Wenn der eine letzte Wunsch wahr wird

Der ASB-Wünschewagen erfüllt ihn / Spendensammelaktion in Bad Gandersheim unterstützt Projekt

Hilfe für ein bemerkenswertes Projekt: Das E-Center spendet die gestifteten Leergutbons der nächsten sieben Monate dem Projekt ASB-Wünschewagen.

Bad Gandersheim. Wünsche und Weihnachten – das gehört untrennbar zusammen. Meistens sind es viele, nicht selten auch unerfüllbare. Aber dafür gibt es im Leben vielleicht noch genug zweite und dritte Chancen, sie wahr werden zu lassen.

Manchmal aber wird die Zeit knapp, bleibt einem Menschen vielleicht nur noch ein großer letzter Wunsch. Zum Beispiel, weil die Lebenstage durch eine schwere Krankheit gezählt sind. Diesen letzten Wunsch wahr werden zu lassen hat sich ein ehrenamtliches Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) zum Ziel gesetzt: der Wünschewagen.

Seit drei Jahren gibt es ihn nach einem ausländischen Vorbild auch in Deutschland. Und das Projekt ist seither schnell gewachsen. Inzwischen betreibt der ASB in jedem Bundesland mindestens einen solchen Wagen, in manchen auch mehrere. So in Niedersachsen, wo ein weiteres Fahrzeug bereits angekommen ist und offiziell erst im Frühjahr in Dienst gestellt werden soll.

Doch mancher Wunsch kann so lange nicht warten, und so hatte das Fahrzeug seine erste Fahrt schon in den letzten Tagen – und weitere sind schon angefragt, berichtet Marc-Oliver Brandt vom ASB Hannover, wo das Fahrzeug stationiert ist, bei einem Aufenthalt in Bad Gandersheim.

Der fand nicht ohne Grund statt: Der Wünschewagen war zum E-Center gekommen. Dirk Scheuner und sein Team wollen den Wünschewagen unterstützen, das Projekt wird fast ausschließlich über Spenden finanziert. Die kommen im Falle des E-Centers aus den von Kunden gestifteten Leergut-Bons, die von Dezember bis etwa zur Jahresmitte 2018 gesammelt werden. Nach den bisherigen Erfahrungen darf der ASB auf eine durchaus ansehnliche Hilfe hoffen.

Nicht zufällig waren E-Center und ASB zusammengekommen. Es gab einen konkreten Anlass: Der Sohn einer Mitarbeiterin des E-Centers ist schwer erkrankt. Über lokale Vertreter des ASB wurde sein sehnlichster Wunsch erhört und ohne sein Wissen die Umsetzung vorbereitet. Die Helfer organisierten dem leidenschaftlichen Werder-Fan Robert im November eine Fahrt im Wünschewagen zu einem Bundesligaspiel in Bremen.

Alles habe – auch mit der erfahrenen Hilfe des Bundesligavereins – reibungslos geklappt. Und dass sein Lieblingsverein dieses Spiel auch noch mit 4:0 gewann, war die Krönung eines erfüllten Wunsches. Maik Döring aus Bad Gandersheim, der als ASB-Mitarbeiter die Fahrt ebenso ehrenamtlich wie alle anderen Helfer begleitetete, berichtete von dem großen Glücksgefühl, das auch die Helfer erfasse, wenn sie Zeugen eines erfüllten Wunsches würden. So auch in diesem Fall.

„Wir treten für all die Menschen, die für einen Angehörigen der Freund einen solchen letzten Wunsch erfüllen möchten, an ihre Stelle, denn oft sind die Menschen, die einen Todkranken pflegen, nicht auch noch in der Lage, eine solche Fahrt zu organisieren“, so Marc-Oliver Brandt. Voraussetzungen gibt es für die Erfüllung des Wunsches nur wenige: Der Wunsch muss ein realistischer sein, das Ziel muss in Hin- und Rückfahrt binnen eines Tages erreichbar sein. Und natürlich muss die Person, der dieser Wunsch erfüllt wird, körperlich noch in der Lage sein, die Anstrengung zu verkraften.

Die von der Aufgabe beseelten Helfer des ASB-Wünschewagens sind sich sicher: Das Projekt wird bald viel öfter angefragt werden. Die Spende des E-Centers wird dabei helfen.rah