Ehrung für insgesamt 750 Dienstjahre in der Feuerwehr

Auszeichnungen prägten die Jahreshauptversammlung in Rhüden / Ehrenamtliches Engagement gewürdigt

Für 40 Jahre aktiven Dienst im Feuerlöschwesen konnten das Niedersächsische Ehrenzeichen folgende Brandschützer entgegennehmen: Christoph Behnke, Volker Harenberg, Mike Illers, Jens Lohrey, Frank Müller, Matthias Niepel, Ralf Seiffert und Karsten Schellmann. Ihnen gratulierten unter anderem Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke (rechts), Kreisbrandmeister Uwe Fricke (3. von rechts) und Ortsbrandmeister Timo Hurlemann (4. von rechts).

Rhüden. Das Engagement aller Brandschützer im Stadtgebiet Seesen ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ehrenamtlich setzen sie bei jedem Einsatz auch ihr Leben aufs Spiel, denn keiner weiß, was einen erwartet. Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke hatte im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Rhüden am vergangenen Sonnabend  eine Zahl verkündet, die aufhorchen ließ und viele erstaunte. Alle Brandschützer im Stadtgebiet kommen im vergangenen Jahr auf mehr als 50.000 Stunden, die sie sich für die Feuerwehr engagierten. Unterm Strich stehen allein 386 Einsätze der zehn Ortsfeuerwehren, davon unter anderem 53 in Rhüden  sowie noch einmal 40 Einsätze bei der Werkfeuerwehr der Firma Crown. Zusammen sind es 426 Einsätze im vergangenen Jahr, bei 365 Tagen. Umso mehr wurden die Geehrten der Feuerwehr Rhüden, wie in jedem Jahr, in den Mittelpunkt gerückt.

Doch die Jahre, auf die alle für die Feuerwehr zusammenkommen, ist beachtlich. An diesem Abend erfolgte die Ehrung für insgesamt 750 Dienstjahre in der Feuerwehr Rhüden. Ausgezeichnete wurden mit dem Niedersächsischen Verbandsabzeichen für 60 Jahre Dienst im Feuerlöschwesen Herbert Probst, Artur Seiffert, Jürgen Beyes und Heinz Müller. Das Niedersächsische Verbandsabzeichen für 50 Jahre Dienst im Feuerlöschwesen erhielten Uwe Euler, Jürgen Grotian und Siegfried Walter. Für 40 Jahre aktiven Dienst  im Feuerlöschwesen konnten das Niedersächsische Ehrenzeichen Christoph Behnke, Volker Harenberg, Mike Illers, Jens Lohrey, Frank Müller, Matthias Niepel, Ralf Seiffert und Karsten Schellmann entgegennehmen.

Doch in seinem Grußwort fand der Stadtbrandmeister auch mahnende Worte. Denn seitens der Bevölkerung wird den Brandschützern nicht immer der nötige Respekt entgegengebracht, einige Beispiele aus Rhüden kann Jürgen Warnecke nennen. So haben sich einige bei ihm beschwert, dass die Brandschützer in der Nacht mit Sirene fahren, zudem sei das Blaulicht zu hell. Diejenigen könnten dann nicht schlafen. Auch das Oktoberfest der Feuerwehr, bisher am Gerätehaus gefeiert, stößt bei einigen Anwohnern nicht auf allzu viel Gegenliebe. Beschwerden über den Lärm folgten. Hier haben Rhüdens  Brandschützer eingelenkt. Wie Ortsbrandmeister Timo Hurlemann betonte, wird das Oktoberfest in diesem Jahr am 21. September erstmals auf dem Festplatz in der Maatestraße, wo der neue Kindergarten gebaut werden wird, gefeiert.

Wie viel jeder Brandschützer ehrenamtlich leistet, wird nunmehr durch das Feuerwehrverwaltungsprogramm „FeuerOn” dokumentiert. „Dann können wir auch unseren Kritikern mit Zahlen, Daten und Fakten begegnen”, unterstreichte Jürgen Warnecke. So kommen beispielsweise auch beim Kreisbrandmeister Uwe Fricke insgesamt 1875 Stunden zusammen. Dies Zahl umfasst aber nur Einsätze und Besprechungen, hinzu kommt unter anderem noch Zeit für Aus- und Fortbildung.

Das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute stellten auch die Gäste in ihren Grußworten heraus. Thomas Brandes, Leiter des Polizeikommissariats Seesen, forderte mehr Respekt für die Arbeit. Immer häufiger kommt es vor, dass Rettungskräfte angegriffen werden. „Die Arbeitgeber sollten Stolz sein, Feuerwehrleute in ihren Reihen zu wissen”, betonte Andrea Melone, SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Seesen. Ihrer Meinung nach bringt jeder der Engagierten Eigenschaften  wie Toleranz, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit mit, von denen die Arbeitgeber auch profitieren. Bürgermeister Erik Homann lobte den Einsatz des Ortsvereins, der das überschüssige Geld in die Ausrüstung steckt. Beeindruckt hat ihn unter anderem der Einsatz für einen neuen Einsatzleitwagen, den die Rhüdener selbst finanziert und umgebaut haben. Der Ortsverein hat hierfür rund 22.000 Euro hineingesteckt, die geleistete Arbeit nicht eingerechnet.syg