Uwe Schwarz (MdL): Deutsche Bahn teilt Pläne zum Umbau des Bahnhofs mit

Bis zur LaGa Barrierefreiheit mit Provisorium – endgültiger Ausbau im Jahr 2025 / Buswendeschleife kommt

Bahnhof Bad Gandersheim: Bis zur LaGa wird eine barrierefreie Zwischenlösung gebaut, bis 2025 soll dann ein umfassende Umgestaltung der Bahnsteige erfolgen.

Bad Gandersheim. Angesichts der seit Jahren andauernden Hängepartie um den Umbau des Bahnhofs Bad Gandersheim hat sich der Landtagsabgeordnete Uwe Schwarz (SPD) vor wenigen Wochen erneut an den Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung gewandt. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen nach dem aktuellen Sachstand der seit langem angekündigten barrierefreien Neugestaltung des Bahnhofs in der Kurstadt und vor allem der Nutzung im Rahmen der Landesgartenschau im Jahr 2022.

Zum Hintergrund: Bereits im August 2015 wurde mitgeteilt, dass der Bad Gandersheimer Bahnhof in das Programm „Niedersachsen ist am Zug III“ (NiaZ3) aufgenommen worden sei. Mit ersten Baumaßnahmen der Deutschen Bahn AG sollte laut damaliger Aussage von Verantwortlichen ab 2018 zu rechnen sein. Erkennbare Aktivitäten folgten diesbezüglich offenkundig nicht. Im Mai 2019 haben sich dann auf Initiative des örtlichen Landtagsabgeordneten alle Beteiligten zu einem vor Ort Termin in Bad Gandersheim getroffen. Für die Zeit der Landesgartenschau wurde seitens der Bahn eine Zwischenlösung für den barrierefreien Übergang zwischen den beiden Gleisen in Aussicht gestellt. Umfangreiche Umbaumaßnahmen im Rahmen des NiaZ3-Programms sollten erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Nach dem damaligem Stand der Planung kam dabei auch eine Verlegung des Bahnhofs in Richtung Überführung Northeimer Straße in Frage.

Aus der aktuellen Antwort des Niedersächsischen Verkehrsministers geht hervor, dass die Verlegung offenbar vom Tisch ist. So teilt die zuständige DB Station&Service AG dem Verkehrsminister mit, dass die Baumaßnahmen im Rahmen des NiaZ3-Programms Anfang 2025 beginnen und im 3. Quartal 2025 abgeschlossen sein sollen. Wesentliche Maßnahmen sollen dabei die Erneuerung des Haus- und Zwischenbahnsteigs mit 140 Metern Nutzlänge sein, die Erhöhung der Bahnsteige auf 55 Zentimeter, der Neubau der Beleuchtungsanlage, die Erneuerung diverser Ausstattungselemente (unter anderem Wetterschutz) sowie der Rückbau nicht mehr benötigter Bahnsteiganlagen. Letzteres umfasse auch den Rückbau der vorhandenen Personenunterführung mit Treppenzugängen. Der barrierefreie Zugang zum Zwischengleis soll dann durch den Neubau eines technisch gesicherten Reisendenüberwegs im vorderen Bereich der Bahnsteige gewährleistet sein.

„Ich begrüße es ausdrücklich, dass man nun offenbar von einer Verlegung des Bahnhofs Abstand nimmt und Maßnahmen verfolgt, die vor allem aus ökologischer und ökonomischer Sicht weitaus sinnvoller erscheinen. Dass die Variante des jetzt geplanten Umbaus vor Ort bevorzugt wird, haben wir bereits seit Jahren und auch bei unserem Treffen im vergangenen Jahr deutlich gemacht“, kommentiert Uwe Schwarz die Pläne der Deutschen Bahn.

Zur Frage des Landtagsabgeordneten aus Bad Gandersheim, wie sich der aktuelle Sachstand zur Sicherstellung des barrierefreien Gleisübergangs für die Landesgartenschau 2022 darstellt, heißt es seitens der Deutschen Bahn AG gegenüber dem Minister, dass zeitnah ein erneuter Termin zur näheren Abstimmung einer geeigneten Zwischenlösung mit der Stadt Bad Gandersheim erfolgen soll.

Uwe Schwarz erklärt abschließend: „Die Stadt Bad Gandersheim setzt sich nunmehr seit Jahren intensiv für eine zeitgemäße Neugestaltung des Bahnhofs ein. Die Bahnanbindung ist nicht nur mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau 2022 von enormer Bedeutung für die Kurstadt. Vielmehr muss auch für den täglichen Personennah- und Pendlerverkehr sowie für eine nicht unerhebliche Zahl von Patientinnen und Patienten der hiesigen Reha-Kliniken endlich eine funktionierende und barrierefreie Infrastruktur gewährleistet sein. Als zuständiger Landtagsabgeordneter und auch als Bürger unserer Stadt erwarte ich von der Deutschen Bahn AG, dass sich das Unternehmen diesmal an die getroffenen Aussagen und vor allem die Zeitplanung hält – sowohl was eine gut funktionierende Zwischenlösung bis zum Jahr 2022, als auch was den umfangreichen Umbau der Bahnhaltestelle im Jahr 2025 angeht“.

Eine positive Aussicht gibt es im Übrigen auch für einen weiteren Problempunkt im Zusammenhang mit dem Bahnhof: den Bau einer neuen Buswendeschleife. Sie soll noch zur Landesgartenschau fertig sein. Wie das GK von Bürgermeisterin Franziska Schwarz erfuhr, sind die Verhandlungen zwischen den drei beteiligten Grundeigentümern – Bahnhofs-Gebäudeeigentümer, Stadt und Bundesbahn – soweit gediehen, dass einen neue Buswendeschleife vor dem Bahnhofsgebäude entstehen kann. Die bestehende hinter dem Gebäude ist jetzt Privatgrund und wird im Zuge der Nachnutzung des Bahnhofes, die ab Januar 2021 erfolgt, für Parkflächen benötigt.

Wann genau die Umsetzung erfolgt, ist nach Worten der Bürgermeisterin noch nicht klar. Zurzeit laufen noch planerische Vorarbeiten und Bodenproben, auch sei noch zu prüfen, ob an der Kanalisation gearbeitet werden müsse. Ziel ist aber auf jeden Fall, die Bus­anbindung spätestens im LaGa-Jahr wieder vollumfänglich nutzen zu können.rah/red