Weihnachtsfest: Viele Dörfer sagen geplante Gottesdienste ab

Wo Gottesdienste stattfinden Anmeldungen beachten / Kernstadtgottesdienste finden wie geplant statt

Nach dem 4. Advent blicken wir direkt auf das Fest.

Bad Gandersheim. Aufgrund steigender Infektionszahlen finden in vielen Gemeinden die Weihnachtsgottesdienste dieses Jahr nicht statt. In den Dörfern Ackenhausen/Wolperode, Dankelsheim, Clus, Gehrenrode, Wrescherode und Bentierode sind die Feierlichkeiten zu Heiligabend und Weihnachten abgesagt. „Die Kirchenvorstände haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sie haben hart mit sich gerungen“, weiß Pfarrer Thomas Ehgart von der Stiftskirchengemeinde Bad Gandersheim.

„Das Thema wurde überall sehr kontrovers diskutiert und letztendlich haben die Kirchenvorstände per Abstimmung entschieden. Manche gegen das Abhalten von Gottesdiensten zu Weihnachten, manche dafür“. Pfarrer Ehgart betont: „Keine Pfarrerin, kein Pfarrer hat einen Gottesdienst abgesagt, das dürfen wir gar nicht.

Die Entscheidung liegt allein in den Händen der einzelnen Kirchenvorstände“. Natürlich gibt es angesichts der rasant steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen gute Gründe, um an Weihnachten nicht gemeinsam mit vielen anderen Menschen Gottesdienst zu feiern. „Ein Argument ist die Vorbildfunktion – das ganze Land fährt quasi herunter, Kontakte sollen möglichst eingeschränkt werden, da können und müssen wir als Kirche mitmachen und mithelfen, die Zahl der Ansteckungen zu reduzieren“, erläutert Pfarrerin Meike Bräuer-Ehgart den Prozess in vielen Gemeinden. Es sei auch ein Zeichen christlicher Nächstenliebe, seine Mitmenschen zu schützen, so ein weiteres Argument. Auch in den Gemeinden seien Menschen an Corona erkrankt und litten zum Teil an den Folgen.

Zudem gab es Zweifel, ob die geplanten Gottesdienste im Freien wirklich gut besucht wären. „Viele ältere Menschen haben Angst, sie sind vorsichtig und bleiben lieber zuhause“, weiß Meike Bräuer-Ehgart. Allerdings gibt es auch Gemeinden, die sich im selben Prozess bewusst für ein Abhalten der Gottesdienste entschieden haben.

Der Gottesdienst sei wichtig und gebe Trost und Halt, so die Argumente der Befürworter. Die Kirche müsse gerade in der Krise präsent sein. Natürlich gelten für die Gottesdienste an Weihnachten besondere Auflagen und Hygienekonzepte. Abgehalten werden die Feierlichkeiten im Freien, wo immer möglich direkt an den Kirchen oder in den Pfarrgärten. Vielerorts müssen sich Besucherinnen und Besucher im Vorfeld für den Gottesdienst anmelden. „Letzten Endes gibt es nicht den einen richtigen Weg“, betont Pfarrer Ehgart.

„Ich habe in den vergangenen Tagen mit vielen Kirchenvorständen Kontakt gehabt und weiß, dass es für alle Beteiligten ein schwieriger Prozess war. Gegner und Befürworter haben gute Argumente – und letztendlich sind es die Kirchenvorstände, die die Verantwortung tragen müssen. Das ist nicht leicht und ich weiß, dass die jeweiligen Entscheidungen nicht leichtfertig getroffen wurden.“ Anmelden müssen sich Besucherinnen und Besucher beispielsweise in Altgandersheim.

Dort beginnt der Gottesdienst am 24. Dezember um 15 Uhr und am 26. Dezember um 10 Uhr (neue Zeiten!). Anmeldungen nimmt Martina Brinkmann bis zum 23. Dezember um 18 Uhr unter folgender Telefonnummer entgegen: (0157) 87222668. In Gremsheim startet der Gottesdienst um 16 Uhr, hier ist keine Voranmeldung nötig; die Gäste werden jedoch gebeten, sich am Eingang in eine Namensliste einzutragen. Um 16 Uhr beginnt auch in Heckenbeck der Gottesdienst an der Kirche. Hier wird eine Anmeldung benötigt, diese kann bei Sabine Schillig, Telefon (05563) 6931, oder Heide Bohnsack, Telefon (05563) 8092, vorgenommen werden. Außerdem feiert Seboldshausen um 16 Uhr (an der Kirche) und Helmscherode um 17 Uhr auf dem Hof Geske. In Bad Gandersheim finden die Gottesdienste wie bereits angekündigt parallel drinnen und draußen statt. Tickets sind im Vorfeld am Fenster des Büros der Stiftskirche erhältlich.red