„Wir können Corona“

Domfestspiele ziehen Bilanz / Mehr Karten verkauft als kalkuliert / Stücke für die Festspielzeit 2022 stehen fest

Das Musical „Flashdance“ war am besten besucht mit 12.000 Zuschauern bei 22 Vorstellungen und einer Auslastung von 98 Prozent.

Bad Gandersheim. Kurz vor dem Ende der aktuellen Festspielzeit, sind die Vertreter der Domfestspiele zusammengekommen, um Bilanz zu ziehen. Zusammenfassend konnte Geschäftsführer Thomas Groß sagen, dass sich gezeigt hat: „Wir können mit Corona umgehen“. Weiterhin blickte Intendant Achim Lenz in das kommende Jahr und stellte die geplanten Theaterstücke beziehungsweise Musicals der 63. Domfestspiele 2022 vor.

„Mit den Festspielen sind wir ein Risiko eingegangen, dass wir aber bewusst eingegangen sind“, begann Aufsichtsratvorsitzender Uwe Schwarz. Um den Zuschauern einen sicheren Festspielsommer zu gewährleisten, wurden spezielle Voraussetzungen geschaffen. Das Hygienekonzept spielte dabei eine wichtige Rolle sowie die damit inbegriffene Regelung der drei G’s (Getestet, Geimpft, Genesen). Hierdurch wurde die Spielzeit nicht beeinflusst. Schwarz teilte mit, dass die kalkulierte Zahl von 30.000 verkauften Karten sogar überschritten wurde: „Stand heute, haben wir 34.000 Karten verkauft.“ Betriebswirtschaftlich haben die Domfestspiele ihr Ziel erreicht.

„Das war die längste Spielzeit, die wir jemals hatten“, so Groß. Andere Festspielorte haben ihr Programm abgesagt oder es gekürzt. „Unser Team hat alles dafür getan, dass wir aufstocken konnten. Statt 56 regulären Vorstellungen haben wir 76 vor der Stiftskirche geplant. Bis jetzt mussten wir auch keine einzige ausfallen lassen“, berichtet Groß weiter. Diese Leistung ist allen Beteiligten der Domfestspiele zu verdanken: „Die Darsteller betreiben Hochleistungssport. Sie sind bei Wind und Regen aufgetreten. Das ist eine große Leistung“, würdigt Groß den Einsatz des Teams.

Die lange Spielzeit ist unter anderem möglich gewesen, durch den Gewinn von neuen Sponsoren – darunter viele örtliche. Groß erklärte, dass durch das Hygienekonzept Kosten im „höheren fünfstelligen Bereich“ entstanden sind. „Das Risiko, was wir eingegangen sind, hat auch dazu geführt, dass die Leute dankbar sind. Die Leute vor Ort und die Unternehmer unterstützen uns sehr stark“, resümiert Groß. Weiter fasst er zusammen, dass das Konzept sehr gut funktioniert hat. Das Einlassteam wurde vervierfacht und es habe sich gezeigt, dass die Besucher sich sicher gefühlt haben und gerne die Festspiele besucht haben.

Das meist gespielte Stück „Die drei von der Tankstelle“ wurde insgesamt 27-mal aufgeführt, hatte 10.000 Besucher und war somit zu 75 Prozent ausgelastet. Das Musical „Flashdance“ war am besten besucht mit 12.000 Zuschauern bei 22 Vorstellungen und einer Auslastung von 98 Prozent. Das Kinderstück „Dschungelbuch“ wurde 5600-mal besucht und „Faust“ 5000-mal. Im Probenzentrum wurde das Stück „Al Dente“ aufgeführt, was bei einer Auslastung von 100 Prozent 1000 Besucher gesehen haben.

Im kommenden Jahr wollen die Domfestspiele den Festspielsommer zurückerobern, verkündete Achim Lenz. Die 63. Domfestspiele finden vom 19. Juni bis zum 21. August 2022 unter dem Motto „Grüner wird’s nicht“ statt. Das Thema soll sein „Wie gehen wir in den nächsten Jahren mit unserem Planeten um?“. Eröffnet wird dazu die Spielzeit mit einem Schauspiel nach dem Roman von Umberto Eco mit Live-Musik von Ferdinand von Seebach: „Der Name der Rose“.

Premiere ist am 24. Juni 2022. Am 1. Juli 2022 wird das Musical von Alan Menken und Howard Ashman Premiere feiern, dieses wurde zuvor noch nicht bei den Domfestspielen aufgeführt: „Der kleine Horrorladen“. Das zweite große Musical wird „Monty Python’s Spamalot – Die Ritter der Kokosnuss“ sein, welches am 8. Juli 2022 das erste Mal aufgeführt wird. Das Kinderstück in der kommenden Festspielzeit ist von Sarah Speiser und Jennifer Traum mit Musik von Ferdinand von Seebach frei nach Louis Stevenson: „Die Schatzinsel“. „Wir freuen uns auf den nächsten Festspielsommer, der hoffentlich wieder wie gewohnt stattfinden kann“, so Groß abschließend.

Weitere Berichterstattung folgt.hei