Vier Hochwasserschutzmaßnahmen vorgestellt

Emotionale Sitzung des Samtgemeinderates / Hochwasseropfer wollen Antworten

Für die Umsetzung des Hochwasserschutzes in Neuwallmoden benötigen die Samtgemeinde und der Wasserverband Peine vor allem Fördermittel und Flächen, beides fehlt bisher.

Neuwallmoden. Eine Neuwallmodenerin konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. „Wollen Sie mein Haus kaufen? Ich will so schnell wie möglich weg, nur das kann ich mir nicht leisten”, war am Donnerstagabend im Samtgemeinderat Lutter zu hören. Emotional war die Sitzung und vermutlich so gut besucht wie noch nie, sogar im Gang nahmen die Besucher – vor allem aus dem Neuwallmodener Hochwassergebiet – Platz, um Antworten zu den geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen im Dorf zu erhalten. Beatrice Kausch vom Wasserverband Peine informierte über die vier angedachten Maßnahmen, eine Patentlösung gibt es nicht, vielmehr müssen mehrere Problemstellen angepackt werden, der „Beobachter“ stellt die Ideen einmal näher vor.

Projekt 1: Umgestaltung der Brücke Neuwallmoden

Der Durchlass am Neuwallmodener Brückenbauwerk muss vergrößert werden, maximal 30 Prozent mehr Wasser sollen dann durch die Brücke fließen. Da die Gegebenheiten vor Ort keine Verbreiterung zulassen, müsste der Brückenoberbau so verändert werden, dass die Brücke höher wird

Projekt 2: Gewässeraufweitung der Neile

Durch eine sogenannte Gewässeraufweitung der Neile, soll der natürliche Wasserabfluss verbessert werden. Ungefähr 30 Prozent mehr Wasser könnten durchfließen.

Projekt 3: Hochwasserrückhaltebecken Steimker Bach

Angedacht ist die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens am Steimker Bach, bisher fehlten dafür jedoch die Flächen. Die Planungen sehen hier die Errichtung eines 190 Meter langen und eines maximal drei Meter hohen Damms vor, gut 40.000 Kubikmeter Wasser könnten in solch einem Becken gespeichert werden.

Projekt 4: Mobiler Hochwasserschutz

Angeschafft werden könnte ein mobiler Hochwasserschutz in Form eines Schlauchdammsystems für die Sicherung des Neuwallmodener Sportplatzes. 320 Meter würden hierfür benötigt, die Kosten belaufen sich auf 100.000 Euro. Die beiden Schläuche liegen nebeneinander und haben einen Durchmesser von 1,30 Meter, die maximale Höhe beträgt einen Meter. Mittels eines Kompressors würden die Schläuche zunächst mit Luft aufgepumpt, um sie zum Sportplatz zu bringen, damit sie liegen bleiben, müssen sie vor Ort mit Wasser gefüllt werden.

Die SPD-Fraktion hat einen Antrag gestellt, 120.000 Euro im Nachtragshaushalt für solch ein System einzuplanen. Bevor die Samtgemeinde in solch einen mobilen Hochwasserschutz investiert, wollen sich die Verantwortlichen zunächst von der Wirkungsweise überzeugen.syg