„Was einer nicht schafft, schaffen viele“

Volksbank im Harz eG ließ 2018 Revue passieren

Zum letzten Mal als Bürgermeister der Stadt Osterode hielt Klaus Becker in der Stadthalle eine Rede vor der Vertreterversammlung der Volksbank im Harz eG und sorgte dabei durchaus auch für Heiterkeit beim Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Krippendorff, den Volksbank-Vorständen Torsten Janßen und Norbert Gössling sowie dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Mario Castello (von rechts).

Osterode. Ein gutes Ergebnis trotz anhaltender Niedrigzinsphase konnte die Volksbank im Harz eG auf ihrer Vertreterversammlung in der Stadthalle Osterode in der letzten Woche präsentieren. „Ich habe heute die Freude, die neu gewählte Vertreterversammlung unserer Bank hier zu begrüßen. Viele neue Vertreter bereichern unsere Veranstaltung. Gepaart mit dem Wissen der ‘alten Hasen’ als Vertreter haben unsere Mitglieder bei der zurückliegenden Wahl eine gute Entscheidung für ihre Genossenschaft getroffen“, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Krippendorff gleich zu Beginn der Versammlung mit und begrüßte 250 stimmberechtigte Vertreter sowie zahlreiche Gäste herzlich. „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“, war einer der prägenden Sätze in seinem kurzen Rückblick auf das Raiffeisenjahr 2018 und einer damit verbundenen Forsa-Umfrage.

Anschließend hielt Vorstandsmitglied Torsten Janßen den Bericht des Vorstandes und ging auf die beherrschenden Themen im Bankenalltag ein, die die Zukunft der Volksbank im Harz eG beeinflussen werden. Die anhaltende Niedrigzinsphase führe nach wie vor zu kontinuierlichen Rückgängen des Zinsergebnisses.

Neben der steigenden Regulatorik verändere auch die Digitalisierung fortan die Anforderungen an die Banken. So galt es noch vor 150 Jahren, auf die industrielle Revolution zu reagieren. Heute gelte es, Antworten auf die Digitalisierung zu finden. Die Digitalisierung und die damit verbundene Automatisierung, die zunehmende Erschließung digitaler Daten, die fortschreitende Vernetzung und Bereitstellung digitaler Zugänge werde die Finanzbranche grundlegend verändern. Im Kern werde durch neue technologische Konzepte eine Vielfalt an erweiterten Leistungsangeboten entstehen.

„Wir haben die Transformation aus der analogen in die digitale Welt professionell gemeistert“, ergänzte Vorstand Torsten Janßen in seiner Rede.
Trotz der Digitalisierung gebe es Grenzen einer automatisierten, über künstliche Intelligenz gesteuerten Beratung. Heute und auch morgen bleibe die Annahme bestehen, dass Menschen von Menschen beraten werden wollen. Daher sei es essenziell, diese Beratungsexpertise unter Nutzung der technischen Möglichkeiten weiter zu entwickeln. Die genossenschaftliche Beratung sei geprägt von Vertrauen und Empathie sowie dem Grundgedanken der Mitgliederverpflichtung.

„Es ist und bleibt unsere Aufgabe, Entwicklungen, die die Zukunftsfähigkeit unserer Genossenschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und Ideen sowie Konzepte zu entwickeln, wie wir gemeinsam diesen Herausforderungen begegnen können. Dies tun wir im Interesse unserer Mitglieder. Wir sind überzeugt, dass die Digitalisierung keine vorübergehende Erscheinung ist, sondern einen festen Bestandteil unseres zukünftigen Lebens darstellt“, so Janßen weiter.

Im Anschluss stellte er die wesentlichen Bilanzzahlen des Jahresabschlusses per 31. Dezember 2018 vor: Die Bilanzsumme hat sich auf 441 Millionen Euro erhöht und das im Vorjahr prognostizierte Wachstum wurde erreicht. Die Volksbank im Harz eG konnte an die gute Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. Wichtigste Position sind die Forderungen an Kunden. Mit einem Zuwachs von 8,4 Prozent auf 268 Millionen Euro lagen sie deutlich über den Planwerten. 69 Millionen Euro wurden neu als Kredite bewilligt. Eine Kreditklemme spürten die Kunden der Volksbank im Harz eG nicht, die Bank habe allen vertretbaren Kreditwünschen aufgeschlossen gegenübergestanden, wie es hieß.

Das Einlagengeschäft ist mehr denn je von einem starken Wettbewerb geprägt. Die Kundeneinlagen haben sich im Geschäftsjahr 2018 ebenfalls gut entwickelt. So konnten die Kundeneinlagen mit einem Plus von 7,1 Prozent auf 330 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Getrieben durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld waren rückläufige Zinserträge zu verzeichnen. Zusammengefasst stellte die Volksbank im Harz eG fest, dass das Jahr 2018 im operativen Bereich ein gutes und insgesamt ein zufriedenstellendes Jahr gewesen sei. Daher habe aus dem Bilanzgewinn auch wieder eine Dividende von vier Prozent an die Mitglieder ausgezahlt werden können, was einer Gesamtsumme von über 160.000 Euro entspreche. Auch Vereine und Verbände wurden mit einer Summe von 65.000 Euro an Spenden in ihrer Arbeit unterstützt.

Mit der Vertreterversammlung endeten turnusmäßig die Amtszeiten der Aufsichtsratsmitglieder Stefan Krippendorff, Dr. Hjalmar Schmidt und Carsten Wensel, die allesamt einstimmig wiedergewählt wurden. Für den aufgrund der Altersgrenze ausgeschiedenen Reinhard von Liebenstein wurde vorerst noch kein Nachfolger gewählt. Iris Seeber, langjährige Mitarbeiterin und Leiterin der Firmenkundenbank, wurde der Versammlung als neue Prokuristin der Volksbank im Harz eG vorgestellt.bo/mx