Zweites Meerschweinchen ausgesetzt

Tierschutzverein kümmert sich um Nager / Verdächtige Person durch Polizei ermittelt

Das Meerschweinchen hat überlebt und befindet sich in einer Pflegestelle.

Bad Gandersheim. Im Januar kam es dazu, dass ein Meerschweinchen im Bereich Brunshausen ausgesetzt wurde. Das Tier überlebte das jedoch nicht (GK berichtete). Jetzt hat das GK erfahren, dass ungefähr eine Woche später ein zweites Meerschweinchen ausgesetzt wurde. Katrin Weiberg, Schriftführerin im Tierschutz Bad Gandersheim, bestätigt, dass das Tier gesund ist und sich in einer Pflegestelle befindet. Zudem haben die Ermittlungen bereits zu einer verdächtigen Person geführt.

Das erste Meerschweinchen wurde am 20. Januar im Bereich der Hildesheimer Straße/Brunshausen entdeckt. „Als das Meerschwein gefunden wurde, war bereits Not am Mann“, berichtet Weiberg. Eigentlich wäre das Tierheim Northeim zuständig gewesen, sich um das kleine Tier zu kümmern, dieses war jedoch nicht erreichbar. Da der Zustand des Tieres aber schon kritisch war, sprang der Tierschutz Bad Gandersheim ein. Das Meerschweinchen hat trotz aller Bemühungen nicht überlebt.

„Das Tier war wahrscheinlich nicht daran gewöhnt draußen zu sein und lebte möglicher Weise hauptsächlich in der Wohnung. Meerschweinchen können draußen überleben, jedoch nur, wenn ausreichend Schutz vorhanden ist. Eine Plastiktüte bietet diesen natürlich nicht“, erklärt Weiberg.
Eine knappe Woche später der Schock: Ein zweites Meerschweinchen wird ausgesetzt. Und das auch noch an beinah der selben Stelle. Ein Anwohner wurde schnell auf das Tier aufmerksam und nahm es mit in sein schützendes Heim. Daraufhin alamierte dieser den Tierschutz, der sich dem Meerschwein annahm. Durch die schnelle Reaktion des Anwohners und des Tierschutzes konnte es gerettet werden und befindet sich nun gesund in einer Pflegestelle.

Gegen die Person beziehungsweise die Personen, die die Tiere ausgesetzt haben läuft derzeit ein Verfahren, weswegen noch nicht geklärt ist, ob und wann das Tier vermittelt werden könne. Die eingeleitete Ermittlung läuft, seitdem das erste Meerschweinchen gefunden wurde. Sandra Schwerdtner, Leiterin des Gandersheimer Polizeikommissariats sagt, im Moment wird davon ausgegangen, dass es sich beide Male um die gleiche Person handele. „Wir haben bereits einen Hinweis durch einen Zeugen erhalten, der auf eine weibliche Person hindeutet. Derzeit kann noch nicht gesagt werden, ob es sich wirklich um die Gesuchte handelt“, erklärt Schwerdtner. Die Verdächtige konnte in den letzten Tagen nicht angetroffen werden, um sie mit der Zeugenaussage zu konfrontieren, heißt es weiter.

„Das zweite Tier ist noch nicht komplett ausgewachsen, weshalb man annehmen kann, dass es sich um ungewollten Nachwuchs handelt“, erklärt Weiberg den möglichen Grund für die Aussetzung des Meerschweinchens. Die Abgabe eines Tieres an ein Tierheim bringe Kosten mit sich und die Abgabe an andere gestalte sich oft schwierig. Der Tierschutz Bad Gandersheim könne Besitzern dabei behilflich sein.

Weiberg erklärt, dass sich die Halter jederzeit melden können, um sich Hilfe zu suchen. Da die Pflegestellen aber begrenzt sind, können die Tiere teilweise nicht aufgenommen werden. Dafür bietet der Tierschutz Hilfe an, um die Tiere weiter zu vermitteln. Überforderte Besitzer, die ein Tier nicht mehr halten können, müssen ihre Tiere also nicht aussetzen, sondern können sich Hilfe und Rat suchen unter Telefon (05382) 5 89 44 04 oder per E-Mail an tierschutzbadgandersheim@web.de.hei