„Wir müssen etwas Gutes tun“

Willkommensfeier für geflüchtete Ukrainer im Park in Harriehausen

Im Freizeitpark in Harriehausen feierten mehr als 200 Gäste bei bestem Wetter.

Harriehausen. „Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf,...“, hieß es im Gebet am Gründonnerstag. Zum Beginn des großes Familienfestes im Freizeitpark in Harriehausen feierte Pfarrer Thomas Waubke einen Gottesdienst, im Rahmen dessen die Neuankömmlinge aus der Ukraine feierlich willkommen geheißen wurden.

„Der Reinerlös des heutigen Tages geht direkt an die Geflüchteten“, verriet Bianka Dießel vom Heimatverein Harriehausen. Der Heimatverein hat mit der neugegründeten Initiative „Menschenskinder!“ das Willkommensfest ins Leben gerufen. Nicht zuletzt dank des herrlichen Frühlingswetters waren mehr als 200 Besucher gekommen, um die Gemeinschaft zu genießen.

„Der Verein ist noch nicht eingetragen, das wird aber in den kommenden Tagen geschehen“, verriet Frederike Dickhuth, Schriftführerin von „Menschenskinder!“. Wie schnell und umfassend die Harriehäuser sich für die Geflüchteten stark gemacht haben, ist unter anderem auch daran zu erkennen. Die Gründung des Vereins ist eigentlich noch nicht vollständig abgeschlossen, aber alle Beteiligten packen bereits mit an, um das Fest auf die Beine zu stellen.
„Wir unterstützen bei der Integration, der Wohnraumsuche und begleiten die ersten essentiellen Schritte, wie etwa die Anmeldung beim Bürgerbüro oder die Beantragung von Sozialhilfe“, verriet Dickhuth. Dazu werde der jeweilige individuelle Bedarf ermittelt und passgenau abgedeckt. „Die meisten kommen mit einer kleinen Handtasche oder einem Rucksack an“, berichtet sie. Da müsse vieles bedacht und in die Wege geleitet werden.

Vor dem Gottesdienst nutzte Sergey Afanasiev die Gelegenheit, ein paar Worte auf Ukrainisch an die Besucher zu richten, die von einer Dolmetscherin direkt übersetzt wurden. Er sei erst seit Kurzem in Deutschland, fühle sich aber schon fast wie zu Hause: „Wir sind sehr dankbar“, sagte er stellvertretend für die Geflüchteten.

Auch Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz begrüßte die Neuankömmlinge und lobte die Initative der Unterstützer: „Wir alle wollen keinen Krieg.“

Nach dem Gottesdienst konnten sich alle dem reichhaltigen kulinarischen Angebot hingeben: Neben Fisch- und Leberkäse-Brötchen sowie Pommes Frites gab es auch einen speziellen ukrainischen Eintopf, den die „Ukrainischen Freunde“ beigetragen haben.

Im Vorfeld des Festes hatte der Verein „Menschenskinder!“ zur Sammlung von Sachspenden aufgerufen. Bei Kulp auf dem Saal, dort war die Sammelstelle eingerichtet, gingen zahlreiche Gegenstände ein. „Wie ich gehört habe, gab es neben Kleidungsstücken auch Haushaltsgeräte und Mobiliar“, erzählte Dießel, „also alles, was eine Familie braucht, um sich wohnlich einzurichten.“ Laut Dießel laufen bereits die Gespräche für weitere Planungen. Weitere Informationen zur Flüchtlingshilfe und Folgeaktionen gibt es auf der Internetseite menschenskinder-verein.de.kw