Lokalgeschichtler trafen sich im Rhüdener Heimatmuseum

Geschichtsinteressierte, Chronisten und Heimatforscher erfuhren Ortsgeschichte

Die Mitglieder der „AG Lokalgeschichte” verlebten einige informative Stunden bezüglich der Geschichte des Seesener Ortsteils Rhüden.

Rhüden. Zu einem neuerlichen Treffen war die „AG Lokalgeschichte” – Geschichtsinteressierte, Chronisten und Heimatforscher aus dem Stadtgebiet – vor kurzem auf Einladung von Museumsleiter Dirk Stroschein zusammengekommen. Die Gruppe hatte sich im Herbst vergangenen Jahres bei einer ersten Versammlung im Städtischen Museum gebildet, um sich zukünftig enger zu vernetzen, die gemeinsame Zusammenarbeit zu fördern und sich über einzelne Vorhaben und Ziele regelmäßig auszutauschen. Dabei war auch vereinbart worden, sich regelmäßig wechselnd an verschiedenen Orten im Stadtgebiet zu treffen.
Bei der zweiten Zusammenkunft war nun das Rhüdener Heimatmuseum als Treffpunkt auserkoren worden, und die „Natur-und Heimatfreunde” fungierten als Gastgeber. Nach einer Begrüßung durch Dirk Stroschein und seiner kurzen Übersicht über Aktuelles und Pläne in Museum und Stadtarchiv für das Jahr 2018 übernahmen es der 1. Vorsitzende Hans-Henning Willer sowie seine Mitstreiter Volker Harenberg, Klaus Pülm, Gerd Syniawa und Bernward Steinkraus den Rhüdener Verein und seine Aktivitäten vorzustellen.

Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Rhüden wurde 1962 in der damaligen Gemeinde Klein Rhüden gegründet und zählt heute rund 280 Mitglieder. Schon in der Anfangszeit baute man eine Sammlung an Exponaten auf und stellte diese zunächst noch auf dem Tangemann`schen Grundstück aus. Mit dem Freiwerden der alten Schule, dem heutigen „Haus der Vereine”, kümmerte sich der Verein seitdem an dieser Stelle intensiv um Pflege, Erhalt und Ausbau des Rhüdener Heimatmuseums.

Bei einem anschließenden Rundgang durch die insgesamt zehn thematisch schwerpunktmäßig gestalteten Museumsräume wurde den Teilnehmern die Bandbreite der dargestellten Heimatgeschichte vorgestellt und sich fachlich über Sammlungsgut und Präsentationmöglichkeiten ausgetauscht. Anschaulich und durchdacht präsentiert werden unter anderem beispielsweise die Themen Urgeschichte und Bodenfunde, Wohnen und Leben in „Guter Stube” und „Omas Küche”, Landwirtschaft und Handwerk sowie der Bereich „Vom Flachs zum Leinen” und auch Rhüdener Kirchen- und Vereinsgeschichte und die wirtschaftliche Vergangenheit vom Kalibergbau bis zur Zigarren- und Schokoladenfabrik. Im Museum ist außerdem ein Archiv mit einer sehr umfangreichen Fotosammlung, zahlreichen Dokumenten, Büchern, Dorfplänen, Zeichnungen, historischen Feldrissen, Einwohnerlisten, Steuerlisten und Landkarten untergebracht. Das Museum ist für Besucher sonntags von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet, Sonderöffnungszeiten sind nach Absprache möglich. Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.heimatmuseum-rhueden.jimdo.com zu finden.

Jeden Mittwoch trifft sich außerdem ein „harter Kern”, um im Museum und im Archiv zu arbeiten, neue Ideen und Projekte zu entwickeln. Denn neben dem Museumsbetrieb sind die Natur- und Heimatfreunde auch rege mit ihren monatlichen Vortragsabenden, Exkursionen an geschichtliche Stätten der Umgegend, in der Brauchtumspflege zum Beispiel mit den „Käsebrotessen” und der Pflege der plattdeutschen Sprache sowie nicht zuletzt der Entwicklung und Unterhaltung eines geschichtlichen Dorfrundganges mit entsprechenden Informationstafeln. Dieser sowie zahlreiche Ergebnisse früherer Recherchen zur Ortsgeschichte sind außerdem auch als Broschüren und Bücher erschienen und noch erhältlich.

Für dieses Jahr hat man sich zudem noch einiges Neues vorgenommen, so eine Museumsrallye mit der Rhüdener Grundschule, eine Sonderausstellung in der Weihnachtszeit und eventuell eine Beteiligung an einer Aktion „Nacht der Museen”. Auch wird man sich wieder am „Internationalen Museumstag” im Mai mit einem eigenem Programm beteiligen. Hierzu ist eine Kooperation und gemeinsame Werbung mit dem Wilhelm-Busch-Haus in Mechtshausen sowie dem Städtischen Museum in Seesen geplant.

Nach Abschluss des Rundgangs berichtete Heinz Puhst aus Bornhausen über die Entstehung seines Postmuseums, seine langjährige und umfassende Sammlungstätigkeit und die jüngste Präsentation von alten Schulfotos. Dieter Kruse und Karl-Heinz Koch aus Ildehausen zeigten sich zufrieden mit den Fortschritten bei der Einrichtung neuer Räume für die Ortsgeschichte in der alten Schule. Beide Berichte machten die Teilnehmer neugierig auf eine mögliche persönliche Inaugenscheinnahme bei einer der nächsten Zusammenkünfte der AG.

Allgemein wurden schließlich noch Möglichkeiten der besseren Vernetzung untereinander aber auch in der Werbung nach Außen angesprochen. Hier, so war man sich einig, sollten alle medialen Kanäle – von der Tageszeitung über eigene Prospekte bis zu den sozialen Medien – genutzt werden. Mit einem herzlichen Dank an die Rhüdener Gastgeber ging man auseinander.red