Vierbeinerfreude im Tierheim Goslar

Neues Hundehaus offiziell übergeben / Auch die Stadt Seesen beteiligt sich finanziell

Für insgesamt 450.000 Euro hat das Tierheim Goslar ein neues Hundehaus auf dem Areal errichtet. Die Stadt Seesen gibt hier Fundhunde ab.

Goslar. Eigentlich war vorgesehen, den Neubau im großen Rahmen einzuweihen: mit einem Fest, mit geladenen Gästen und allen Unterstützern des Tierheims. Wie auch andernorts hat Corona diese Pläne durchkreuzt. Eher egal wird es den Protagonisten sein, jenen Hunden, die diese Woche erstmals ihre nagelneuen Boxen beziehen dürfen. Nämlich im neuen Hundehaus des Goslarer Tierheims.

Das Tierheim befindet sich auf dem großzügigen, vereinseigenen Areal mitten in der Natur, direkt an der B 241 von Goslar nach Clausthal-Zellerfeld – ungefähr zwei Kilometer nach dem Ortsausgang auf der linken Seite, gegenüber dem Campingplatz Sennhütte. Die Kommunen sind gesetzlich zur Unterbringung von Fundtieren verpflichtet. Dafür werden mit Tierheimen Verträge geschlossen, in denen die Verwahrung, die Versorgung und Pflege der Tiere sowie die Übernahme der Kosten geregelt ist. Solch eine Abmachung hat das Tierheim Goslar mit der Stadt Goslar und der Stadt Seesen getroffen. Langelsheim, Clausthal-Zellerfeld, Liebenburg und die Samtgemeinde Lutter kooperieren mit dem Tierheim Eckertal im Bad Harzburg.

Lang genug hat es ja gedauert, seit über fünf Jahren plant der Tierschutzverein den Neubau. Das bisherige Haus erfüllte schon lange nicht mehr die Anforderungen an eine für die Tiere angemessene Unterbringung. Die Vorgaben und Auflagen für den Neubau machten diesen jedoch auch nicht gerade billig.

Allein mit eigenen Mitteln konnte der Verein das Projekt nicht stemmen. Nur mit den Zuschüssen der Stadt Goslar, der Stadt Seesen, des Landkreises und des Deutschen Tierschutzbundes sowie unzähligen Spendern war die Gesamtsumme von ungefähr 450.000 Euro aufzubringen. Wie Seesens Stadtsprecherin Beatrice-Arianne Dziuba auf Anfrage des „Beobachter“ mitteilt, hat sich die Sehusastadt mit 10.000 Euro beteiligt.

Spatenstich war im September 2019. Heute kann sich das Ergebnis sehen lassen: entstanden sind 13 Hundeboxen mit jeweils genügend Platz, reichlich Tageslicht und allesamt mit Ausblick. Dazu kommt die nötige Technik und Ausstattung, und auch ein angeschlossener großer Auslauf im Freien wurde mit realisiert. Auch optisch fügt sich das Gebäude mit dem schick gestalteten Eingangsbereich sehr harmonisch in das Gelände ein.

„Unsere Vermittlungstiere haben den Vortritt“, erklärt Ralf Domroes, 1. Vorsitzender des Vereins. „Diese Woche werden alle Hunde aus unserem Bestand umziehen.“ Insgesamt beherbergt das Tierheim derzeit acht Hunde, darunter zwei Pensionstiere, so dass das neue Haus noch nicht ausgelastet ist. Trotzdem wird auch das vorherige Hundehaus modernisiert und weiterhin genutzt, um bei Bedarf ausreichend Kapazitäten von bis zu 20 weiteren Zwingern vorhalten zu können.

Dass eine offizielle, feierliche Eröffnung derzeit nicht möglich ist, bedauert Domroes. Zumal es dem Verein ein Bedürfnis wäre, sich bei allen Spendern öffentlich zu bedanken. „Danke sagen können wir nun nur über diesen indirekten Weg: Danke dafür, dass ohne die vielen Unterstützer dieser Bau nicht möglich gewesen wäre“. Gegebenenfalls kann dies im kleinen Rahmen zur Bescherung an Heiligabend nachgeholt werden, vielleicht aber auch erst zum Sommerfest im kommenden Jahr.  Froh sind die Verantwortlichen, denn immerhin hat Corona den Baufortschritt nicht behindert. Wir freuen uns, dass wir unseren Schützlingen endlich eine angemessene Unterkunft zur Verfügung stellen können“, ergänzt die 2. Vorsitzende Sabine Reichardt.

Zufrieden ist der Vereinsvorstand auch mit den Gesamtkosten, die – anders als man es derzeit beinahe schon gewohnt ist – weitestgehend im kalkulierten Rahmen geblieben sind. Der Bauverlauf ist unter www.tierschutz-goslar.de nachzuverfolgen.red/syg