Verdacht auf Coronavirus: 22-jähriger Student mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht infiziert

Landkreis Goslar richtet Bürgertelefon ein / Gesundheitsamt, Ärzteschaft und Krankenhäuser sind gewappnet

Region. Der Verdacht, dass sich ein 22-jähriger Student der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar) mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hat, konnte bislang nicht bestätigt werden. Die bisher vorliegenden Laborergebnisse schließen eine Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit (90 Prozent) aus.
Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um hundertprozentige Klarheit zu erhalten. Das endgültige Ergebnis wird daher frühestens morgen Mittag vorliegen.

Der junge Mann, der nach einem Aufenthalt in der italienischen Lombardei in der Nacht zu Donnerstag mit Erkältungsbeschwerden vom Rettungsdienst ins Goslarer Krankenhaus eingeliefert wurde, wird bis zur endgültigen Klärung auf der Isolierstation bleiben. Laut Aussage der Klinik geht es dem Studenten gut, er leidet lediglich unter leichten Erkältungssymptomen.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Goslar ist angesichts der raschen Ausbreitung des Coronavirus gut auf derartige Szenarien vorbereitet und steht in engem Kontakt mit den niedergelassenen Ärzten und den Krankenhäusern.

Landrat Thomas Brych, der Sorgen in der Bevölkerung sehr ernst nimmt, rät dennoch zur Besonnenheit. „Natürlich stimmen die Nachrichten der vergangenen Wochen nicht gerade fröhlich. Es gibt jedoch aktuell keinen Grund in Panik zu verfallen. Unsere medizinische Versorgung ist gut aufgestellt, und der Landkreis mit seinem Gesundheitsamt gewappnet“, so der Chef der Goslarer Kreisverwaltung.

Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass Erkältungs- und Grippebeschwerden nicht grundsätzlich auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen. „Wir befinden uns aktuell in der Hochsaison für Erkältungs-, Atemwegs- und Grippeerkrankungen. Da ist es nicht ungewöhnlich, unter Halsschmerzen, Schnupfen oder Fieber zu leiden“, erklärt Goslars Amtsarzt Dr. Martin Hepp.

„Ganz besonders wichtig ist“, so Dr. Hepp weiter, „dass die gängigen Hygieneregeln wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen, das Vermeiden von Körperkontakt sowie die Beachtung der Hustenetikette eingehalten werden.“

Für Personen, die in den letzten 14 Tagen aus einem Risikogebiet für Corona-Viren gekommen sind (die aktuellen Risikogebiete sind unter www.rki.de aufgelistet) oder einen Kontakt zu einem nachgewiesenen Fall von Corona-Viren hatten, gelten die folgenden Regeln:

Wer sich in den letzten 14 Tagen in einer betroffenen Region ohne einen Kontakt zu einem nachgewiesenen Krankheitsfall aufgehalten hat und keine gesundheitlichen Beschwerden hat, sollte folgendes beachten:

• Im Idealfall möglichst 14 Tage freiwillig zu Hause bleiben. In jedem Fall sollen für 14 Tage enge Kontakte zu anderen Personen, das Händeschütteln und Menschenansammlungen vermieden werden. Bitte öfter die Hände waschen und in die Ellenbeuge husten.

• Wer sich in dieser Zeit krank fühlt soll seinen Hausarzt anrufen und nicht unangekündigt in die Praxis oder die Notaufnahme gehen. Außerhalb der Praxiszeit gilt die kassenärztliche Bereitschaftsnummer 116-117.
Wer in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einem nachgewiesenen Erkrankungsfall hatte und in dieser Zeit Krankheitszeichen der Atemwege entwickelt, sollte mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Goslar telefonisch in Kontakt treten.

• WICHTIG: Wer glaubt, an dem Corona - Virus erkrankt zu sein, soll nicht in ein Wartezimmer oder in eine Notaufnahme gehen ohne vorher telefonisch Bescheid zu geben.

• Atemschutzmasken sind aus hygienischer Sicht nur für medizinisches Personal bei der Versorgung von Kranken sowie für Coronaverdachtsfälle empfehlenswert.

Um Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten, schaltet der Landkreis zunächst am Freitag, 28. Februar 2020, von 10 bis etwa 16 Uhr ein Bürgertelefon. Dieses ist erreichbar unter der Rufnummer (05321) 700 - 879.red