wo man in Bad Gandersheim gerade war, schüttete es sogar. Geradezu so, als wolle 2017 noch einmal alles wegspülen, was nicht mit in 2018 mitgenommen werden sollte.

Gar nicht recht kam das den Menschen, die kurz vor Mitternacht die Häuser verlassen hatten, um auf der Straße das Feuerwerk in Stellung zu bringen. Batterien und Raketen mussten kurzfristig noch einmal in Sicherheit gebracht werden und die Hobby-Feuerwerker selbst Deckung suchen vor dem Regentropfenbeschuss.

Der war glücklicherweise nur von relativ kurzer Dauer, und mit fünf bis zehn Minuten Verzögerung konnte das Silvesterfeuerwerk dann am Neujahrsmorgen auch in Bad Gandersheim so richtig Fahrt aufnehmen. Das im Übrigen dann bei angenehm milden Temperaturen, so warm war vermutlich seit langem kein Jahreswechsel, denn das Thermometer zeigte immer noch Werte um die 10 Grad Celsius! So kühl kann es selbst in Sommernächten werden.

Von erhöhtem Standpunkt aus war das Feuerwerk sehr schön anzusehen, was auch bedeutet, die Gandersheimer haben offenbar wie die meisten anderen Bundesbürger vornehmlich in Raketen investiert, die hoch in den Himmel stiegen und in bunten Farben Sterne und Muster in die Wolken zeichneten. Natürlich wurde auch geknallert, gemessen an vielen Vorjahren sahen die Straßen am Neujahrstag aber lange nicht so verdreckt von Knallerrückständen aus, wie früher oft.

Ob das jetzt der Grund war, warum die Polizei Bad Gandersheim eine ruhige, konfliktefreie Neujahrsnacht erleben durfte, bleibt offen. Fest steht, es gab nach Auskunft des Polizeikommisssariates am Neujahrsmorgen in der Nacht des Jahreswechsels keine Notwendigkeit, einzugreifen, keine Verletzten vom Feuerwerk zu versorgen, keine Brände zu löschen. Ein absolut ruhiger Jahreswechsel, so ein diensthabender Beamter.

Die meisten Feiern fanden offenbar im privaten Bereich statt. Was nicht so verwunderlich ist, denn Angebote für öffentliche Silvesterfeiern waren in Bad Gandersheim und Umgebung ziemlich rar. Einzig das Gandeon bot die Gelegenheit, mit anderen gemeinsam öffentlich den Jahreswechsel zu begehen, erst mit Film, dann mit Sekt und Snacks vom Büffet zum Jahreswechsel.

Wo es früher große Silvesterbälle im Kurhaus gab, übte sich diesmal die heimische Gastronomie in Abstinenz zum Jahreswechsel. Eine Party zu finden, war also gar nicht so leicht – es sei denn, man blieb eben privat unter sich.

Die Böllerei endete zeitig nach rund einer halben Stunde, dann wurde trotz der Milde wieder im geschlossenen Raum weitergefeiert. Der erste Tag des Jahres erwies sich dann als so wechselhaft wie 2017 endete: Sonne und Wolken in einem Mix mit Regen, und für den Mittwoch gar wieder eine Sturmwarnung...

Das Neue Jahr macht uns von der ersten Minute an klar, dass alles so weitergehen wird, wie wir es schon kannten. Und überhaupt begleitet uns ja mit den Vorsätzen die Erkenntnis: Was am Ende rauskommt, ist, was wir draus gemacht haben. Also: packen wir’s an, das Jahr 2018.rah