Großer Respekt für die damalige Initiative der Jugendlichen
Die Jugendfeuerwehr Rhüden feierte 40-jähriges Bestehen / Für einen ein ganz besonderes Ereignis
Rhüden. Sie sind die Lebensversicherung einer jeden Feuerwehr, denn die Hoffnung ist groß, dass viele Jugendliche mit dem Übertritt in die aktive Abteilung als Brandschützer dabei bleiben. In Rhüden wurden in den vergangenen vier Jahrzehnten gut 200 Jugendliche ausgebildet, insgesamt 60 von ihnen sind bis heute als Feuerwehrleute – sei es beruflich oder ehrenamtlich – aktiv. Das unterstrich Ortsbrandmeister Timo Hurlemann in seiner Festrede anlässlich des 40-jährigen Bestehens der örtlichen Jugendfeuerwehr. Hier wurde einmal mehr deutlich, dass diese Wehr eine ganz besondere ist.
Denn solch eine Gründung erfolgt in der Regel aus dem Kommando heraus, nicht so in Rhüden. Hier hegten die Jugendlichen einen Wunsch, den Großen nachzueifern. So wurde im Jahr 1978 eine Unterschriftensammlung für die Gründung einer Jugendfeuerwehr gestartet. Sie sammelten und warben bei den Eltern für ihre Idee. Diese fungierten schließlich als Fürsprecher und suchten den Kontakt zum damaligen Kommando unter der Führung von Ortsbrandmeister Jürgen Beyes, sie sollten prüfen, ob die Gründung einer Jugendfeuerwehr möglich wäre. Keine leichte Sache, denn zu der Zeit war die Feuerwehr noch mit dem 1976 vollzogenen Zusammenschluss der Ortsfeuerwehren Groß und Klein Rhüden beschäftigt. Über 150 Brandschützer waren aktiv, Nachwuchssorgen kannten sie nicht. Doch die Jugendlichen ließen nicht locker und engagierten sich weiter. Schließlich folgten 16 Jugendliche dem Aufruf und übergaben ihre Unterschriften dem damaligen Ortsbrandmeister Jürgen Beyes.
Dieser nahm es mit großem Interesse zur Kenntnis und lud die Jugendlichen zu einem Informationsgespräch am 26. November 1978 für 17 Uhr ins Feuerwehrhaus ein. Zwölf Jugendliche folgten dieser Einladung und tauschten sich mit der Feuerwehrführung aus. Dabei ging es unter anderem um die Aufgaben der Jugendfeuerwehr. Eine Gründung konnte jedoch erst bei der Jahreshautptversammlung der Feuerwehr am 20. Januar 1979 beschlossen werden.
Damit die Jungen weiter am Ball bleiben, gab es für sie im Dezember 1978 eine Weihnachtsfeier. „Solch einem Engagement kann man nur den größten Respekt zollen“, unterstrich Stefan Bettner, der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart. Ihm ist bisher solch eine Geschichte aus keinem Ort zu Ohren gekommen.
Die Mitglieder votierten auf der Jahreshauptversammlung einstimmig für den Vorschlag. Schon damals unterstrich der Ortsbrandmeister, dass im Hinblick auf die Nachwuchsförderung in der Wehr eine Ausbildung Jugendlicher nicht zu umgehen sei. Als Jugendfeuerwehrwart wurde einstimmig Karl-Heinz Behnke gewählt. Die offizielle Gründung erfolgte am 11. Februar 1979. Werner Garn und Peter Schrader unterstützten den Jugendfeuerwehrwart. 16 Jugendliche traten ein, bis Ende 1979 wuchs die Zahl auf 23 Aktive an. Aufnahmestopp. Solche aktiven Jugendlichen würden sich die Rhüdener weiter wünschen. Der größte Wunsch der Jugendfeuerwehr ist, dass die Mitgliederzahl anwächst. Aktuell sind es 13 Jugendliche unter der Leitung von Christoph Seiffert.
Für den ersten Jugendfeuerwehrwart in der Geschichte, Karl-Heinz Behnke, war die Jubiläumsveranstaltung etwas Besonderes. „Für mich ist es der erste Auftritt in solch einem Rahmen seit 1981“, betonte er. Wer die Episode hört, schüttelt heute nur mit dem Kopf. Vor 28 Jahren boten er und die Betreuer den Jugendlichen bei einem Zeltlager das Du an. Für das damalige Kommando ein Unding. Beide Seiten überwarfen sich, darauf trat der Jugendfeuerwehrwart zurück. Unvergessen bleibt er dennoch. Mit ihm auch die anderen: Waldemar Lange, Hans-Werner Behnke, Bernd Seiffert, Magnus Hirschfeld, Nils Günther, Stefan Zdechlikiewitz, Jure Kähler und an den aktuellen Jugendfeuerwehrwart Christoph Seiffert.
Viel wurde erreicht, darunter der große Erfolg beim Kreiswettbewerb, den die Jugendlichen damals gewannen und als beste Mannschaft aus dem Landkreis Goslar bei den Bezirkswettkämpfen in Königslutter antraten. Dies war Magnus Hirschfeld zu verdanken. Ihm und den anderen Jugendfeuerwehrwarten wurde für das Engagement gedankt.
Die Jugendlichen erhielten von der Ortsfeuerwehr einen Erlebnisgutschein für einen Harzausflug, hier fahren sie mit der Sommerrodelbahn. Zudem gab es Rucksäcke. Das niedersächsische Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde an Mathias Niepel verliehen.syg